25 Mai 2006

 

Bolivien

Donnerstag, 25.5
Die Strassen werden besser, sogar richtig gut. Um 14:30 sind wir in Villa Monte, wo einige aussteigen und getankt wird. Nur noch 440km bis Santa Cruz. Am Horizont tauchen die Auslaeufer der Anden auf und die bisher flache Landschaft des Chaco wird durch leichte Huegel abgeloest. Am Abend irgendwo in der Landschaft, die guten Strassen haben nichts genutzt, ist der Bus liegen gebleiben - Ich vermute ein Kupplungsschaden. Keiner der Reisenden verzagt, sowas kommt wohl haeufiger vor. Einer hat seine Gitarre ausgepackt und ein bischen gespielt und gesungen. Der 2te Bus hat uns bis zur naechsten Stadt (Abopo oder so) abgeschleppt und wir sind dann in ihn umgestiegen. Um 23:00 waren wird dann am Bahnhof in Stanta Cruz. Eine unchristliche Zeit sich in einer total fremden Stadt eine Unterkunft zu suchen. Ich habe ein billiges Hotel gleich gegenueber genommen und liege um 12 dann doch in einem sehr einfachen Zimmer.

Freitag, 26.5
Auf dem harten Bett habe ich ganz gut geschlafen, die kalte Dusche auf dem Flur hat erfrischt. An der Busstation habe ich mir gleich ein Ticket nach Sucre fuer den Nachmittag gekauft. Wenn man schon nicht beklaut wir, dann vergisst man seine Kreditkarte eben selber: Beim Geldholen habe ich vergessen sie aus dem Automaten zu nehmen. Bei einem echt unspektakulaeren Stadtrundgang bin ich bei der Bank vorbei und dann auch beim Buero, die die Automaten wartet. Aber keine Chance heute die Karte noch aus dem Automaten zu bekommen. Also habe ich die Karte abgeschrieben und sicherheitshalber noch gesperrt. Die Schwester Romana aus dem Pusterrtal habe ich auch gesicht, aber die Adresse ist leider nur ein Postfach gewesen. Um 16:00 gings dann weiter. Es war ein bequemer Bus mit Schlafsesseln, aber dass uns nicht vor einer Panne bewahrt. Das mit den guten Strassen nehme ich zurueck: Die Strecke durch die Berge ist nur Schotterpiste und in den Doerfern grobes Kopfsteinpflaster. Und mitten in der Nacht so um halb 4 ist dann ein Reifen platt. Kein Problem: in einem kleinen Dorf ausgebaut, geflickt und wieder eingebaut. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ein Experiment gemahct: Tee aus Kokablaettern. In dem Cafe verstehe ich gar nichts mehr: die Einheimischen sprechen Quecha. das Geholperere erfasst mich auch noch im Schlaf. Ich habe getraeumt ich bin beim zelten und es gibt ein Erdberben.

Samstag, 27.5
Um 8:00 kommen wir in Sucre an. Trotz der Hoehe von 2800m ist es angenehm mild, sogar warm und das im Winter! Es wachsen hier sogar noch Palmen. Ganz in der Naehe vom Busbahnhof gibt es fuer 28 Bolivares ein schoenes Hostel mit allen Informationen, die ein Backpacker braucht. Den Stadtrundgang durch die weisse Stadt (die Hauser sind weiss bemalt) lasse ich bei der duennen Luft ganz gemuetlich angehen. Auf dem Weg liegt ein Friedhof. Heute ist Boliviansche Muttertag und viele Leute legen Blumen und Karten auf den Urnengraebern nieder. Auf dem Markt werden haufenweise Muttertagssahnetorten angeboten. Fuer 1 Bolivar (10 Cent) gibst an jeder Ecke frischgepressten Orangensaft. Zum Abendbrot kaufe ich mir einen kleinen Stapel Tomaten und 3 Eier und mache mir ein Tomatenruehrei mit Chipas ( kleine Maisfladen).

Sonntag, 28.5
Gleich am Morgen habe ich mir ein Ticket nach Potosi gekauft - Abfahrt 11:00. Hab die Gelegenheit genutzt auf dem Markt landestypisch zu fruehstuecken mit Empanadas und Tee. Die Frauen tragen 2 geflochtene Zoepfe und einen Hut, den ich eher als Herrenhut bezeichnen wuerde. Die Fahrt geht in einem vollen Bus hoch in die Berge bis auf eine Hochebene, wo noch Getreide angebaut wird. Gelegentlich kommen wir durch ein Dorf mit Haeusern aus Lehmziegeln. Um 16:00 bin ich dann in der Silberstadt Potosi. Mit 4200m Hoehe eine der hoechstgelegenen Staedte der Welt. Ich hatte erst bedenken wegen der Hoehenkrankheit und war schon auf Kopfschmerzen eingestellt. Doch bisher bin ich verschont. Allerdings liegt die Stadt an einem Berghang und die Strassen sind steil, da geht mir doch etwas die Puste aus. Die Altstadt ist Weltkulturerbe wie auch schom Sucre und hat kleine Gassen und schoene, aber verfallene Haeuser aus der spanischen Kolonialzeit. Es sind auffaellig viele Franzosen in der Stadt. Mit zunehmender Hoehe fallen die Preise fuer umgerechnet 1 Cent gibt es ein kleines Schmalzgebaeck an der Strassenecke. In einem zentral gelegenen Hotel habe ich ein schoenes Einzelzimmer fuer 30Bs bekommen, was mich an eine Nische von Moenchen erinnert hat. Am Abend habe ich mir ein Lama-Steack gegonnt (sehrlecker: geschmacklich zwischen Lamm und Rind) und eine Potosi-Pilsener in der handlichen 620ml Flache. Im Fernseher in der Kneipe lief die Bolivianische Bundesliega, aber eher auf Kreisklasseniveau. Die Nacht habe ich unter 3 Wolldecken verbracht und wusste nicht, ob es an dem Gewicht der Decken oder der duennen Luft liegt, dass ich recht kurzatmig war.

