25 Mai 2006
Bolivien
Donnerstag, 25.5
Die Strassen werden besser, sogar richtig gut. Um 14:30 sind wir in Villa Monte, wo einige aussteigen und getankt wird. Nur noch 440km bis Santa Cruz. Am Horizont tauchen die Auslaeufer der Anden auf und die bisher flache Landschaft des Chaco wird durch leichte Huegel abgeloest. Am Abend irgendwo in der Landschaft, die guten Strassen haben nichts genutzt, ist der Bus liegen gebleiben - Ich vermute ein Kupplungsschaden. Keiner der Reisenden verzagt, sowas kommt wohl haeufiger vor. Einer hat seine Gitarre ausgepackt und ein bischen gespielt und gesungen. Der 2te Bus hat uns bis zur naechsten Stadt (Abopo oder so) abgeschleppt und wir sind dann in ihn umgestiegen. Um 23:00 waren wird dann am Bahnhof in Stanta Cruz. Eine unchristliche Zeit sich in einer total fremden Stadt eine Unterkunft zu suchen. Ich habe ein billiges Hotel gleich gegenueber genommen und liege um 12 dann doch in einem sehr einfachen Zimmer.
Freitag, 26.5
Auf dem harten Bett habe ich ganz gut geschlafen, die kalte Dusche auf dem Flur hat erfrischt. An der Busstation habe ich mir gleich ein Ticket nach Sucre fuer den Nachmittag gekauft. Wenn man schon nicht beklaut wir, dann vergisst man seine Kreditkarte eben selber: Beim Geldholen habe ich vergessen sie aus dem Automaten zu nehmen. Bei einem echt unspektakulaeren Stadtrundgang bin ich bei der Bank vorbei und dann auch beim Buero, die die Automaten wartet. Aber keine Chance heute die Karte noch aus dem Automaten zu bekommen. Also habe ich die Karte abgeschrieben und sicherheitshalber noch gesperrt. Die Schwester Romana aus dem Pusterrtal habe ich auch gesicht, aber die Adresse ist leider nur ein Postfach gewesen. Um 16:00 gings dann weiter. Es war ein bequemer Bus mit Schlafsesseln, aber dass uns nicht vor einer Panne bewahrt. Das mit den guten Strassen nehme ich zurueck: Die Strecke durch die Berge ist nur Schotterpiste und in den Doerfern grobes Kopfsteinpflaster. Und mitten in der Nacht so um halb 4 ist dann ein Reifen platt. Kein Problem: in einem kleinen Dorf ausgebaut, geflickt und wieder eingebaut. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ein Experiment gemahct: Tee aus Kokablaettern. In dem Cafe verstehe ich gar nichts mehr: die Einheimischen sprechen Quecha. das Geholperere erfasst mich auch noch im Schlaf. Ich habe getraeumt ich bin beim zelten und es gibt ein Erdberben.
Samstag, 27.5
Um 8:00 kommen wir in Sucre an. Trotz der Hoehe von 2800m ist es angenehm mild, sogar warm und das im Winter! Es wachsen hier sogar noch Palmen. Ganz in der Naehe vom Busbahnhof gibt es fuer 28 Bolivares ein schoenes Hostel mit allen Informationen, die ein Backpacker braucht. Den Stadtrundgang durch die weisse Stadt (die Hauser sind weiss bemalt) lasse ich bei der duennen Luft ganz gemuetlich angehen. Auf dem Weg liegt ein Friedhof. Heute ist Boliviansche Muttertag und viele Leute legen Blumen und Karten auf den Urnengraebern nieder. Auf dem Markt werden haufenweise Muttertagssahnetorten angeboten. Fuer 1 Bolivar (10 Cent) gibst an jeder Ecke frischgepressten Orangensaft. Zum Abendbrot kaufe ich mir einen kleinen Stapel Tomaten und 3 Eier und mache mir ein Tomatenruehrei mit Chipas ( kleine Maisfladen).
