02 Mai 2006
Paraguay
Temperatur in Asuncion: 20,9 C im Mai
Flug: RG8902 von Sao Paulo 2.5. 10:50 nach Asuncion 13:05
Dienstag, 2.5
Es gibt nichts, wofuer die letzte Minute nicht gut ist. Heute sollte es weitergehen nach Asuncion um 10:50. Um 9:00 macht das Stadtbuero der Lufthansa auf, dass den freundlichen Herrn am Flughafen unterstuezen sollte mein Ticket von „Santiago de Chile“ auf „Lima“ zu aendern. So war ich um 8:00 am Flughafen und habe fuer den Flug nach Asuncion bereits eingecheckt. Im Lufthansabuero hat erst um Viertel nach 9 jemand abgehoben. Die Aenderung selber hat bis halb 11 gedauert, also nur noch die Tickets ausdrucken und die Aenderungsgebuehren von ca. 160 Euro bezahlen. Als um 10:45 die Tickets noch nicht aus dem System kamen, bin ich dann doch ohne Tickets zum Gate losgelaufen, denn ich musste ja noch durch die Security und den Zoll. Welche Entaeuschung als das Bording noch gar nicht begonnen hatte (sollte bereits um 10:15 starten). Eine Minute spaeter stand der freundliche Lufthansa-Herr mit den ausgedruckten Tickets hinter mir. Es geht doch alles - man muss nur relaxt bleiben. Der Flug startete dann mit der wohl ueblichen Verspaetung mit Zwischenlandung in Foz de Iguasu ("den" Wasserfaellen). Ich hatte mich schon auf eine Zwischenuebernachtung in Asuncion eingestellt und wollte dann am naechsten Tag mit den Bus in den Chaco fahren. Aber als ich am Flughafen in Asuncion rauskam stand Andrea, eine Freundin von Claudia, da und meinte, wenn wir uns beeilen, schaffen wir den Bus um halb 3 vom Busterminal noch. Und wir haben ihn geschafft. So sass ich im Bus fast schneller als mir lieb war. Auch der Bus war schnell: gute 5 Stunden fuer fast 500km macht einen guten Schnitt. Damit die Fahrgaeste bei der Fahrweise keine Angst bekommen, ist der Fahrgastraum abgetrennt und mit einer Gardine versehen, so dass man nicht nach vorne auf die Strasse sehen konnte. Der Bus hielt dann irgendwann und einige Leute stiegen aus. Ich hab dann gefragt, wo dass hier ist: Filadelfia - hier muss ich doch auch raus. Der Bus fuhr dann aber noch eine Haltestelle weiter und hielt noch an einem Hotel und eine amerikanische Familie meinte, hier ist es eh guenstiger auszusteigen. Aber wo war Claudi? Wusste sie, wann der Bus ankommt und wo ich aussteige? Mit dem Handy der Amerikaner habe ich sie kurz angerufen und sie wusste Bescheid und wuerde in 5 Minuten da sein. Und so wars dann auch. Es war ein sehr schoenes Wiedersehen und gleich genauso wie immer. Nach einem Bier bei ihr und Riky hat sie mich zu Brigitte, Rikys Schwester gebracht und dort im Gaestezimmer einquartiert.
Mittwoch, 3.5
Um 9:00 hat mich Claudi bei Brigitte abgeholt und wir sind zunaechst zu Rikys und Brigittes Eltern, die gleich nebenan wohnen. Rikys Bruder Harald mit seiner Frau kamen auch dazu und wir haben erst mal Terere getrunken - Matetee mit kaltem Wasser aus der Guampa (Horn) Wenn plattdeutsch gesprochen wird, verstehe ich fast noch weniger als beim Spanish. Im Mircrocenter, dem Computer und Telefonladen, habe ich kurz mit dem sehr pfiffigen Lehrling ueber die Telekommunikationsinfrastruktur gesprochen. Am Nachmittag sind wir dann nach einer kleinen Siesta aufs Land gefahren. Es liegt etwa 8km ausserhalb von Neu-Halbstadt und hat vielen Baeume und auch Tuempel. Das Haus dort ist klein, aber fein und sehr praktisch als Stuetzpunkt, um die Tiere (Rinder, 10 Pferde, 2 Katzen) zu bewirtschaften. Ich wollte mich natuerlich auch nuetzlich machen und habe ein paar neu gepflanzte Baeumchen gepflegt mit meinen rudimentaeren Landwirtschafts- und Gartenkenntnisse. Am Abend nach der Rueckkehr bin ich mit dem Rad und Taschenlampe zurueck zu meinem Quartier, was ungefaehr 2km von Claudis Haus entfernt liegt.
Donnerstag, 4.5
Heute habe ich Brigitte, meine Gastgeberin kurz begruesst. Sie hatte heute frei und ist sonst immer sehr frueh zur Schule um Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Dann bin ich wieder mit dem Rad zu Claudis Haus (war auch schon zur Schule). Riky war beim Frisoer und Besorgungen im Dorf machen. Ich bin dann in die Eisenwarenhandlung, um mich fuer Claudis Elektrozaun zu erkundigen. Dort gabs nur Erdkabel, also bin ich weiter zum Landwirtschaftsdepot, aber dort wussten sie wohl nicht, was ein Elektrozaun ist. Riky habe ich dann zufaellig beim Supermarkt getroffen. Bei der Bank neben an gibt es kein Geldautomat und sie tauschen hoechstens Geld um. Wo bekomme ich jetzt Bargeld her ? Jedenfalls werde ich von Claudi und Riky bestens versorgt. Am Mittag haben Riky und ich Terere getrunken und erzaehlt und darueber vergessen, dass wir uns mit Claudi nach Schule zum Mittagessen im Restaurant verabredet hatten. Dort gibt es sehr guenstig ein Mittagsmenu und dort haben Riky und Claudi eine „“Dauerkarte“. Wir sind schnell losgefahren und Claudi auf dem halben Weg nach Hause etwas angesaeuert aufgegabelt. Um 2 sind wir dann zum Land rausgefahren, um junge Ochsen aus der Herde auszusortieren, enige Rinder mit Brandzeichen zu versehen und auf eine andere Koppel zu bringen. Das Eintreiben haben Riky und Claudi zu Pferd gemacht. Ich habe derweil mit dem Indianer, der als Arbeiter auf dem Land lebt und auch ein kleines Haeuschen dort hat, im Koral (dort, wo die Rinder zusammen getrieben werden) gewartet und ein Feuer fuer die Brandzeichen gemacht. Ein Kaelbchen (eine Mischung aus Brahman, wiederstandfaehige Rasse und Chalet, fleischige Rase) ist verloren gegangen und wir haben es gemeinsam gesucht und zurueck zur Mutter gebracht. Allerdings wollte es nicht so recht trinken und hat die Zitze nicht gefunden. So hat der Indianer erst etwas Milch abgemolken und dann mit der Flasche gesaeugt. Spaeter dann bei festgebundener Kuh zur Zitze gefuehrt. Am Abend haben Riky und ich ein Asado, gegrilltes Fleich, auf einem Feuer im Garten gemacht. Das Fleich in Suedamerika ist ueblicherweise etwas zaeher, da es nicht abhaengt, aber sehr lecker.