Montag, 29.5
Um 10:00 Uhr gings los nach Uyuni. Der kleine Bus war voll und einige Leute mussten auch stehen. Es ging hoch zunaechst durch eine Grassteppenlandschaft. Ab und zu eine Herde aus Schafen oder Lamas, eine Lehmziegelhaus. Auf den Gebirgsbaechen war etwas Eis zu sehen. Die Strasse war Schotterpiste typ Waschbrett, alles hat geklappert und gezittert. Unterwegs haben wir sogar etwas Gepaeck vom Dach verloren. Unglaublich, dass der Bus das ohne Panne geschafft hat. Nach 8 Stunden Fahrt bin ich vom Busbahnhof zu Adresse vom Backpacker aus dem Internet gelaufen.Allerdings teuer und eine Bruchbude. Ich bin dann nebenan in eine Pension. Einzelzimmer fuer 20Bs, allerdings keine Heizung und kalte DUsche und WC uebern Flur. Fuer den naechsten Tag habe mir eine Jeeptour auf den Salzsee rausgesucht und mir noch schnell eine Sonnenbrille wegen der UV-Strahlen besorgt. Ansonsten hat Uyuni nix zu bieten ausser einem Eisenbahnfriedhof.

Dienstag, 30.5
Eine der touristischen Hoehepunkte Boliven ist der Salar de Uyuni, der groesste Salzsee der Welt. Der Jeep war mit 8 Leuten vollbesetzt. Sehr aufgeschlossene Amerikaner (Mormonen aus Utah)und 2 Franzosen. Sehr beeindruckend: die Weite aus dem Weiss des Salzes am Horizon sieht man Berge und auch einen Vulkan. Das Salz wird von Hand zusammengekratzt und zu kleinen Pyramiden aufgeschuettet. An einem Hotel ganz aus Salz (inklusive Betten) haben wir ein weiteres mal gestoppt. Nach ca 200km haben wir eine Insel erreicht. Die Insel ist mit riesige Kakteen bewachsen. Die Fahrt ist recht angenehm, die Salzkruste ist glatt bis auf der 6-eckigen Textur des Salzes (Platten von etwa einem Quadratmeter). Einer Mormonen wollte mir zum Abschluss das Buch Mormon mitgeben, aber ich habe aus gewichtsgruenden abgelehnt. Der Bus nach La Paz faehrt praktischer um 20:00 ab. Eine Fahrt mit dem Zug waere erst am Mittwoch auf Donnerstag moeglich gewesen. Der Bus machte einen soliden Eindruck - Fahrwerk hochgelegt und Gelaendereifen. Schon bald wusste ich warum: unglaublich, dass man so einen Zustand Strasse nennen kann - ist wohl eher Schlagloecher mit etwas Schotter drumrum. Und der Bus natuerlich mit unverminderter Geschwindigkeit drueber, sonst kommen wir ja nie in La PAz an. Mitten in der Nacht steigen nochmal Leute zu, die dann den Rest der Strecke stehend verbringen. Kleiner Trost: das geht nicht ganz so auf die Bandscheiben.

Mittwoch, 31.5
Um 8 Uhr sind wir in La Paz. Wir kommen zunnaechst durch den Stadteil El Alto auf 4100m , wo auch der Fligahfen liegt und fahren dann nach La Paz "runter" auf ca. 3800m. Die Stadt leigt in einem Talkessel und zieht sich beeindruckend die Berghaenge hoch. Am Busbahnhof habe ich mir einen Stadplan besort und bin zum Hotel Torino direkt an der Plaza Murillo im Zentrum. EIn kleines Zimmer unter dem DAch gibt es fuer 30Bs. 8qm, aber klein bin ich ja von zu Hause gewoehnt. Bei der ersten Stadt sondierung fallen mir die Mischung asud Geschaeftsleuten und Bauern, in ihren traditionellen Gewaendern auf. Markstaende ueberall und auch teuere Geschaefte.

Donnertstag, 1.6
Heute hab ich so einige Dinge wie Waesche, Geldwechsel, Post erledigt. Bei einem kompletten Stadtrundgang habe ich mich auch gleich nach den Bussen nach Copacabana am Titicacasee erkundigt. Die fahren naehmlich nicht vom Busbahnhof ab, sondern gegenueber vom Friedhof. Die Strassen sind voll mit Mikrobusen aus denen staendig die Ziele rausruft, oder Taxis. Privatwagen gibt es kaum zu sehen. Es zwei verschieden Artn von Huetten, die die Bauersfrauen tragen: Ayamara tragen Melonen, und Quecha tragen flache Strohhuete. Am Nachmittag habe ich eine Mountainbiketour fuer den naechsten Tag gebucht. Experiment des Tages: ein dreieckiger, in Blaettern gebackener Maiskuchen