Sonntag, 28.5
Gleich am Morgen habe ich mir ein Ticket nach Potosi gekauft - Abfahrt 11:00. Hab die Gelegenheit genutzt auf dem Markt landestypisch zu fruehstuecken mit Empanadas und Tee. Die Frauen tragen 2 geflochtene Zoepfe und einen Hut, den ich eher als Herrenhut bezeichnen wuerde. Die Fahrt geht in einem vollen Bus hoch in die Berge bis auf eine Hochebene, wo noch Getreide angebaut wird. Gelegentlich kommen wir durch ein Dorf mit Haeusern aus Lehmziegeln. Um 16:00 bin ich dann in der Silberstadt Potosi. Mit 4200m Hoehe eine der hoechstgelegenen Staedte der Welt. Ich hatte erst bedenken wegen der Hoehenkrankheit und war schon auf Kopfschmerzen eingestellt. Doch bisher bin ich verschont. Allerdings liegt die Stadt an einem Berghang und die Strassen sind steil, da geht mir doch etwas die Puste aus. Die Altstadt ist Weltkulturerbe wie auch schom Sucre und hat kleine Gassen und schoene, aber verfallene Haeuser aus der spanischen Kolonialzeit. Es sind auffaellig viele Franzosen in der Stadt. Mit zunehmender Hoehe fallen die Preise fuer umgerechnet 1 Cent gibt es ein kleines Schmalzgebaeck an der Strassenecke. In einem zentral gelegenen Hotel habe ich ein schoenes Einzelzimmer fuer 30Bs bekommen, was mich an eine Nische von Moenchen erinnert hat. Am Abend habe ich mir ein Lama-Steack gegonnt (sehrlecker: geschmacklich zwischen Lamm und Rind) und eine Potosi-Pilsener in der handlichen 620ml Flache. Im Fernseher in der Kneipe lief die Bolivianische Bundesliega, aber eher auf Kreisklasseniveau. Die Nacht habe ich unter 3 Wolldecken verbracht und wusste nicht, ob es an dem Gewicht der Decken oder der duennen Luft liegt, dass ich recht kurzatmig war.
Montag, 29.5
Um 10:00 Uhr gings los nach Uyuni. Der kleine Bus war voll und einige Leute mussten auch stehen. Es ging hoch zunaechst durch eine Grassteppenlandschaft. Ab und zu eine Herde aus Schafen oder Lamas, eine Lehmziegelhaus. Auf den Gebirgsbaechen war etwas Eis zu sehen. Die Strasse war Schotterpiste typ Waschbrett, alles hat geklappert und gezittert. Unterwegs haben wir sogar etwas Gepaeck vom Dach verloren. Unglaublich, dass der Bus das ohne Panne geschafft hat. Nach 8 Stunden Fahrt bin ich vom Busbahnhof zu Adresse vom Backpacker aus dem Internet gelaufen.Allerdings teuer und eine Bruchbude. Ich bin dann nebenan in eine Pension. Einzelzimmer fuer 20Bs, allerdings keine Heizung und kalte DUsche und WC uebern Flur. Fuer den naechsten Tag habe mir eine Jeeptour auf den Salzsee rausgesucht und mir noch schnell eine Sonnenbrille wegen der UV-Strahlen besorgt. Ansonsten hat Uyuni nix zu bieten ausser einem Eisenbahnfriedhof.
Dienstag, 30.5
Eine der touristischen Hoehepunkte Boliven ist der Salar de Uyuni, der groesste Salzsee der Welt. Der Jeep war mit 8 Leuten vollbesetzt. Sehr aufgeschlossene Amerikaner (Mormonen aus Utah)und 2 Franzosen. Sehr beeindruckend: die Weite aus dem Weiss des Salzes am Horizon sieht man Berge und auch einen Vulkan. Das Salz wird von Hand zusammengekratzt und zu kleinen Pyramiden aufgeschuettet. An einem Hotel ganz aus Salz (inklusive Betten) haben wir ein weiteres mal gestoppt. Nach ca 200km haben wir eine Insel erreicht. Die Insel ist mit riesige Kakteen bewachsen. Die Fahrt ist recht angenehm, die Salzkruste ist glatt bis auf der 6-eckigen Textur des Salzes (Platten von etwa einem Quadratmeter). Einer Mormonen wollte mir zum Abschluss das Buch Mormon mitgeben, aber ich habe aus gewichtsgruenden abgelehnt. Der Bus nach La Paz faehrt praktischer um 20:00 ab. Eine Fahrt mit dem Zug waere erst am Mittwoch auf Donnerstag moeglich gewesen. Der Bus machte einen soliden Eindruck - Fahrwerk hochgelegt und Gelaendereifen. Schon bald wusste ich warum: unglaublich, dass man so einen Zustand Strasse nennen kann - ist wohl eher Schlagloecher mit etwas Schotter drumrum. Und der Bus natuerlich mit unverminderter Geschwindigkeit drueber, sonst kommen wir ja nie in La PAz an. Mitten in der Nacht steigen nochmal Leute zu, die dann den Rest der Strecke stehend verbringen. Kleiner Trost: das geht nicht ganz so auf die Bandscheiben.