Freitag, 5.5
Heute vormittag habe ich mich mal im Haushalt nuetzlich gemacht und habe Claudis Waesche gebuegelt. Am Nachmittag haben wir auf dem Land noch einmal das Kaelbchen versorgt. Waehrend Claudi ihre Pferde fuer das Rodeo in 2 Wochen vorbereitet, habe ich einen Trampelschutz fuer 3 neu gepflanzte Baeume eingegraben.
Samstag, 6.5
Wagenwaesche ist dran! Der Staub und das Fahren durch hohes Gras setzt dem Wagen zu. So habe ich das Auto nicht nur Innen und Aussen gewaschen, sondern auch den Luftfilter und den Kuehlergrill gereinigt. Aussdem war auch ein Scheinwerfer defekt. Am Mittag haben wir eingekauft fuer das Asado ( Grillen) am Abend auf dem Land. Viel brauchts dafuer allerdings nicht: Bier, Rippen- und Bauchfleisch, Brot. Es sind die Freunde Andrea und Andreas aus Asuncion eingeladen. Gegrillt wird auf einem modifizierten Fass und das laesst sich Riky nicht nehmen. Die Sonne geht schon um halb 7 unter und kuehl wir des auch. Aber dafuer werden wir mit dem Paraguayische Sternenhimmel am Lagerfeuer entschaedigt.
Sonntag, 7.5
Am Morgen wollte ich mir ein paar Spiegeleier braten, allerdings war die Gasflasche fast leer. Dann habe ich mit Claudi einige Fotos geschaut mit am Nachmittag versucht den Wackelkontakt im Autoradio zu reparieren. Am Abend waren wir bei Rikys Eltern und haben frische Milch und Eier abgeholt. Der Vater war am Wochenende fischen und hat eine ganze Kuehlbox mit Pirannias und Welsen mitgebracht.
Montag , 8.5
Am Morgen habe ich mit der Hilfe von Rikys Vater die Gasflasche gewechselt. Der Druckregler war defekt und er hat seinen von der Flasche geopfert, mir der er beim Schlachten die Schweineborsten abbrennt. Am Nachmittag bin mit dem Rad aufs Land gefahren, um nach dem Rechten zu sehen und die Pferde zu fuettern. Der kuehle Suedwind ist sehr trocken und macht die Stassen zu Staubpisten. Puenktlich zum Anbruch der Dunkelheit war ich zurueck.
Dienstag, 9.5
Heute unterrichtet Riky am Lehrerseminar in Filadelfia Didaktik. Die Gelegenheithaben Claudi und ich genutzt um mitzufahren. Um 6:00 gings los. Die 30km sind zur Zeit etwas muehsam, da die Verbindungsstrasse asfaltiert wird und die Piste neben der eigentlichen Strasse verlaeuft. Nachdem wir Ricky abgesetzt hatten, sind wir in eine Buchhandlung. Literatur zu Boliven gabs nicht, nur Claudi hat ein interessantes Buch ueber Katzen gefunden. Draht, Hundefutter und eine Hose fuer mich neben den ueblichen Lebensmitteln haben wir eingekauft. Nach einem Bus nach Bolivien haben wir uns erkundigt und versucht einen Geldautomaten zu finden: alles nicht so einfach – gibts in dem 3000 Seelen Nest nicht. Nur in Asuncion, aber dass ich ja schlappe 490km entfernt…. Das Museum haben wir besucht, in dem alte Haushalstgeraetschaften aus den Gruenderjahren in den 30ern ausgestellt sind. Zudem gibt es noch eine Sammlung einheimischer, praeparierter Tiere. Am Mittag sind wir gemeinsam zurueckgefahren und waren am Nachmittag wieder auf dem Land. Mit Rikys Videokamera habe ich einige Aufnahmen vom Land und den Tieren gemacht.
Mittwoch, 10.5
Mit der neuen Gasflasche gabs erstmal ein paar frische Eier zum Fruehstueck. Am Morgen habe ich vergeblich versucht eine nahe gelegene Indianersiedlung zu finden. Mit Claudi habe ich dann 140 Zaunpfosten, Pferdefutter und Salz fuer die Rinder gekauft. Ich habe mit dem Graben fuer eine Wasser- und Elektroleitung begonnen. Am Abend kam eine Kollegin vorbei, die sich einsam gefuehlt hat, da Toechter jetzt zum studiernen nach Deutschland gegangen sind.
Donnertsag, 11.5
Endlich habe ich die Indianersiedlung gefunden. Die kleinen Haeuschen sind aus Lehmziegeln oder Holz gebaut. Die Indianer sitzen davor und trinken Mate. Hunde und Huehner und auch viele Kinder laufen ueberall rum. Einen Friedhof gabs auch, zumindest eine Wiese auf der einige selbstgebastelte Kreuze standen. Heute werden die 73 jungen Ochsen zum Impfen zusammengetrieben. Rikz hat die Impfpistole in der Hand und ich habe ein Insektenschutzmittel auf dem Ruecken verteilt. Ein kleiner Ochse wurde kastriert: Schnipp, schnapp waren die Eier ab. Er hat ganz schoen bloed geschaut und ist dann wieder in die Herde getrottet. Wie scharf der Spaten beim Graben ist, hat gestern schon eine Blindschleiche gemerkt, der ich den Schwanz abgestochen hab. Heute habe ich die Wasserleitung erwischt, die wir dann ganz schnell mit einem alten Fahrradschlauch geflickt haben.