Fretag, 2.6
Heute steht die Extrem-Mountainbiketour. Um 7 ging es los. Zunaechst in einem Microbus auf die Passhoehe La Cumba auf 4700m. Dort wurden die Raeder abgeladen. Jacke, Hose und Handschuh und Helm wurden gestellt. 70 km downhill nach Yolosa bei Choroico auf 1200m, auf der anderen Seite der Kordilleren in den Yungas gelegen. Das sind 3500 Hoehenmeter! Und das noch auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt: einem 4-5 Meter breiten Sims aus Schotter, der sich an eine 1000m hoehen Steilwand klammert. Gewuerzt durch den Steigungsregen der feuchten Luft, die aus dem Amanzonasbecken aufsteigt und an den Kordillieren abregnet. Es gilt Linksfahrgebot damit derjenige, der bergab an der Abgrundseite faehrt, besser sehen kann wieviel cm Platz er noch hat. Der Bergauffahrende quetscht sich dann an einer der Ausweichbuchten innen durch. Als Verbindungsstrasse sind natuerlich sehr viele LKW und Busse unterwegs, was den Platz noch mehr einschraenkt. 100te sind hier schon abgestuerzt, deshalb heisst die Strasse auch "die Strasse des Todes". Die Gruppe bestand aus 2 Franzosen, 2 Hollaenderinnen, 1 Amerikanerin, 1 Polen und einem brasilanischen Paerchen. Und tatsaechlich: einen der Franzosenbrueder hats erwischt und ist abgestuerzt! Keine Bikeerfahrung und ist bereits zuvor schon mal in einer Kurve gestuerzt - einfach zu uebermuetig. Diesmal kam ein LKW bergauf entgegen und er konnte auf der glitschigen Piste nicht rechtzeitig anhalten und ist dann links den Abhang runter. Das Rad hing etwa 15m tiefer im Baum und er lag etwa 30m tiefer im Gebuesch des tropischen Regenwaldes. Sehen konnten wir ihn nicht mehr, nur hoeren. Anscheinend ist ihm nicht viel passiert. Mit einem Seil, zusammengeflickt aus Keilriemen haben wir ihn dann wieder raufgezogen. Er war sehr blass um die Nase, aber sonst ganz ok. Die Fahrt hat er dann doch lieber im Begleitbus fortgesetzt.
In einem Hotel in Choroico gabs dann fuer alle eine heisse Dusche und ein Buffet. Danach sind wir natuerlich die Strecke, diesmal im Bus, wieder zurueck.

Samstag, 3.6
Heute wollte ich eigentlich in das Skigebiet am Chacaltaya, aber die Tour hat sich auf morgen verschoben. So habe ich die Gelegenheit genuzt und bin durch die Maerkte gestreift, die am Samstag besonders voll sind. Es gibt die Geschaefte in den Haeuser, davor stehen Staende mit Waren, Marktfrauen haben davor wiederum ihre Waren auf Tuechern ausgebreitet. In der Mitte fahren noch Taxis und Busse durch. Das von beiden Strassenseiten. Wo bleiben Kunden?

Sonntag, 4.6
Heute gehts zum hoechsten Skigebiet der Welt auf 5.345m auf den Chacaltaya. Die Ski bleiben aber im Tal - kein Schnee, keine Saison. Aber es gibt eine hervoragende Aussicht auf die schneebedeckten 6000er in der Umgebung. Die 700m lange Piste ist ein Witz und fuer Anfaenger nicht geeignet. Zufaellig war der Pole von der Radtour auch wieder dabei und ich bin mit ihm von der Skihuette, wo uns der Minibus abgesetzt hatte, auf den Gipfel gestiegen. Das Moonvalley, was wir vorher besucht haben, reisst einen nicht vom Hocker, der die Nationalparks in den US gesehen hat.

Pfingstmontag, 5.6
Am Morgen habe ich noch schnell Waesche aus der Waescherei geholt, ausgecheckt und bin mit dem Taxi zum Friedhof, wo die Busse nach Copacabana abfahren. Ich habe gleich den naechsten Minibus genommen, der auch 5 Minuten spaeter schon abfuhr. Zunaechst ging es auf dem Altiplano (Hochebene) mit den Krodillieren im Hintergrund. Dann tauchte der Titicasee auf. Zunaechst am Ufer entlang, dann mit der Faehre auf eine Halbinsel des anderen Ufers. In Copacabana (nach dem Dorf ist auch ein beruehmter Strand in Rio benannt) angekommen habe ich mir gleich eine billige Pension gesucht ( mit kalter Dusche uebern Hof) und bin gegenueber in die Markthallen zum Mittagessen. In einer Halle haben die Frauen an kleinen Staende ihre einfachen Gerichte angeboten. Ich habe eine Forelle aus dem Titicacasee gegessen, zum Abschluss gabs noch ein Getraenk aus der Kaktusfrucht. Am Nachmittag habe ich eine Wanderung durch die Felder auf einen Huegel gemacht und habe den Blick auf den blauen Titicacasee genossen. Baeume in dieser Hoehe sind ausschliesslich Eukalyptus. Am Abend spielen die Kinder des Hauses im Hof Fussball. Sie koennen nicht wissen, dass der einzige Gast schon um halb 9 im Bett liegt.