Mittwoch, 31.5
Um 8 Uhr sind wir in La Paz. Wir kommen zunnaechst durch den Stadteil El Alto auf 4100m , wo auch der Fligahfen liegt und fahren dann nach La Paz "runter" auf ca. 3800m. Die Stadt leigt in einem Talkessel und zieht sich beeindruckend die Berghaenge hoch. Am Busbahnhof habe ich mir einen Stadplan besort und bin zum Hotel Torino direkt an der Plaza Murillo im Zentrum. EIn kleines Zimmer unter dem DAch gibt es fuer 30Bs. 8qm, aber klein bin ich ja von zu Hause gewoehnt. Bei der ersten Stadt sondierung fallen mir die Mischung asud Geschaeftsleuten und Bauern, in ihren traditionellen Gewaendern auf. Markstaende ueberall und auch teuere Geschaefte.
Donnertstag, 1.6
Heute hab ich so einige Dinge wie Waesche, Geldwechsel, Post erledigt. Bei einem kompletten Stadtrundgang habe ich mich auch gleich nach den Bussen nach Copacabana am Titicacasee erkundigt. Die fahren naehmlich nicht vom Busbahnhof ab, sondern gegenueber vom Friedhof. Die Strassen sind voll mit Mikrobusen aus denen staendig die Ziele rausruft, oder Taxis. Privatwagen gibt es kaum zu sehen. Es zwei verschieden Artn von Huetten, die die Bauersfrauen tragen: Ayamara tragen Melonen, und Quecha tragen flache Strohhuete. Am Nachmittag habe ich eine Mountainbiketour fuer den naechsten Tag gebucht. Experiment des Tages: ein dreieckiger, in Blaettern gebackener Maiskuchen
Fretag, 2.6
Heute steht die Extrem-Mountainbiketour. Um 7 ging es los. Zunaechst in einem Microbus auf die Passhoehe La Cumba auf 4700m. Dort wurden die Raeder abgeladen. Jacke, Hose und Handschuh und Helm wurden gestellt. 70 km downhill nach Yolosa bei Choroico auf 1200m, auf der anderen Seite der Kordilleren in den Yungas gelegen. Das sind 3500 Hoehenmeter! Und das noch auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt: einem 4-5 Meter breiten Sims aus Schotter, der sich an eine 1000m hoehen Steilwand klammert. Gewuerzt durch den Steigungsregen der feuchten Luft, die aus dem Amanzonasbecken aufsteigt und an den Kordillieren abregnet. Es gilt Linksfahrgebot damit derjenige, der bergab an der Abgrundseite faehrt, besser sehen kann wieviel cm Platz er noch hat. Der Bergauffahrende quetscht sich dann an einer der Ausweichbuchten innen durch. Als Verbindungsstrasse sind natuerlich sehr viele LKW und Busse unterwegs, was den Platz noch mehr einschraenkt. 100te sind hier schon abgestuerzt, deshalb heisst die Strasse auch "die Strasse des Todes". Die Gruppe bestand aus 2 Franzosen, 2 Hollaenderinnen, 1 Amerikanerin, 1 Polen und einem brasilanischen Paerchen. Und tatsaechlich: einen der Franzosenbrueder hats erwischt und ist abgestuerzt! Keine Bikeerfahrung und ist bereits zuvor schon mal in einer Kurve gestuerzt - einfach zu uebermuetig. Diesmal kam ein LKW bergauf entgegen und er konnte auf der glitschigen Piste nicht rechtzeitig anhalten und ist dann links den Abhang runter. Das Rad hing etwa 15m tiefer im Baum und er lag etwa 30m tiefer im Gebuesch des tropischen Regenwaldes. Sehen konnten wir ihn nicht mehr, nur hoeren. Anscheinend ist ihm nicht viel passiert. Mit einem Seil, zusammengeflickt aus Keilriemen haben wir ihn dann wieder raufgezogen. Er war sehr blass um die Nase, aber sonst ganz ok. Die Fahrt hat er dann doch lieber im Begleitbus fortgesetzt.