Freitag, 12.5
Heute haben wir Futter fuer die Hunde gekauft: Rinderlunge von der Wursterei. Ein grosses Organ. Bei der Fuetterung werden Handteller grosse Stuecke rausgeschnitten. Wenn das Messer nicht so stumpf waere, koennte ich noch so einiges ueber die Anatomie des Rindes lernen. Die grossen Hunde bekommen dann eher die knorpeligen, schleimigen Bronchien. Auch Kabel und Rohr haben wir gekauft, so kann das Projekt Elektrozaun fortgesetzt werden mit der Luftverkabelung zwischen Haus und Wasserturm und von dort aus weiter als Erdkabel unter der Einfahrt am einem festen Zaun entlang. Am Abend gab es einen selbstgemachten Kaese der Mutter.
Samstag, 13.5
Am Morgen bin ich alleine yum Land gefahren und habe die Pferde gefuettert. Am Nachmittag kam ein Bekannter, der Pferdepfleger ist, und hat die Hufe dreier Pferde geschnitten. Am Abend gabs mit ihm und seiner Frau ein yuenftiges Asado. Claudi hatte ihre Kaesemuffins und eine Chipa gemacht: ein Gericht aus Maismehl.
Sonntag, 14.5
Am Morgen bin ich mit Riky yum Gottesdienst gegangen. Es ist Muttertag und Kinder haben Gesungen und Gedichte aufgesagt. Ich habe ein wesentlich strengeren Gottdienst erwartet: aber auch die Predigt war
recht locker. Zu Mittag gabs selbst gefangenen Fisch gegrillt und geraeuchert. Auf dem Rodeoplatz haben Claudi und ich dann einen Platz fuer die Pferde und das Zelt reserviert. Auf dem Land am Nachmittag bin ich auf den Wasserturm geklettert und habe die Kabel angeschlossen. Am Abend gabs es auf dem Sportplatz (mit Flutlicht und Tribuenen und Eintritt:10.000 Guranis) ein Volleyballspiel Neuland gegen Fernheim (die Nachbarkolonie). Zunaechst die Damenmannschaft, dann die Herren: beide haben alle Saetze verloren.
Montag, 15.5
Am Vormittag Haben wir einen Bullen zur Zucht angeschaut. Die Herde ist mit ca. 90 Fersen zu gross und soll geteilt werden. Deshalb soll ein 2. Bulle - ein Hereford soll es sein wegen dem besseren Fleich und dem schnellen Wachstum der Rinder. Es ist Feiertag: Unabhaenigkeit von den Spanien. Wir zum Mittag bei einem Sportkollegen von Claudi zum Asado eingeladen, der gleichzeitig auch der Stadionsprecher von gestern abend war. Auf dem Weg zu ihm lief uns erst ein Geurteltier und dann ein Nandu, ein suedamerikanischer Strauss ueber den Weg. Es wird frueh dunkel, also geht man frueh ins Bett.
Dienstag, 16.5
Der Wind hat gedreht. Er kommt aus Norden und bringt ganz schnell warme, trockene Luft heran. So ist es heute am Tag wieder 32C und die Staubwolken fwirbeln durch die Luft. Die Reptilien kommen auch wieder hervor, die sich schon fuer ihren Winterschlaf verkrochen haben. Nicht nur die riesigen Erdkroeten, sondern auch die Schlagen. Auf dem Rueckweg vom Land – es war schon dunkel – lag eine Schlange auf der Strasse ca. 150 m von Claudis Zuhause.Es war eine sehr giftige Lanzenotter, erkennbar an den versetzten Hufeisen auf dem Ruecken. Diese koennen sogar den Menschen anspringen, wenn sie boese werden. Zwei katzen und ein Pferd sind schon an Schlangenbissen verendet. Also bin ich schnell zu Haus gelaufen und habe einen Spaten geholt. Der hat ja nicht nur den Schwanz einer Blindschleiche und die Wasserleitung zerteilt. Sondern jetzt musste auch die Schlange dran glauben. Am Abend habe ich noch einige Klassenarbeiten von Claudia zur Gesundheitslehre in der 7. Klasse korrigiert. Es ging um die Atmung und die Gefahren des Rauchens. Der Rotstift liegt mir sehr gut in der Hand: vielleicht sollte ich doch noch Lehrer werden.
Mittwoch, 17.5
Heute haben wir die Pferde zu Rodeo gebracht. Claudi und der Indianer Thomas haben sie die 10km hingeritten. Ich habe die Materialien mit dem Wagen hinterhergefahren. Unter den Baeumen haben wir die Aeste und Blaetter weggeraeumt und ein Lager bereitet. Anschliessend wurden die Pferde gruendlich mit Shampo gewaschen, anschliessend gabs sogar noch ein Conditioner. Fuer die Katzen- und Hundeflotte habe ich beim Schlachter Pansen geholt, Lunge gabs heute nicht.
Donnerstag, 18.5
Mit dem Moped bin ich am morgen alleine zu Land gefahren um nohErdkabel zu verlegen. Durch Sand und Schlagloecher waere mir eigentlich eine Gelaendemaschine lieber, aber statt dessen war es ein Moped in der Version, die wir schon aus Vietnam kennen. Beim Graben habe ich trotz der im Winter sehr tiefstehenden Sonne einen leichten Sonnenbrand beommen. Am Nachmittag war dann die Vorfuehrung der Pferde aufdem Rodeoplatz. Die Fuchsstute Harmonie trotz bester Vorbereitung nur 3. von 3 und der gelbe Hengst Apollo 1. der Kategorie. Nicht scher bei nur einem Teilnehmer in der Alterskategorie. Der Nordwind bringt ausser Waerme auch Feuchtigkeit mit und nach 2 Tagen regnet in der Regel. Der Indianer bleibt ueber Nacht im Rodeolager und passt auf die Pferde auf. Riky hat ihm noch schnell eine Zeltplane vorbeigebracht. Un um 22:00 hat es dann heftig unter Gewitterblitzen geregnet.
Freitag, 19.5
Am Morgen ist es etwas kuehler und bewoelkt. Am Morgen habe ich weiter gearbeitet und bin dann zum Mittagessen auf den Rodeoplatz gefahren. Natuerlich wurden Rippen an der offenen Glut gegrillt – was sonst. Am Nachmittag habe ich auf die Pferde zu grase gefuehrt und die Feuerstelle aufgepasst und habe ganz entspannt landestypisch etwas Mate getrunken.