Dienstag, 6.6
siehe Peru

02 Mai 2006

 

Paraguay

Temperatur in Asuncion: 20,9 C im Mai
Flug: RG8902 von Sao Paulo 2.5. 10:50 nach Asuncion 13:05

Dienstag, 2.5
Es gibt nichts, wofuer die letzte Minute nicht gut ist. Heute sollte es weitergehen nach Asuncion um 10:50. Um 9:00 macht das Stadtbuero der Lufthansa auf, dass den freundlichen Herrn am Flughafen unterstuezen sollte mein Ticket von „Santiago de Chile“ auf „Lima“ zu aendern. So war ich um 8:00 am Flughafen und habe fuer den Flug nach Asuncion bereits eingecheckt. Im Lufthansabuero hat erst um Viertel nach 9 jemand abgehoben. Die Aenderung selber hat bis halb 11 gedauert, also nur noch die Tickets ausdrucken und die Aenderungsgebuehren von ca. 160 Euro bezahlen. Als um 10:45 die Tickets noch nicht aus dem System kamen, bin ich dann doch ohne Tickets zum Gate losgelaufen, denn ich musste ja noch durch die Security und den Zoll. Welche Entaeuschung als das Bording noch gar nicht begonnen hatte (sollte bereits um 10:15 starten). Eine Minute spaeter stand der freundliche Lufthansa-Herr mit den ausgedruckten Tickets hinter mir. Es geht doch alles - man muss nur relaxt bleiben. Der Flug startete dann mit der wohl ueblichen Verspaetung mit Zwischenlandung in Foz de Iguasu ("den" Wasserfaellen). Ich hatte mich schon auf eine Zwischenuebernachtung in Asuncion eingestellt und wollte dann am naechsten Tag mit den Bus in den Chaco fahren. Aber als ich am Flughafen in Asuncion rauskam stand Andrea, eine Freundin von Claudia, da und meinte, wenn wir uns beeilen, schaffen wir den Bus um halb 3 vom Busterminal noch. Und wir haben ihn geschafft. So sass ich im Bus fast schneller als mir lieb war. Auch der Bus war schnell: gute 5 Stunden fuer fast 500km macht einen guten Schnitt. Damit die Fahrgaeste bei der Fahrweise keine Angst bekommen, ist der Fahrgastraum abgetrennt und mit einer Gardine versehen, so dass man nicht nach vorne auf die Strasse sehen konnte. Der Bus hielt dann irgendwann und einige Leute stiegen aus. Ich hab dann gefragt, wo dass hier ist: Filadelfia - hier muss ich doch auch raus. Der Bus fuhr dann aber noch eine Haltestelle weiter und hielt noch an einem Hotel und eine amerikanische Familie meinte, hier ist es eh guenstiger auszusteigen. Aber wo war Claudi? Wusste sie, wann der Bus ankommt und wo ich aussteige? Mit dem Handy der Amerikaner habe ich sie kurz angerufen und sie wusste Bescheid und wuerde in 5 Minuten da sein. Und so wars dann auch. Es war ein sehr schoenes Wiedersehen und gleich genauso wie immer. Nach einem Bier bei ihr und Riky hat sie mich zu Brigitte, Rikys Schwester gebracht und dort im Gaestezimmer einquartiert.

Mittwoch, 3.5
Um 9:00 hat mich Claudi bei Brigitte abgeholt und wir sind zunaechst zu Rikys und Brigittes Eltern, die gleich nebenan wohnen. Rikys Bruder Harald mit seiner Frau kamen auch dazu und wir haben erst mal Terere getrunken - Matetee mit kaltem Wasser aus der Guampa (Horn) Wenn plattdeutsch gesprochen wird, verstehe ich fast noch weniger als beim Spanish. Im Mircrocenter, dem Computer und Telefonladen, habe ich kurz mit dem sehr pfiffigen Lehrling ueber die Telekommunikationsinfrastruktur gesprochen. Am Nachmittag sind wir dann nach einer kleinen Siesta aufs Land gefahren. Es liegt etwa 8km ausserhalb von Neu-Halbstadt und hat vielen Baeume und auch Tuempel. Das Haus dort ist klein, aber fein und sehr praktisch als Stuetzpunkt, um die Tiere (Rinder, 10 Pferde, 2 Katzen) zu bewirtschaften. Ich wollte mich natuerlich auch nuetzlich machen und habe ein paar neu gepflanzte Baeumchen gepflegt mit meinen rudimentaeren Landwirtschafts- und Gartenkenntnisse. Am Abend nach der Rueckkehr bin ich mit dem Rad und Taschenlampe zurueck zu meinem Quartier, was ungefaehr 2km von Claudis Haus entfernt liegt.