In einem Hotel in Choroico gabs dann fuer alle eine heisse Dusche und ein Buffet. Danach sind wir natuerlich die Strecke, diesmal im Bus, wieder zurueck.
Samstag, 3.6
Heute wollte ich eigentlich in das Skigebiet am Chacaltaya, aber die Tour hat sich auf morgen verschoben. So habe ich die Gelegenheit genuzt und bin durch die Maerkte gestreift, die am Samstag besonders voll sind. Es gibt die Geschaefte in den Haeuser, davor stehen Staende mit Waren, Marktfrauen haben davor wiederum ihre Waren auf Tuechern ausgebreitet. In der Mitte fahren noch Taxis und Busse durch. Das von beiden Strassenseiten. Wo bleiben Kunden?
Sonntag, 4.6
Heute gehts zum hoechsten Skigebiet der Welt auf 5.345m auf den Chacaltaya. Die Ski bleiben aber im Tal - kein Schnee, keine Saison. Aber es gibt eine hervoragende Aussicht auf die schneebedeckten 6000er in der Umgebung. Die 700m lange Piste ist ein Witz und fuer Anfaenger nicht geeignet. Zufaellig war der Pole von der Radtour auch wieder dabei und ich bin mit ihm von der Skihuette, wo uns der Minibus abgesetzt hatte, auf den Gipfel gestiegen. Das Moonvalley, was wir vorher besucht haben, reisst einen nicht vom Hocker, der die Nationalparks in den US gesehen hat.
Pfingstmontag, 5.6
Am Morgen habe ich noch schnell Waesche aus der Waescherei geholt, ausgecheckt und bin mit dem Taxi zum Friedhof, wo die Busse nach Copacabana abfahren. Ich habe gleich den naechsten Minibus genommen, der auch 5 Minuten spaeter schon abfuhr. Zunaechst ging es auf dem Altiplano (Hochebene) mit den Krodillieren im Hintergrund. Dann tauchte der Titicasee auf. Zunaechst am Ufer entlang, dann mit der Faehre auf eine Halbinsel des anderen Ufers. In Copacabana (nach dem Dorf ist auch ein beruehmter Strand in Rio benannt) angekommen habe ich mir gleich eine billige Pension gesucht ( mit kalter Dusche uebern Hof) und bin gegenueber in die Markthallen zum Mittagessen. In einer Halle haben die Frauen an kleinen Staende ihre einfachen Gerichte angeboten. Ich habe eine Forelle aus dem Titicacasee gegessen, zum Abschluss gabs noch ein Getraenk aus der Kaktusfrucht. Am Nachmittag habe ich eine Wanderung durch die Felder auf einen Huegel gemacht und habe den Blick auf den blauen Titicacasee genossen. Baeume in dieser Hoehe sind ausschliesslich Eukalyptus. Am Abend spielen die Kinder des Hauses im Hof Fussball. Sie koennen nicht wissen, dass der einzige Gast schon um halb 9 im Bett liegt.
Dienstag, 6.6
siehe Peru
Die Strassen werden besser, sogar richtig gut. Um 14:30 sind wir in Villa Monte, wo einige aussteigen und getankt wird. Nur noch 440km bis Santa Cruz. Am Horizont tauchen die Auslaeufer der Anden auf und die bisher flache Landschaft des Chaco wird durch leichte Huegel abgeloest. Am Abend irgendwo in der Landschaft, die guten Strassen haben nichts genutzt, ist der Bus liegen gebleiben - Ich vermute ein Kupplungsschaden. Keiner der Reisenden verzagt, sowas kommt wohl haeufiger vor. Einer hat seine Gitarre ausgepackt und ein bischen gespielt und gesungen. Der 2te Bus hat uns bis zur naechsten Stadt (Abopo oder so) abgeschleppt und wir sind dann in ihn umgestiegen. Um 23:00 waren wird dann am Bahnhof in Stanta Cruz. Eine unchristliche Zeit sich in einer total fremden Stadt eine Unterkunft zu suchen. Ich habe ein billiges Hotel gleich gegenueber genommen und liege um 12 dann doch in einem sehr einfachen Zimmer.