Samstag, 20.5
Es nieselt leicht am Morgen. Ich habe meine Karriere als Pferdepfleger fortgesetzt und habe mit Schippe und Harke die Ausstellungsboxen aufgeraeumt. Nach dem Mittag beginnt das Veranstaltungsprogramm mit Flaggenparade und Pferderennen. Claudi nimmt mit dem Hengst an der Versteigerung teil, aber Niemand bietet das Mindestgebot von 5.900.000,-Gurani (das sind ca.800 €). Doch nach der Versteigerung hat sich doch jemand interessiert und Claudi hat den Hengst nach Asuncion verkauft. Am Mittwoch soll er abgeholt werden. Am Abend gabs ein Folkloreprogramm mit Tanzgruppe und einem paragayischen Duett. Als Abschluss gabs ein Feuerwerk, das alle Austellungstiere die eine Landwirtschaftsaustellung zu bieten hat verunsichert hat.
Sonntag, 21.5
Am Vormittag habe ich auf dem Land nach den Elektrozaun weiter verdrahtet. Am Mittag habe ich Riky zu Hause abgeholt und wir sind zusammen mit dem Fahrrad zu Rodeogelaende gefahren. Hier habe ich gluecklicherweise einen Hamburger gegessen, der sehr gut war. Riky hat ein gegrilltes Stueck Fleich – ich sollte besser sagen: ein Stueck gegrilltes Fett. Am Nachmittag wurde Rodeosport gezeigt und ich bin sehr beeindruckt, was man mit Pferden alles machen kann und wie gut die Pferde beherrscht werden. Es wurde Kaelber mit dem Lasso eingefangen oder auch bestimmte Kaelber aus der Herde separiert. Spaeter habe Claudi und der Indianer die Pferde wieder zurueck geritten und ich habe unser Lager abgebaut. Da ich die mit dem Auto ueberholt habe, habe ich eine Runde (Wassertroege kontrolliert und den Rindern Salz gebracht) um das Land gemacht und festgestellt wie gross die fast 300 ha sind. Da ist man mit dem Auto ueber Feldwege eine halbe Stunde unterwegs.
Montag, 22.5
Die Zeit wird knapp und der Elektrozaun soll fertig werden. Die Bauarbeiten schreiten voran, aber dazu muss erst noch ein Pferd von der Koppel geholt werden. Erst habe ich es mit Kraftfutter gelockt, aber es hat doch lieber Gras weitergemapft. So habe ich mir ein Halfter geschnappt und es dem Pferd angelegt. Es war dann doch leichter als der Wust aus Stricken erst aussah. Die Indianer haben Holz fuer den Kamin gehackt, da der Wind mittlerweile wieder auf Sued gedreht hat und es empfindlich kalt geworden ist. Sie verdienen ca. 5€ am Tag. Hat habe ich das Ticket fuer den Bus gekauft – am Mittwoch Mittag geht es weiter. Ich muss sagen, dass mir das landwirtschaftliche Praktikum viel Spass gemacht hat.
Dienstag, 23.5
Das Elektrozaunprojekt Phase 1 ist abgeschlossen. (2 Zaeune fehlen noch, aber die Anschluesse sind bereits vorhanden). Der Erbauer und Tester wurde erfolgreich mit 4 Stromschlaegen versetzt. Dann ein Pferd als Proband: heftiges Zusammenzucken und Ausschlagen – so wie gewuenscht. Zufaellig haben wir am Auto festgestellt, dass die Schlagloecher doch ihren Tribut zollen: ein Stossdaempfer ist aus der Verankerung gerissen, aber bei den Strassen faellt das eh nicht auf.
Mittwoch, 24.5
Am Morgen habe ich meine Sachen gepackt. Die ausgedienten Adiletten habe ich da gelassen. Die kann Claudi einem Indianer schenken.Nach dem Mittagessen sind wird dann eine Kilometer zum Transchaco gefahren. An einem kleinen Polizeihaeuschen sollte der Bus dann zwischen 2 und halb 3 halten. Als wir ankommen sagen die Polizisten, dass der Bus Nachts hier durchkommt. Kurz Rueckbestaetigung des Missverstaendnisse: Jau, der Bus faehrt nachts um 2/ halb 3. Also sind wir wieder zurueck und haben uns noch ein gemuetlichen Nachmittag gemacht. Am Abend habe ich mich auf die Liege im Wohnzimmer gelegt. Nachts hat mich Riky wieder zum Haeuschen gebracht. Lichtquelle nur der Sternenhimmel. Die Haehne fingen bereits an zu kraehen. Irgendwann loesten sich die staekerwerdeden Lichter am Horizont als Bus auf. Ich rein, kurze Verabschiedung und weitergings. In Mariscal etwa 80km weiter hielt der Bus und bis ich geschnallt hat, dass es hier eine Passkontrolle zur Ausreise ist hat sich eine riesen Schlange gebildet und ich habe gesehen, dass uns ein 2ter Bus begleitet. Als der Bus anstalten machte weiterzufahren, habe ich dem Busfahrer gewunken, dass ich noch nicht fertig bin. Er ist dann schnell mit mir an der Schlange vorbei und hat die Formalitaeten erledigt. Der Bus ist nicht ganz voll. Leute haben Kartons, Taschen Spaten und eine Gitarre dabei. Die Strasse wird immer schlechter.
Donnerstag, 25.5
Im Morgengrauen rumpelt der Bus neben der eigentlichen Piste, die wegen Bayarbeiten gesperrt ist. Um 10:30 sind wir an der Grenze zu Bolivien . Hier gibt es eine Zollkontrolle und alle steigen mit kompletten Gepaeck aus. Ein Glueck: mein Rucksack wird nicht durchwuehlt. Nach 2 Stunden Fahrt kommen wird in einem kleinen Dorf wieder zur Passkrontrolle zur Einreise nach Boliven. Ich besorge mir das Visum und alle muessen zu Fuss ueber die Grenze und dann wieder in den Bus einsteigen.