Donnerstag, 4.5
Heute habe ich Brigitte, meine Gastgeberin kurz begruesst. Sie hatte heute frei und ist sonst immer sehr frueh zur Schule um Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Dann bin ich wieder mit dem Rad zu Claudis Haus (war auch schon zur Schule). Riky war beim Frisoer und Besorgungen im Dorf machen. Ich bin dann in die Eisenwarenhandlung, um mich fuer Claudis Elektrozaun zu erkundigen. Dort gabs nur Erdkabel, also bin ich weiter zum Landwirtschaftsdepot, aber dort wussten sie wohl nicht, was ein Elektrozaun ist. Riky habe ich dann zufaellig beim Supermarkt getroffen. Bei der Bank neben an gibt es kein Geldautomat und sie tauschen hoechstens Geld um. Wo bekomme ich jetzt Bargeld her ? Jedenfalls werde ich von Claudi und Riky bestens versorgt. Am Mittag haben Riky und ich Terere getrunken und erzaehlt und darueber vergessen, dass wir uns mit Claudi nach Schule zum Mittagessen im Restaurant verabredet hatten. Dort gibt es sehr guenstig ein Mittagsmenu und dort haben Riky und Claudi eine „“Dauerkarte“. Wir sind schnell losgefahren und Claudi auf dem halben Weg nach Hause etwas angesaeuert aufgegabelt. Um 2 sind wir dann zum Land rausgefahren, um junge Ochsen aus der Herde auszusortieren, enige Rinder mit Brandzeichen zu versehen und auf eine andere Koppel zu bringen. Das Eintreiben haben Riky und Claudi zu Pferd gemacht. Ich habe derweil mit dem Indianer, der als Arbeiter auf dem Land lebt und auch ein kleines Haeuschen dort hat, im Koral (dort, wo die Rinder zusammen getrieben werden) gewartet und ein Feuer fuer die Brandzeichen gemacht. Ein Kaelbchen (eine Mischung aus Brahman, wiederstandfaehige Rasse und Chalet, fleischige Rase) ist verloren gegangen und wir haben es gemeinsam gesucht und zurueck zur Mutter gebracht. Allerdings wollte es nicht so recht trinken und hat die Zitze nicht gefunden. So hat der Indianer erst etwas Milch abgemolken und dann mit der Flasche gesaeugt. Spaeter dann bei festgebundener Kuh zur Zitze gefuehrt. Am Abend haben Riky und ich ein Asado, gegrilltes Fleich, auf einem Feuer im Garten gemacht. Das Fleich in Suedamerika ist ueblicherweise etwas zaeher, da es nicht abhaengt, aber sehr lecker.

Freitag, 5.5
Heute vormittag habe ich mich mal im Haushalt nuetzlich gemacht und habe Claudis Waesche gebuegelt. Am Nachmittag haben wir auf dem Land noch einmal das Kaelbchen versorgt. Waehrend Claudi ihre Pferde fuer das Rodeo in 2 Wochen vorbereitet, habe ich einen Trampelschutz fuer 3 neu gepflanzte Baeume eingegraben.

Samstag, 6.5
Wagenwaesche ist dran! Der Staub und das Fahren durch hohes Gras setzt dem Wagen zu. So habe ich das Auto nicht nur Innen und Aussen gewaschen, sondern auch den Luftfilter und den Kuehlergrill gereinigt. Aussdem war auch ein Scheinwerfer defekt. Am Mittag haben wir eingekauft fuer das Asado ( Grillen) am Abend auf dem Land. Viel brauchts dafuer allerdings nicht: Bier, Rippen- und Bauchfleisch, Brot. Es sind die Freunde Andrea und Andreas aus Asuncion eingeladen. Gegrillt wird auf einem modifizierten Fass und das laesst sich Riky nicht nehmen. Die Sonne geht schon um halb 7 unter und kuehl wir des auch. Aber dafuer werden wir mit dem Paraguayische Sternenhimmel am Lagerfeuer entschaedigt.

Sonntag, 7.5
Am Morgen wollte ich mir ein paar Spiegeleier braten, allerdings war die Gasflasche fast leer. Dann habe ich mit Claudi einige Fotos geschaut mit am Nachmittag versucht den Wackelkontakt im Autoradio zu reparieren. Am Abend waren wir bei Rikys Eltern und haben frische Milch und Eier abgeholt. Der Vater war am Wochenende fischen und hat eine ganze Kuehlbox mit Pirannias und Welsen mitgebracht.

Montag , 8.5
Am Morgen habe ich mit der Hilfe von Rikys Vater die Gasflasche gewechselt. Der Druckregler war defekt und er hat seinen von der Flasche geopfert, mir der er beim Schlachten die Schweineborsten abbrennt. Am Nachmittag bin mit dem Rad aufs Land gefahren, um nach dem Rechten zu sehen und die Pferde zu fuettern. Der kuehle Suedwind ist sehr trocken und macht die Stassen zu Staubpisten. Puenktlich zum Anbruch der Dunkelheit war ich zurueck.

Dienstag, 9.5
Heute unterrichtet Riky am Lehrerseminar in Filadelfia Didaktik. Die Gelegenheithaben Claudi und ich genutzt um mitzufahren. Um 6:00 gings los. Die 30km sind zur Zeit etwas muehsam, da die Verbindungsstrasse asfaltiert wird und die Piste neben der eigentlichen Strasse verlaeuft. Nachdem wir Ricky abgesetzt hatten, sind wir in eine Buchhandlung. Literatur zu Boliven gabs nicht, nur Claudi hat ein interessantes Buch ueber Katzen gefunden. Draht, Hundefutter und eine Hose fuer mich neben den ueblichen Lebensmitteln haben wir eingekauft. Nach einem Bus nach Bolivien haben wir uns erkundigt und versucht einen Geldautomaten zu finden: alles nicht so einfach – gibts in dem 3000 Seelen Nest nicht. Nur in Asuncion, aber dass ich ja schlappe 490km entfernt…. Das Museum haben wir besucht, in dem alte Haushalstgeraetschaften aus den Gruenderjahren in den 30ern ausgestellt sind. Zudem gibt es noch eine Sammlung einheimischer, praeparierter Tiere. Am Mittag sind wir gemeinsam zurueckgefahren und waren am Nachmittag wieder auf dem Land. Mit Rikys Videokamera habe ich einige Aufnahmen vom Land und den Tieren gemacht.