Freitag, 26.5
Auf dem harten Bett habe ich ganz gut geschlafen, die kalte Dusche auf dem Flur hat erfrischt. An der Busstation habe ich mir gleich ein Ticket nach Sucre fuer den Nachmittag gekauft. Wenn man schon nicht beklaut wir, dann vergisst man seine Kreditkarte eben selber: Beim Geldholen habe ich vergessen sie aus dem Automaten zu nehmen. Bei einem echt unspektakulaeren Stadtrundgang bin ich bei der Bank vorbei und dann auch beim Buero, die die Automaten wartet. Aber keine Chance heute die Karte noch aus dem Automaten zu bekommen. Also habe ich die Karte abgeschrieben und sicherheitshalber noch gesperrt. Die Schwester Romana aus dem Pusterrtal habe ich auch gesicht, aber die Adresse ist leider nur ein Postfach gewesen. Um 16:00 gings dann weiter. Es war ein bequemer Bus mit Schlafsesseln, aber dass uns nicht vor einer Panne bewahrt. Das mit den guten Strassen nehme ich zurueck: Die Strecke durch die Berge ist nur Schotterpiste und in den Doerfern grobes Kopfsteinpflaster. Und mitten in der Nacht so um halb 4 ist dann ein Reifen platt. Kein Problem: in einem kleinen Dorf ausgebaut, geflickt und wieder eingebaut. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ein Experiment gemahct: Tee aus Kokablaettern. In dem Cafe verstehe ich gar nichts mehr: die Einheimischen sprechen Quecha. das Geholperere erfasst mich auch noch im Schlaf. Ich habe getraeumt ich bin beim zelten und es gibt ein Erdberben.
Samstag, 27.5
Um 8:00 kommen wir in Sucre an. Trotz der Hoehe von 2800m ist es angenehm mild, sogar warm und das im Winter! Es wachsen hier sogar noch Palmen. Ganz in der Naehe vom Busbahnhof gibt es fuer 28 Bolivares ein schoenes Hostel mit allen Informationen, die ein Backpacker braucht. Den Stadtrundgang durch die weisse Stadt (die Hauser sind weiss bemalt) lasse ich bei der duennen Luft ganz gemuetlich angehen. Auf dem Weg liegt ein Friedhof. Heute ist Boliviansche Muttertag und viele Leute legen Blumen und Karten auf den Urnengraebern nieder. Auf dem Markt werden haufenweise Muttertagssahnetorten angeboten. Fuer 1 Bolivar (10 Cent) gibst an jeder Ecke frischgepressten Orangensaft. Zum Abendbrot kaufe ich mir einen kleinen Stapel Tomaten und 3 Eier und mache mir ein Tomatenruehrei mit Chipas ( kleine Maisfladen).
Sonntag, 28.5
Gleich am Morgen habe ich mir ein Ticket nach Potosi gekauft - Abfahrt 11:00. Hab die Gelegenheit genutzt auf dem Markt landestypisch zu fruehstuecken mit Empanadas und Tee. Die Frauen tragen 2 geflochtene Zoepfe und einen Hut, den ich eher als Herrenhut bezeichnen wuerde. Die Fahrt geht in einem vollen Bus hoch in die Berge bis auf eine Hochebene, wo noch Getreide angebaut wird. Gelegentlich kommen wir durch ein Dorf mit Haeusern aus Lehmziegeln. Um 16:00 bin ich dann in der Silberstadt Potosi. Mit 4200m Hoehe eine der hoechstgelegenen Staedte der Welt. Ich hatte erst bedenken wegen der Hoehenkrankheit und war schon auf Kopfschmerzen eingestellt. Doch bisher bin ich verschont. Allerdings liegt die Stadt an einem Berghang und die Strassen sind steil, da geht mir doch etwas die Puste aus. Die Altstadt ist Weltkulturerbe wie auch schom Sucre und hat kleine Gassen und schoene, aber verfallene Haeuser aus der spanischen Kolonialzeit. Es sind auffaellig viele Franzosen in der Stadt. Mit zunehmender Hoehe fallen die Preise fuer umgerechnet 1 Cent gibt es ein kleines Schmalzgebaeck an der Strassenecke. In einem zentral gelegenen Hotel habe ich ein schoenes Einzelzimmer fuer 30Bs bekommen, was mich an eine Nische von Moenchen erinnert hat. Am Abend habe ich mir ein Lama-Steack gegonnt (sehrlecker: geschmacklich zwischen Lamm und Rind) und eine Potosi-Pilsener in der handlichen 620ml Flache. Im Fernseher in der Kneipe lief die Bolivianische Bundesliega, aber eher auf Kreisklasseniveau. Die Nacht habe ich unter 3 Wolldecken verbracht und wusste nicht, ob es an dem Gewicht der Decken oder der duennen Luft liegt, dass ich recht kurzatmig war.