-> siehe Boliven
Flug: RG8902 von Sao Paulo 2.5. 10:50 nach Asuncion 13:05
Dienstag, 2.5
Es gibt nichts, wofuer die letzte Minute nicht gut ist. Heute sollte es weitergehen nach Asuncion um 10:50. Um 9:00 macht das Stadtbuero der Lufthansa auf, dass den freundlichen Herrn am Flughafen unterstuezen sollte mein Ticket von „Santiago de Chile“ auf „Lima“ zu aendern. So war ich um 8:00 am Flughafen und habe fuer den Flug nach Asuncion bereits eingecheckt. Im Lufthansabuero hat erst um Viertel nach 9 jemand abgehoben. Die Aenderung selber hat bis halb 11 gedauert, also nur noch die Tickets ausdrucken und die Aenderungsgebuehren von ca. 160 Euro bezahlen. Als um 10:45 die Tickets noch nicht aus dem System kamen, bin ich dann doch ohne Tickets zum Gate losgelaufen, denn ich musste ja noch durch die Security und den Zoll. Welche Entaeuschung als das Bording noch gar nicht begonnen hatte (sollte bereits um 10:15 starten). Eine Minute spaeter stand der freundliche Lufthansa-Herr mit den ausgedruckten Tickets hinter mir. Es geht doch alles - man muss nur relaxt bleiben. Der Flug startete dann mit der wohl ueblichen Verspaetung mit Zwischenlandung in Foz de Iguasu ("den" Wasserfaellen). Ich hatte mich schon auf eine Zwischenuebernachtung in Asuncion eingestellt und wollte dann am naechsten Tag mit den Bus in den Chaco fahren. Aber als ich am Flughafen in Asuncion rauskam stand Andrea, eine Freundin von Claudia, da und meinte, wenn wir uns beeilen, schaffen wir den Bus um halb 3 vom Busterminal noch. Und wir haben ihn geschafft. So sass ich im Bus fast schneller als mir lieb war. Auch der Bus war schnell: gute 5 Stunden fuer fast 500km macht einen guten Schnitt. Damit die Fahrgaeste bei der Fahrweise keine Angst bekommen, ist der Fahrgastraum abgetrennt und mit einer Gardine versehen, so dass man nicht nach vorne auf die Strasse sehen konnte. Der Bus hielt dann irgendwann und einige Leute stiegen aus. Ich hab dann gefragt, wo dass hier ist: Filadelfia - hier muss ich doch auch raus. Der Bus fuhr dann aber noch eine Haltestelle weiter und hielt noch an einem Hotel und eine amerikanische Familie meinte, hier ist es eh guenstiger auszusteigen. Aber wo war Claudi? Wusste sie, wann der Bus ankommt und wo ich aussteige? Mit dem Handy der Amerikaner habe ich sie kurz angerufen und sie wusste Bescheid und wuerde in 5 Minuten da sein. Und so wars dann auch. Es war ein sehr schoenes Wiedersehen und gleich genauso wie immer. Nach einem Bier bei ihr und Riky hat sie mich zu Brigitte, Rikys Schwester gebracht und dort im Gaestezimmer einquartiert.
Mittwoch, 3.5
Um 9:00 hat mich Claudi bei Brigitte abgeholt und wir sind zunaechst zu Rikys und Brigittes Eltern, die gleich nebenan wohnen. Rikys Bruder Harald mit seiner Frau kamen auch dazu und wir haben erst mal Terere getrunken - Matetee mit kaltem Wasser aus der Guampa (Horn) Wenn plattdeutsch gesprochen wird, verstehe ich fast noch weniger als beim Spanish. Im Mircrocenter, dem Computer und Telefonladen, habe ich kurz mit dem sehr pfiffigen Lehrling ueber die Telekommunikationsinfrastruktur gesprochen. Am Nachmittag sind wir dann nach einer kleinen Siesta aufs Land gefahren. Es liegt etwa 8km ausserhalb von Neu-Halbstadt und hat vielen Baeume und auch Tuempel. Das Haus dort ist klein, aber fein und sehr praktisch als Stuetzpunkt, um die Tiere (Rinder, 10 Pferde, 2 Katzen) zu bewirtschaften. Ich wollte mich natuerlich auch nuetzlich machen und habe ein paar neu gepflanzte Baeumchen gepflegt mit meinen rudimentaeren Landwirtschafts- und Gartenkenntnisse. Am Abend nach der Rueckkehr bin ich mit dem Rad und Taschenlampe zurueck zu meinem Quartier, was ungefaehr 2km von Claudis Haus entfernt liegt.
Donnerstag, 4.5
Heute habe ich Brigitte, meine Gastgeberin kurz begruesst. Sie hatte heute frei und ist sonst immer sehr frueh zur Schule um Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Dann bin ich wieder mit dem Rad zu Claudis Haus (war auch schon zur Schule). Riky war beim Frisoer und Besorgungen im Dorf machen. Ich bin dann in die Eisenwarenhandlung, um mich fuer Claudis Elektrozaun zu erkundigen. Dort gabs nur Erdkabel, also bin ich weiter zum Landwirtschaftsdepot, aber dort wussten sie wohl nicht, was ein Elektrozaun ist. Riky habe ich dann zufaellig beim Supermarkt getroffen. Bei der Bank neben an gibt es kein Geldautomat und sie tauschen hoechstens Geld um. Wo bekomme ich jetzt Bargeld her ? Jedenfalls werde ich von Claudi und Riky bestens versorgt. Am Mittag haben Riky und ich Terere getrunken und erzaehlt und darueber vergessen, dass wir uns mit Claudi nach Schule zum Mittagessen im Restaurant verabredet hatten. Dort gibt es sehr guenstig ein Mittagsmenu und dort haben Riky und Claudi eine „“Dauerkarte“. Wir sind schnell losgefahren und Claudi auf dem halben Weg nach Hause etwas angesaeuert aufgegabelt. Um 2 sind wir dann zum Land rausgefahren, um junge Ochsen aus der Herde auszusortieren, enige Rinder mit Brandzeichen zu versehen und auf eine andere Koppel zu bringen. Das Eintreiben haben Riky und Claudi zu Pferd gemacht. Ich habe derweil mit dem Indianer, der als Arbeiter auf dem Land lebt und auch ein kleines Haeuschen dort hat, im Koral (dort, wo die Rinder zusammen getrieben werden) gewartet und ein Feuer fuer die Brandzeichen gemacht. Ein Kaelbchen (eine Mischung aus Brahman, wiederstandfaehige Rasse und Chalet, fleischige Rase) ist verloren gegangen und wir haben es gemeinsam gesucht und zurueck zur Mutter gebracht. Allerdings wollte es nicht so recht trinken und hat die Zitze nicht gefunden. So hat der Indianer erst etwas Milch abgemolken und dann mit der Flasche gesaeugt. Spaeter dann bei festgebundener Kuh zur Zitze gefuehrt. Am Abend haben Riky und ich ein Asado, gegrilltes Fleich, auf einem Feuer im Garten gemacht. Das Fleich in Suedamerika ist ueblicherweise etwas zaeher, da es nicht abhaengt, aber sehr lecker.