Mittwoch, 10.5
Mit der neuen Gasflasche gabs erstmal ein paar frische Eier zum Fruehstueck. Am Morgen habe ich vergeblich versucht eine nahe gelegene Indianersiedlung zu finden. Mit Claudi habe ich dann 140 Zaunpfosten, Pferdefutter und Salz fuer die Rinder gekauft. Ich habe mit dem Graben fuer eine Wasser- und Elektroleitung begonnen. Am Abend kam eine Kollegin vorbei, die sich einsam gefuehlt hat, da Toechter jetzt zum studiernen nach Deutschland gegangen sind.

Donnertsag, 11.5
Endlich habe ich die Indianersiedlung gefunden. Die kleinen Haeuschen sind aus Lehmziegeln oder Holz gebaut. Die Indianer sitzen davor und trinken Mate. Hunde und Huehner und auch viele Kinder laufen ueberall rum. Einen Friedhof gabs auch, zumindest eine Wiese auf der einige selbstgebastelte Kreuze standen. Heute werden die 73 jungen Ochsen zum Impfen zusammengetrieben. Rikz hat die Impfpistole in der Hand und ich habe ein Insektenschutzmittel auf dem Ruecken verteilt. Ein kleiner Ochse wurde kastriert: Schnipp, schnapp waren die Eier ab. Er hat ganz schoen bloed geschaut und ist dann wieder in die Herde getrottet. Wie scharf der Spaten beim Graben ist, hat gestern schon eine Blindschleiche gemerkt, der ich den Schwanz abgestochen hab. Heute habe ich die Wasserleitung erwischt, die wir dann ganz schnell mit einem alten Fahrradschlauch geflickt haben.

Freitag, 12.5
Heute haben wir Futter fuer die Hunde gekauft: Rinderlunge von der Wursterei. Ein grosses Organ. Bei der Fuetterung werden Handteller grosse Stuecke rausgeschnitten. Wenn das Messer nicht so stumpf waere, koennte ich noch so einiges ueber die Anatomie des Rindes lernen. Die grossen Hunde bekommen dann eher die knorpeligen, schleimigen Bronchien. Auch Kabel und Rohr haben wir gekauft, so kann das Projekt Elektrozaun fortgesetzt werden mit der Luftverkabelung zwischen Haus und Wasserturm und von dort aus weiter als Erdkabel unter der Einfahrt am einem festen Zaun entlang. Am Abend gab es einen selbstgemachten Kaese der Mutter.

Samstag, 13.5
Am Morgen bin ich alleine yum Land gefahren und habe die Pferde gefuettert. Am Nachmittag kam ein Bekannter, der Pferdepfleger ist, und hat die Hufe dreier Pferde geschnitten. Am Abend gabs mit ihm und seiner Frau ein yuenftiges Asado. Claudi hatte ihre Kaesemuffins und eine Chipa gemacht: ein Gericht aus Maismehl.

Sonntag, 14.5
Am Morgen bin ich mit Riky yum Gottesdienst gegangen. Es ist Muttertag und Kinder haben Gesungen und Gedichte aufgesagt. Ich habe ein wesentlich strengeren Gottdienst erwartet: aber auch die Predigt war
recht locker. Zu Mittag gabs selbst gefangenen Fisch gegrillt und geraeuchert. Auf dem Rodeoplatz haben Claudi und ich dann einen Platz fuer die Pferde und das Zelt reserviert. Auf dem Land am Nachmittag bin ich auf den Wasserturm geklettert und habe die Kabel angeschlossen. Am Abend gabs es auf dem Sportplatz (mit Flutlicht und Tribuenen und Eintritt:10.000 Guranis) ein Volleyballspiel Neuland gegen Fernheim (die Nachbarkolonie). Zunaechst die Damenmannschaft, dann die Herren: beide haben alle Saetze verloren.

Montag, 15.5
Am Vormittag Haben wir einen Bullen zur Zucht angeschaut. Die Herde ist mit ca. 90 Fersen zu gross und soll geteilt werden. Deshalb soll ein 2. Bulle - ein Hereford soll es sein wegen dem besseren Fleich und dem schnellen Wachstum der Rinder. Es ist Feiertag: Unabhaenigkeit von den Spanien. Wir zum Mittag bei einem Sportkollegen von Claudi zum Asado eingeladen, der gleichzeitig auch der Stadionsprecher von gestern abend war. Auf dem Weg zu ihm lief uns erst ein Geurteltier und dann ein Nandu, ein suedamerikanischer Strauss ueber den Weg. Es wird frueh dunkel, also geht man frueh ins Bett.

Dienstag, 16.5
Der Wind hat gedreht. Er kommt aus Norden und bringt ganz schnell warme, trockene Luft heran. So ist es heute am Tag wieder 32C und die Staubwolken fwirbeln durch die Luft. Die Reptilien kommen auch wieder hervor, die sich schon fuer ihren Winterschlaf verkrochen haben. Nicht nur die riesigen Erdkroeten, sondern auch die Schlagen. Auf dem Rueckweg vom Land – es war schon dunkel – lag eine Schlange auf der Strasse ca. 150 m von Claudis Zuhause.Es war eine sehr giftige Lanzenotter, erkennbar an den versetzten Hufeisen auf dem Ruecken. Diese koennen sogar den Menschen anspringen, wenn sie boese werden. Zwei katzen und ein Pferd sind schon an Schlangenbissen verendet. Also bin ich schnell zu Haus gelaufen und habe einen Spaten geholt. Der hat ja nicht nur den Schwanz einer Blindschleiche und die Wasserleitung zerteilt. Sondern jetzt musste auch die Schlange dran glauben. Am Abend habe ich noch einige Klassenarbeiten von Claudia zur Gesundheitslehre in der 7. Klasse korrigiert. Es ging um die Atmung und die Gefahren des Rauchens. Der Rotstift liegt mir sehr gut in der Hand: vielleicht sollte ich doch noch Lehrer werden.