Montag, 29.5
Um 10:00 Uhr gings los nach Uyuni. Der kleine Bus war voll und einige Leute mussten auch stehen. Es ging hoch zunaechst durch eine Grassteppenlandschaft. Ab und zu eine Herde aus Schafen oder Lamas, eine Lehmziegelhaus. Auf den Gebirgsbaechen war etwas Eis zu sehen. Die Strasse war Schotterpiste typ Waschbrett, alles hat geklappert und gezittert. Unterwegs haben wir sogar etwas Gepaeck vom Dach verloren. Unglaublich, dass der Bus das ohne Panne geschafft hat. Nach 8 Stunden Fahrt bin ich vom Busbahnhof zu Adresse vom Backpacker aus dem Internet gelaufen.Allerdings teuer und eine Bruchbude. Ich bin dann nebenan in eine Pension. Einzelzimmer fuer 20Bs, allerdings keine Heizung und kalte DUsche und WC uebern Flur. Fuer den naechsten Tag habe mir eine Jeeptour auf den Salzsee rausgesucht und mir noch schnell eine Sonnenbrille wegen der UV-Strahlen besorgt. Ansonsten hat Uyuni nix zu bieten ausser einem Eisenbahnfriedhof.
Dienstag, 30.5
Eine der touristischen Hoehepunkte Boliven ist der Salar de Uyuni, der groesste Salzsee der Welt. Der Jeep war mit 8 Leuten vollbesetzt. Sehr aufgeschlossene Amerikaner (Mormonen aus Utah)und 2 Franzosen. Sehr beeindruckend: die Weite aus dem Weiss des Salzes am Horizon sieht man Berge und auch einen Vulkan. Das Salz wird von Hand zusammengekratzt und zu kleinen Pyramiden aufgeschuettet. An einem Hotel ganz aus Salz (inklusive Betten) haben wir ein weiteres mal gestoppt. Nach ca 200km haben wir eine Insel erreicht. Die Insel ist mit riesige Kakteen bewachsen. Die Fahrt ist recht angenehm, die Salzkruste ist glatt bis auf der 6-eckigen Textur des Salzes (Platten von etwa einem Quadratmeter). Einer Mormonen wollte mir zum Abschluss das Buch Mormon mitgeben, aber ich habe aus gewichtsgruenden abgelehnt. Der Bus nach La Paz faehrt praktischer um 20:00 ab. Eine Fahrt mit dem Zug waere erst am Mittwoch auf Donnerstag moeglich gewesen. Der Bus machte einen soliden Eindruck - Fahrwerk hochgelegt und Gelaendereifen. Schon bald wusste ich warum: unglaublich, dass man so einen Zustand Strasse nennen kann - ist wohl eher Schlagloecher mit etwas Schotter drumrum. Und der Bus natuerlich mit unverminderter Geschwindigkeit drueber, sonst kommen wir ja nie in La PAz an. Mitten in der Nacht steigen nochmal Leute zu, die dann den Rest der Strecke stehend verbringen. Kleiner Trost: das geht nicht ganz so auf die Bandscheiben.