Freitag, 5.5
Heute vormittag habe ich mich mal im Haushalt nuetzlich gemacht und habe Claudis Waesche gebuegelt. Am Nachmittag haben wir auf dem Land noch einmal das Kaelbchen versorgt. Waehrend Claudi ihre Pferde fuer das Rodeo in 2 Wochen vorbereitet, habe ich einen Trampelschutz fuer 3 neu gepflanzte Baeume eingegraben.
Samstag, 6.5
Wagenwaesche ist dran! Der Staub und das Fahren durch hohes Gras setzt dem Wagen zu. So habe ich das Auto nicht nur Innen und Aussen gewaschen, sondern auch den Luftfilter und den Kuehlergrill gereinigt. Aussdem war auch ein Scheinwerfer defekt. Am Mittag haben wir eingekauft fuer das Asado ( Grillen) am Abend auf dem Land. Viel brauchts dafuer allerdings nicht: Bier, Rippen- und Bauchfleisch, Brot. Es sind die Freunde Andrea und Andreas aus Asuncion eingeladen. Gegrillt wird auf einem modifizierten Fass und das laesst sich Riky nicht nehmen. Die Sonne geht schon um halb 7 unter und kuehl wir des auch. Aber dafuer werden wir mit dem Paraguayische Sternenhimmel am Lagerfeuer entschaedigt.
Sonntag, 7.5
Am Morgen wollte ich mir ein paar Spiegeleier braten, allerdings war die Gasflasche fast leer. Dann habe ich mit Claudi einige Fotos geschaut mit am Nachmittag versucht den Wackelkontakt im Autoradio zu reparieren. Am Abend waren wir bei Rikys Eltern und haben frische Milch und Eier abgeholt. Der Vater war am Wochenende fischen und hat eine ganze Kuehlbox mit Pirannias und Welsen mitgebracht.
Montag , 8.5
Am Morgen habe ich mit der Hilfe von Rikys Vater die Gasflasche gewechselt. Der Druckregler war defekt und er hat seinen von der Flasche geopfert, mir der er beim Schlachten die Schweineborsten abbrennt. Am Nachmittag bin mit dem Rad aufs Land gefahren, um nach dem Rechten zu sehen und die Pferde zu fuettern. Der kuehle Suedwind ist sehr trocken und macht die Stassen zu Staubpisten. Puenktlich zum Anbruch der Dunkelheit war ich zurueck.
Dienstag, 9.5
Heute unterrichtet Riky am Lehrerseminar in Filadelfia Didaktik. Die Gelegenheithaben Claudi und ich genutzt um mitzufahren. Um 6:00 gings los. Die 30km sind zur Zeit etwas muehsam, da die Verbindungsstrasse asfaltiert wird und die Piste neben der eigentlichen Strasse verlaeuft. Nachdem wir Ricky abgesetzt hatten, sind wir in eine Buchhandlung. Literatur zu Boliven gabs nicht, nur Claudi hat ein interessantes Buch ueber Katzen gefunden. Draht, Hundefutter und eine Hose fuer mich neben den ueblichen Lebensmitteln haben wir eingekauft. Nach einem Bus nach Bolivien haben wir uns erkundigt und versucht einen Geldautomaten zu finden: alles nicht so einfach – gibts in dem 3000 Seelen Nest nicht. Nur in Asuncion, aber dass ich ja schlappe 490km entfernt…. Das Museum haben wir besucht, in dem alte Haushalstgeraetschaften aus den Gruenderjahren in den 30ern ausgestellt sind. Zudem gibt es noch eine Sammlung einheimischer, praeparierter Tiere. Am Mittag sind wir gemeinsam zurueckgefahren und waren am Nachmittag wieder auf dem Land. Mit Rikys Videokamera habe ich einige Aufnahmen vom Land und den Tieren gemacht.
Mittwoch, 10.5
Mit der neuen Gasflasche gabs erstmal ein paar frische Eier zum Fruehstueck. Am Morgen habe ich vergeblich versucht eine nahe gelegene Indianersiedlung zu finden. Mit Claudi habe ich dann 140 Zaunpfosten, Pferdefutter und Salz fuer die Rinder gekauft. Ich habe mit dem Graben fuer eine Wasser- und Elektroleitung begonnen. Am Abend kam eine Kollegin vorbei, die sich einsam gefuehlt hat, da Toechter jetzt zum studiernen nach Deutschland gegangen sind.
Donnertsag, 11.5
Endlich habe ich die Indianersiedlung gefunden. Die kleinen Haeuschen sind aus Lehmziegeln oder Holz gebaut. Die Indianer sitzen davor und trinken Mate. Hunde und Huehner und auch viele Kinder laufen ueberall rum. Einen Friedhof gabs auch, zumindest eine Wiese auf der einige selbstgebastelte Kreuze standen. Heute werden die 73 jungen Ochsen zum Impfen zusammengetrieben. Rikz hat die Impfpistole in der Hand und ich habe ein Insektenschutzmittel auf dem Ruecken verteilt. Ein kleiner Ochse wurde kastriert: Schnipp, schnapp waren die Eier ab. Er hat ganz schoen bloed geschaut und ist dann wieder in die Herde getrottet. Wie scharf der Spaten beim Graben ist, hat gestern schon eine Blindschleiche gemerkt, der ich den Schwanz abgestochen hab. Heute habe ich die Wasserleitung erwischt, die wir dann ganz schnell mit einem alten Fahrradschlauch geflickt haben.
Freitag, 12.5
Heute haben wir Futter fuer die Hunde gekauft: Rinderlunge von der Wursterei. Ein grosses Organ. Bei der Fuetterung werden Handteller grosse Stuecke rausgeschnitten. Wenn das Messer nicht so stumpf waere, koennte ich noch so einiges ueber die Anatomie des Rindes lernen. Die grossen Hunde bekommen dann eher die knorpeligen, schleimigen Bronchien. Auch Kabel und Rohr haben wir gekauft, so kann das Projekt Elektrozaun fortgesetzt werden mit der Luftverkabelung zwischen Haus und Wasserturm und von dort aus weiter als Erdkabel unter der Einfahrt am einem festen Zaun entlang. Am Abend gab es einen selbstgemachten Kaese der Mutter.
Samstag, 13.5
Am Morgen bin ich alleine yum Land gefahren und habe die Pferde gefuettert. Am Nachmittag kam ein Bekannter, der Pferdepfleger ist, und hat die Hufe dreier Pferde geschnitten. Am Abend gabs mit ihm und seiner Frau ein yuenftiges Asado. Claudi hatte ihre Kaesemuffins und eine Chipa gemacht: ein Gericht aus Maismehl.