Mittwoch, 17.5
Heute haben wir die Pferde zu Rodeo gebracht. Claudi und der Indianer Thomas haben sie die 10km hingeritten. Ich habe die Materialien mit dem Wagen hinterhergefahren. Unter den Baeumen haben wir die Aeste und Blaetter weggeraeumt und ein Lager bereitet. Anschliessend wurden die Pferde gruendlich mit Shampo gewaschen, anschliessend gabs sogar noch ein Conditioner. Fuer die Katzen- und Hundeflotte habe ich beim Schlachter Pansen geholt, Lunge gabs heute nicht.

Donnerstag, 18.5
Mit dem Moped bin ich am morgen alleine zu Land gefahren um nohErdkabel zu verlegen. Durch Sand und Schlagloecher waere mir eigentlich eine Gelaendemaschine lieber, aber statt dessen war es ein Moped in der Version, die wir schon aus Vietnam kennen. Beim Graben habe ich trotz der im Winter sehr tiefstehenden Sonne einen leichten Sonnenbrand beommen. Am Nachmittag war dann die Vorfuehrung der Pferde aufdem Rodeoplatz. Die Fuchsstute Harmonie trotz bester Vorbereitung nur 3. von 3 und der gelbe Hengst Apollo 1. der Kategorie. Nicht scher bei nur einem Teilnehmer in der Alterskategorie. Der Nordwind bringt ausser Waerme auch Feuchtigkeit mit und nach 2 Tagen regnet in der Regel. Der Indianer bleibt ueber Nacht im Rodeolager und passt auf die Pferde auf. Riky hat ihm noch schnell eine Zeltplane vorbeigebracht. Un um 22:00 hat es dann heftig unter Gewitterblitzen geregnet.

Freitag, 19.5
Am Morgen ist es etwas kuehler und bewoelkt. Am Morgen habe ich weiter gearbeitet und bin dann zum Mittagessen auf den Rodeoplatz gefahren. Natuerlich wurden Rippen an der offenen Glut gegrillt – was sonst. Am Nachmittag habe ich auf die Pferde zu grase gefuehrt und die Feuerstelle aufgepasst und habe ganz entspannt landestypisch etwas Mate getrunken.

Samstag, 20.5
Es nieselt leicht am Morgen. Ich habe meine Karriere als Pferdepfleger fortgesetzt und habe mit Schippe und Harke die Ausstellungsboxen aufgeraeumt. Nach dem Mittag beginnt das Veranstaltungsprogramm mit Flaggenparade und Pferderennen. Claudi nimmt mit dem Hengst an der Versteigerung teil, aber Niemand bietet das Mindestgebot von 5.900.000,-Gurani (das sind ca.800 €). Doch nach der Versteigerung hat sich doch jemand interessiert und Claudi hat den Hengst nach Asuncion verkauft. Am Mittwoch soll er abgeholt werden. Am Abend gabs ein Folkloreprogramm mit Tanzgruppe und einem paragayischen Duett. Als Abschluss gabs ein Feuerwerk, das alle Austellungstiere die eine Landwirtschaftsaustellung zu bieten hat verunsichert hat.

Sonntag, 21.5
Am Vormittag habe ich auf dem Land nach den Elektrozaun weiter verdrahtet. Am Mittag habe ich Riky zu Hause abgeholt und wir sind zusammen mit dem Fahrrad zu Rodeogelaende gefahren. Hier habe ich gluecklicherweise einen Hamburger gegessen, der sehr gut war. Riky hat ein gegrilltes Stueck Fleich – ich sollte besser sagen: ein Stueck gegrilltes Fett. Am Nachmittag wurde Rodeosport gezeigt und ich bin sehr beeindruckt, was man mit Pferden alles machen kann und wie gut die Pferde beherrscht werden. Es wurde Kaelber mit dem Lasso eingefangen oder auch bestimmte Kaelber aus der Herde separiert. Spaeter habe Claudi und der Indianer die Pferde wieder zurueck geritten und ich habe unser Lager abgebaut. Da ich die mit dem Auto ueberholt habe, habe ich eine Runde (Wassertroege kontrolliert und den Rindern Salz gebracht) um das Land gemacht und festgestellt wie gross die fast 300 ha sind. Da ist man mit dem Auto ueber Feldwege eine halbe Stunde unterwegs.

Montag, 22.5
Die Zeit wird knapp und der Elektrozaun soll fertig werden. Die Bauarbeiten schreiten voran, aber dazu muss erst noch ein Pferd von der Koppel geholt werden. Erst habe ich es mit Kraftfutter gelockt, aber es hat doch lieber Gras weitergemapft. So habe ich mir ein Halfter geschnappt und es dem Pferd angelegt. Es war dann doch leichter als der Wust aus Stricken erst aussah. Die Indianer haben Holz fuer den Kamin gehackt, da der Wind mittlerweile wieder auf Sued gedreht hat und es empfindlich kalt geworden ist. Sie verdienen ca. 5€ am Tag. Hat habe ich das Ticket fuer den Bus gekauft – am Mittwoch Mittag geht es weiter. Ich muss sagen, dass mir das landwirtschaftliche Praktikum viel Spass gemacht hat.