Mittwoch, 31.5
Um 8 Uhr sind wir in La Paz. Wir kommen zunnaechst durch den Stadteil El Alto auf 4100m , wo auch der Fligahfen liegt und fahren dann nach La Paz "runter" auf ca. 3800m. Die Stadt leigt in einem Talkessel und zieht sich beeindruckend die Berghaenge hoch. Am Busbahnhof habe ich mir einen Stadplan besort und bin zum Hotel Torino direkt an der Plaza Murillo im Zentrum. EIn kleines Zimmer unter dem DAch gibt es fuer 30Bs. 8qm, aber klein bin ich ja von zu Hause gewoehnt. Bei der ersten Stadt sondierung fallen mir die Mischung asud Geschaeftsleuten und Bauern, in ihren traditionellen Gewaendern auf. Markstaende ueberall und auch teuere Geschaefte.
Donnertstag, 1.6
Heute hab ich so einige Dinge wie Waesche, Geldwechsel, Post erledigt. Bei einem kompletten Stadtrundgang habe ich mich auch gleich nach den Bussen nach Copacabana am Titicacasee erkundigt. Die fahren naehmlich nicht vom Busbahnhof ab, sondern gegenueber vom Friedhof. Die Strassen sind voll mit Mikrobusen aus denen staendig die Ziele rausruft, oder Taxis. Privatwagen gibt es kaum zu sehen. Es zwei verschieden Artn von Huetten, die die Bauersfrauen tragen: Ayamara tragen Melonen, und Quecha tragen flache Strohhuete. Am Nachmittag habe ich eine Mountainbiketour fuer den naechsten Tag gebucht. Experiment des Tages: ein dreieckiger, in Blaettern gebackener Maiskuchen
Fretag, 2.6
Heute steht die Extrem-Mountainbiketour. Um 7 ging es los. Zunaechst in einem Microbus auf die Passhoehe La Cumba auf 4700m. Dort wurden die Raeder abgeladen. Jacke, Hose und Handschuh und Helm wurden gestellt. 70 km downhill nach Yolosa bei Choroico auf 1200m, auf der anderen Seite der Kordilleren in den Yungas gelegen. Das sind 3500 Hoehenmeter! Und das noch auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt: einem 4-5 Meter breiten Sims aus Schotter, der sich an eine 1000m hoehen Steilwand klammert. Gewuerzt durch den Steigungsregen der feuchten Luft, die aus dem Amanzonasbecken aufsteigt und an den Kordillieren abregnet. Es gilt Linksfahrgebot damit derjenige, der bergab an der Abgrundseite faehrt, besser sehen kann wieviel cm Platz er noch hat. Der Bergauffahrende quetscht sich dann an einer der Ausweichbuchten innen durch. Als Verbindungsstrasse sind natuerlich sehr viele LKW und Busse unterwegs, was den Platz noch mehr einschraenkt. 100te sind hier schon abgestuerzt, deshalb heisst die Strasse auch "die Strasse des Todes". Die Gruppe bestand aus 2 Franzosen, 2 Hollaenderinnen, 1 Amerikanerin, 1 Polen und einem brasilanischen Paerchen. Und tatsaechlich: einen der Franzosenbrueder hats erwischt und ist abgestuerzt! Keine Bikeerfahrung und ist bereits zuvor schon mal in einer Kurve gestuerzt - einfach zu uebermuetig. Diesmal kam ein LKW bergauf entgegen und er konnte auf der glitschigen Piste nicht rechtzeitig anhalten und ist dann links den Abhang runter. Das Rad hing etwa 15m tiefer im Baum und er lag etwa 30m tiefer im Gebuesch des tropischen Regenwaldes. Sehen konnten wir ihn nicht mehr, nur hoeren. Anscheinend ist ihm nicht viel passiert. Mit einem Seil, zusammengeflickt aus Keilriemen haben wir ihn dann wieder raufgezogen. Er war sehr blass um die Nase, aber sonst ganz ok. Die Fahrt hat er dann doch lieber im Begleitbus fortgesetzt.
In einem Hotel in Choroico gabs dann fuer alle eine heisse Dusche und ein Buffet. Danach sind wir natuerlich die Strecke, diesmal im Bus, wieder zurueck.