Sonntag, 14.5
Am Morgen bin ich mit Riky yum Gottesdienst gegangen. Es ist Muttertag und Kinder haben Gesungen und Gedichte aufgesagt. Ich habe ein wesentlich strengeren Gottdienst erwartet: aber auch die Predigt war
recht locker. Zu Mittag gabs selbst gefangenen Fisch gegrillt und geraeuchert. Auf dem Rodeoplatz haben Claudi und ich dann einen Platz fuer die Pferde und das Zelt reserviert. Auf dem Land am Nachmittag bin ich auf den Wasserturm geklettert und habe die Kabel angeschlossen. Am Abend gabs es auf dem Sportplatz (mit Flutlicht und Tribuenen und Eintritt:10.000 Guranis) ein Volleyballspiel Neuland gegen Fernheim (die Nachbarkolonie). Zunaechst die Damenmannschaft, dann die Herren: beide haben alle Saetze verloren.
Montag, 15.5
Am Vormittag Haben wir einen Bullen zur Zucht angeschaut. Die Herde ist mit ca. 90 Fersen zu gross und soll geteilt werden. Deshalb soll ein 2. Bulle - ein Hereford soll es sein wegen dem besseren Fleich und dem schnellen Wachstum der Rinder. Es ist Feiertag: Unabhaenigkeit von den Spanien. Wir zum Mittag bei einem Sportkollegen von Claudi zum Asado eingeladen, der gleichzeitig auch der Stadionsprecher von gestern abend war. Auf dem Weg zu ihm lief uns erst ein Geurteltier und dann ein Nandu, ein suedamerikanischer Strauss ueber den Weg. Es wird frueh dunkel, also geht man frueh ins Bett.
Dienstag, 16.5
Der Wind hat gedreht. Er kommt aus Norden und bringt ganz schnell warme, trockene Luft heran. So ist es heute am Tag wieder 32C und die Staubwolken fwirbeln durch die Luft. Die Reptilien kommen auch wieder hervor, die sich schon fuer ihren Winterschlaf verkrochen haben. Nicht nur die riesigen Erdkroeten, sondern auch die Schlagen. Auf dem Rueckweg vom Land – es war schon dunkel – lag eine Schlange auf der Strasse ca. 150 m von Claudis Zuhause.Es war eine sehr giftige Lanzenotter, erkennbar an den versetzten Hufeisen auf dem Ruecken. Diese koennen sogar den Menschen anspringen, wenn sie boese werden. Zwei katzen und ein Pferd sind schon an Schlangenbissen verendet. Also bin ich schnell zu Haus gelaufen und habe einen Spaten geholt. Der hat ja nicht nur den Schwanz einer Blindschleiche und die Wasserleitung zerteilt. Sondern jetzt musste auch die Schlange dran glauben. Am Abend habe ich noch einige Klassenarbeiten von Claudia zur Gesundheitslehre in der 7. Klasse korrigiert. Es ging um die Atmung und die Gefahren des Rauchens. Der Rotstift liegt mir sehr gut in der Hand: vielleicht sollte ich doch noch Lehrer werden.
Mittwoch, 17.5
Heute haben wir die Pferde zu Rodeo gebracht. Claudi und der Indianer Thomas haben sie die 10km hingeritten. Ich habe die Materialien mit dem Wagen hinterhergefahren. Unter den Baeumen haben wir die Aeste und Blaetter weggeraeumt und ein Lager bereitet. Anschliessend wurden die Pferde gruendlich mit Shampo gewaschen, anschliessend gabs sogar noch ein Conditioner. Fuer die Katzen- und Hundeflotte habe ich beim Schlachter Pansen geholt, Lunge gabs heute nicht.
Donnerstag, 18.5
Mit dem Moped bin ich am morgen alleine zu Land gefahren um nohErdkabel zu verlegen. Durch Sand und Schlagloecher waere mir eigentlich eine Gelaendemaschine lieber, aber statt dessen war es ein Moped in der Version, die wir schon aus Vietnam kennen. Beim Graben habe ich trotz der im Winter sehr tiefstehenden Sonne einen leichten Sonnenbrand beommen. Am Nachmittag war dann die Vorfuehrung der Pferde aufdem Rodeoplatz. Die Fuchsstute Harmonie trotz bester Vorbereitung nur 3. von 3 und der gelbe Hengst Apollo 1. der Kategorie. Nicht scher bei nur einem Teilnehmer in der Alterskategorie. Der Nordwind bringt ausser Waerme auch Feuchtigkeit mit und nach 2 Tagen regnet in der Regel. Der Indianer bleibt ueber Nacht im Rodeolager und passt auf die Pferde auf. Riky hat ihm noch schnell eine Zeltplane vorbeigebracht. Un um 22:00 hat es dann heftig unter Gewitterblitzen geregnet.
Freitag, 19.5
Am Morgen ist es etwas kuehler und bewoelkt. Am Morgen habe ich weiter gearbeitet und bin dann zum Mittagessen auf den Rodeoplatz gefahren. Natuerlich wurden Rippen an der offenen Glut gegrillt – was sonst. Am Nachmittag habe ich auf die Pferde zu grase gefuehrt und die Feuerstelle aufgepasst und habe ganz entspannt landestypisch etwas Mate getrunken.
Samstag, 20.5
Es nieselt leicht am Morgen. Ich habe meine Karriere als Pferdepfleger fortgesetzt und habe mit Schippe und Harke die Ausstellungsboxen aufgeraeumt. Nach dem Mittag beginnt das Veranstaltungsprogramm mit Flaggenparade und Pferderennen. Claudi nimmt mit dem Hengst an der Versteigerung teil, aber Niemand bietet das Mindestgebot von 5.900.000,-Gurani (das sind ca.800 €). Doch nach der Versteigerung hat sich doch jemand interessiert und Claudi hat den Hengst nach Asuncion verkauft. Am Mittwoch soll er abgeholt werden. Am Abend gabs ein Folkloreprogramm mit Tanzgruppe und einem paragayischen Duett. Als Abschluss gabs ein Feuerwerk, das alle Austellungstiere die eine Landwirtschaftsaustellung zu bieten hat verunsichert hat.