Dienstag, 23.5
Das Elektrozaunprojekt Phase 1 ist abgeschlossen. (2 Zaeune fehlen noch, aber die Anschluesse sind bereits vorhanden). Der Erbauer und Tester wurde erfolgreich mit 4 Stromschlaegen versetzt. Dann ein Pferd als Proband: heftiges Zusammenzucken und Ausschlagen – so wie gewuenscht. Zufaellig haben wir am Auto festgestellt, dass die Schlagloecher doch ihren Tribut zollen: ein Stossdaempfer ist aus der Verankerung gerissen, aber bei den Strassen faellt das eh nicht auf.

Mittwoch, 24.5
Am Morgen habe ich meine Sachen gepackt. Die ausgedienten Adiletten habe ich da gelassen. Die kann Claudi einem Indianer schenken.Nach dem Mittagessen sind wird dann eine Kilometer zum Transchaco gefahren. An einem kleinen Polizeihaeuschen sollte der Bus dann zwischen 2 und halb 3 halten. Als wir ankommen sagen die Polizisten, dass der Bus Nachts hier durchkommt. Kurz Rueckbestaetigung des Missverstaendnisse: Jau, der Bus faehrt nachts um 2/ halb 3. Also sind wir wieder zurueck und haben uns noch ein gemuetlichen Nachmittag gemacht. Am Abend habe ich mich auf die Liege im Wohnzimmer gelegt. Nachts hat mich Riky wieder zum Haeuschen gebracht. Lichtquelle nur der Sternenhimmel. Die Haehne fingen bereits an zu kraehen. Irgendwann loesten sich die staekerwerdeden Lichter am Horizont als Bus auf. Ich rein, kurze Verabschiedung und weitergings. In Mariscal etwa 80km weiter hielt der Bus und bis ich geschnallt hat, dass es hier eine Passkontrolle zur Ausreise ist hat sich eine riesen Schlange gebildet und ich habe gesehen, dass uns ein 2ter Bus begleitet. Als der Bus anstalten machte weiterzufahren, habe ich dem Busfahrer gewunken, dass ich noch nicht fertig bin. Er ist dann schnell mit mir an der Schlange vorbei und hat die Formalitaeten erledigt. Der Bus ist nicht ganz voll. Leute haben Kartons, Taschen Spaten und eine Gitarre dabei. Die Strasse wird immer schlechter.

Donnerstag, 25.5
Im Morgengrauen rumpelt der Bus neben der eigentlichen Piste, die wegen Bayarbeiten gesperrt ist. Um 10:30 sind wir an der Grenze zu Bolivien . Hier gibt es eine Zollkontrolle und alle steigen mit kompletten Gepaeck aus. Ein Glueck: mein Rucksack wird nicht durchwuehlt. Nach 2 Stunden Fahrt kommen wird in einem kleinen Dorf wieder zur Passkrontrolle zur Einreise nach Boliven. Ich besorge mir das Visum und alle muessen zu Fuss ueber die Grenze und dann wieder in den Bus einsteigen.
-> siehe Boliven

01 Mai 2006

 

Brasilien


Sao Paulo: 25C, schoen warm ohne zu schwitzen!

Montag, 1.5
So gegen 10 Uhr Ortszeit kamm ich an. Ich bin gleich zum Lufthansa-Office, um das Umbuchungsvorhaben umzusetzten. Allerdings wurde mir schon auf de Flug klar das mein Wunschziel La Paz nicht zu realisieren laesst, also doch Lima. Der freundliche Herr kannte sich leider nicht aus und am Feiertag war kein Kollege der Unterstuetzen konnte. Er nahm aber alle Daten auf und wollte sich morgen um 9:00 gleich mit den Kollegen dransetzen. So habe ich mir ueberlegt nicht wieder am Flughafen fuer fast 23 Stunden zu haengen, sondern habe meinen Rucksack in einem Schliessfach deponiert und bin mit leichtem Gepaeck mit dem Bus in die Stadt rein. Die Adresse des Hostels gabs nicht oder es gab nur ein Buero der Jungendherbergen Suedamerikas, aber am Feiertag war das Gebaeude geschlossen. Gleich nebenan war ein billiges Hotel, indem ich mich fuer umgerechnet schlappe 10 Euro einquartiert habe. Bei einen ersten Rundgang fiel mir ein Friseurladen auf: fuer 10 Reais (4 Euro) gabs ein Haarschnitt: ich hatte Zeit, ich hatte es noetig. In Brasilien ist English nicht so das Problem wie in Venezuela. Aber ausgerechnet beim Frisuer. Ich habe in einer Frisurenzeitschrift auf etwas gezeigt, was meinen Vorstellungen nahe kam. und das hat er auch recht gut hinbekommen. Die Sadt macht einen sehr adretten Eindruck: eine Mischung aus alten und modernen Hochhaeusern. Strassen in einem guten und sauberen Zustand. Es ist am Feiertag fast ausgestorben, die Geschaefte sind geschlossen. Trotzdem fuehle ich mich sicher, an fast jeder Ecke oder Platz steht Polizei. Auch die wenigen Brasilianer machen einen gepflegten Eindruck. Barsilien ist deutlich besser entwickelt als Venezuela - erkennbar auch an den modern Autos im Vergleich zu den heruntergekommen Kisten.

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