Samstag, 3.6
Heute wollte ich eigentlich in das Skigebiet am Chacaltaya, aber die Tour hat sich auf morgen verschoben. So habe ich die Gelegenheit genuzt und bin durch die Maerkte gestreift, die am Samstag besonders voll sind. Es gibt die Geschaefte in den Haeuser, davor stehen Staende mit Waren, Marktfrauen haben davor wiederum ihre Waren auf Tuechern ausgebreitet. In der Mitte fahren noch Taxis und Busse durch. Das von beiden Strassenseiten. Wo bleiben Kunden?
Sonntag, 4.6
Heute gehts zum hoechsten Skigebiet der Welt auf 5.345m auf den Chacaltaya. Die Ski bleiben aber im Tal - kein Schnee, keine Saison. Aber es gibt eine hervoragende Aussicht auf die schneebedeckten 6000er in der Umgebung. Die 700m lange Piste ist ein Witz und fuer Anfaenger nicht geeignet. Zufaellig war der Pole von der Radtour auch wieder dabei und ich bin mit ihm von der Skihuette, wo uns der Minibus abgesetzt hatte, auf den Gipfel gestiegen. Das Moonvalley, was wir vorher besucht haben, reisst einen nicht vom Hocker, der die Nationalparks in den US gesehen hat.
Pfingstmontag, 5.6
Am Morgen habe ich noch schnell Waesche aus der Waescherei geholt, ausgecheckt und bin mit dem Taxi zum Friedhof, wo die Busse nach Copacabana abfahren. Ich habe gleich den naechsten Minibus genommen, der auch 5 Minuten spaeter schon abfuhr. Zunaechst ging es auf dem Altiplano (Hochebene) mit den Krodillieren im Hintergrund. Dann tauchte der Titicasee auf. Zunaechst am Ufer entlang, dann mit der Faehre auf eine Halbinsel des anderen Ufers. In Copacabana (nach dem Dorf ist auch ein beruehmter Strand in Rio benannt) angekommen habe ich mir gleich eine billige Pension gesucht ( mit kalter Dusche uebern Hof) und bin gegenueber in die Markthallen zum Mittagessen. In einer Halle haben die Frauen an kleinen Staende ihre einfachen Gerichte angeboten. Ich habe eine Forelle aus dem Titicacasee gegessen, zum Abschluss gabs noch ein Getraenk aus der Kaktusfrucht. Am Nachmittag habe ich eine Wanderung durch die Felder auf einen Huegel gemacht und habe den Blick auf den blauen Titicacasee genossen. Baeume in dieser Hoehe sind ausschliesslich Eukalyptus. Am Abend spielen die Kinder des Hauses im Hof Fussball. Sie koennen nicht wissen, dass der einzige Gast schon um halb 9 im Bett liegt.
Dienstag, 6.6
siehe Peru
Comments:
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Hi!
Das hört sich doch bis auf die sache mit der Kreditkarte sehr gut an! Ich drück dir weiterhin die Daumen das alles gut geht! Toi, toi, toi!
Jens
Das hört sich doch bis auf die sache mit der Kreditkarte sehr gut an! Ich drück dir weiterhin die Daumen das alles gut geht! Toi, toi, toi!
Jens
Hallo Christi,
schnell noch ein Gruß aus Deutschand! Es ist hier 22.50 Uhr
und ich habe schnell noch Deinen
Reisebericht gelesen. Sehr spannend! Viel Glück weiterhin!
Gruß Helga
schnell noch ein Gruß aus Deutschand! Es ist hier 22.50 Uhr
und ich habe schnell noch Deinen
Reisebericht gelesen. Sehr spannend! Viel Glück weiterhin!
Gruß Helga
Hallo Chrissi, alte Wursthaut.
ich frue mich schon auf ein baldiges wiedersehen.
Pass ja auf dich auf.
LG
Kim
ich frue mich schon auf ein baldiges wiedersehen.
Pass ja auf dich auf.
LG
Kim
Hey!
Scheint ja doch alles ein wenig anders dort zzu sein!
Bin schon auf die Fotos gespannt und freu mich auf deine Rückkehr!
Wir eröffnen gleich bei Andy erst mal die WM!
LG!
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Scheint ja doch alles ein wenig anders dort zzu sein!
Bin schon auf die Fotos gespannt und freu mich auf deine Rückkehr!
Wir eröffnen gleich bei Andy erst mal die WM!
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