Sonntag, 21.5
Am Vormittag habe ich auf dem Land nach den Elektrozaun weiter verdrahtet. Am Mittag habe ich Riky zu Hause abgeholt und wir sind zusammen mit dem Fahrrad zu Rodeogelaende gefahren. Hier habe ich gluecklicherweise einen Hamburger gegessen, der sehr gut war. Riky hat ein gegrilltes Stueck Fleich – ich sollte besser sagen: ein Stueck gegrilltes Fett. Am Nachmittag wurde Rodeosport gezeigt und ich bin sehr beeindruckt, was man mit Pferden alles machen kann und wie gut die Pferde beherrscht werden. Es wurde Kaelber mit dem Lasso eingefangen oder auch bestimmte Kaelber aus der Herde separiert. Spaeter habe Claudi und der Indianer die Pferde wieder zurueck geritten und ich habe unser Lager abgebaut. Da ich die mit dem Auto ueberholt habe, habe ich eine Runde (Wassertroege kontrolliert und den Rindern Salz gebracht) um das Land gemacht und festgestellt wie gross die fast 300 ha sind. Da ist man mit dem Auto ueber Feldwege eine halbe Stunde unterwegs.
Montag, 22.5
Die Zeit wird knapp und der Elektrozaun soll fertig werden. Die Bauarbeiten schreiten voran, aber dazu muss erst noch ein Pferd von der Koppel geholt werden. Erst habe ich es mit Kraftfutter gelockt, aber es hat doch lieber Gras weitergemapft. So habe ich mir ein Halfter geschnappt und es dem Pferd angelegt. Es war dann doch leichter als der Wust aus Stricken erst aussah. Die Indianer haben Holz fuer den Kamin gehackt, da der Wind mittlerweile wieder auf Sued gedreht hat und es empfindlich kalt geworden ist. Sie verdienen ca. 5€ am Tag. Hat habe ich das Ticket fuer den Bus gekauft – am Mittwoch Mittag geht es weiter. Ich muss sagen, dass mir das landwirtschaftliche Praktikum viel Spass gemacht hat.
Dienstag, 23.5
Das Elektrozaunprojekt Phase 1 ist abgeschlossen. (2 Zaeune fehlen noch, aber die Anschluesse sind bereits vorhanden). Der Erbauer und Tester wurde erfolgreich mit 4 Stromschlaegen versetzt. Dann ein Pferd als Proband: heftiges Zusammenzucken und Ausschlagen – so wie gewuenscht. Zufaellig haben wir am Auto festgestellt, dass die Schlagloecher doch ihren Tribut zollen: ein Stossdaempfer ist aus der Verankerung gerissen, aber bei den Strassen faellt das eh nicht auf.
Mittwoch, 24.5
Am Morgen habe ich meine Sachen gepackt. Die ausgedienten Adiletten habe ich da gelassen. Die kann Claudi einem Indianer schenken.Nach dem Mittagessen sind wird dann eine Kilometer zum Transchaco gefahren. An einem kleinen Polizeihaeuschen sollte der Bus dann zwischen 2 und halb 3 halten. Als wir ankommen sagen die Polizisten, dass der Bus Nachts hier durchkommt. Kurz Rueckbestaetigung des Missverstaendnisse: Jau, der Bus faehrt nachts um 2/ halb 3. Also sind wir wieder zurueck und haben uns noch ein gemuetlichen Nachmittag gemacht. Am Abend habe ich mich auf die Liege im Wohnzimmer gelegt. Nachts hat mich Riky wieder zum Haeuschen gebracht. Lichtquelle nur der Sternenhimmel. Die Haehne fingen bereits an zu kraehen. Irgendwann loesten sich die staekerwerdeden Lichter am Horizont als Bus auf. Ich rein, kurze Verabschiedung und weitergings. In Mariscal etwa 80km weiter hielt der Bus und bis ich geschnallt hat, dass es hier eine Passkontrolle zur Ausreise ist hat sich eine riesen Schlange gebildet und ich habe gesehen, dass uns ein 2ter Bus begleitet. Als der Bus anstalten machte weiterzufahren, habe ich dem Busfahrer gewunken, dass ich noch nicht fertig bin. Er ist dann schnell mit mir an der Schlange vorbei und hat die Formalitaeten erledigt. Der Bus ist nicht ganz voll. Leute haben Kartons, Taschen Spaten und eine Gitarre dabei. Die Strasse wird immer schlechter.
Donnerstag, 25.5
Im Morgengrauen rumpelt der Bus neben der eigentlichen Piste, die wegen Bayarbeiten gesperrt ist. Um 10:30 sind wir an der Grenze zu Bolivien . Hier gibt es eine Zollkontrolle und alle steigen mit kompletten Gepaeck aus. Ein Glueck: mein Rucksack wird nicht durchwuehlt. Nach 2 Stunden Fahrt kommen wird in einem kleinen Dorf wieder zur Passkrontrolle zur Einreise nach Boliven. Ich besorge mir das Visum und alle muessen zu Fuss ueber die Grenze und dann wieder in den Bus einsteigen.
-> siehe Boliven
Comments:
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Hi dicker,
ich dachte mir....kim alter zausel schreib mal wieder irgend was sonst denken alle der doof der hier immer den hohlen scheiß postet ist endgültig ins reich der ewig seelig lächelnden abgetaucht.
nichts da! nach wie vor verrichte ich fleissig mein tagewerk.
nach wie vor kümmere ich mich liebe- und aufopferungsvoll um die familie. nach wie vor ist alles wie immer.
dementsprechend kann ich nicht viel berichten. der oldtimer ist nach der langen winterpause unerwartet gut angesprungen. letztes we waren wir zu gast auf der galopprennbahn. wir haben das badezimmer renoviert. ich habe die letzten teile meiner duc bei ebay verscheuert. mit meinen schwiegereltern gegrillt.
mehr fällt mir nicht ein...na dann
gehabt euch wohl und genistt die zeit.
LG
Kim
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ich dachte mir....kim alter zausel schreib mal wieder irgend was sonst denken alle der doof der hier immer den hohlen scheiß postet ist endgültig ins reich der ewig seelig lächelnden abgetaucht.
nichts da! nach wie vor verrichte ich fleissig mein tagewerk.
nach wie vor kümmere ich mich liebe- und aufopferungsvoll um die familie. nach wie vor ist alles wie immer.
dementsprechend kann ich nicht viel berichten. der oldtimer ist nach der langen winterpause unerwartet gut angesprungen. letztes we waren wir zu gast auf der galopprennbahn. wir haben das badezimmer renoviert. ich habe die letzten teile meiner duc bei ebay verscheuert. mit meinen schwiegereltern gegrillt.
mehr fällt mir nicht ein...na dann
gehabt euch wohl und genistt die zeit.
LG
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