03 Januar 2006
Japan

Temperatur in Tokyo: 3,7 C im Januar
Zeit: 8h Stunden voraus
Flug: LH714 von München 15:30 nach Tokyo 11:10+1
Mittwoch, 4.1. Ankunft in Tokio
Als Erstes habe ich meine Karstadt-Plastikuhr 8 Stunden vorgestellt. Dann haben wir das Gepaeck abgeholt und sind problemlos durch die Passkontrolle gegangen. Da uns keiner vom Flughafen abholen wollte, sind wird gleich zum Bahnschalter und haben uns ein Ticket fuer die S-Bahn gekauft. Da der Flughafen ungefaehr 60km ausserhalb ist hat die Fahrt 75 min gedauert. Gut, dass die Stationen nicht nur japanisch ausgeschildert waren, sondern auch lateinisch. Unser Ziel war das Riverside Kapselhotel und der Adresse nach mussten wir umsteigen und noch einige Stationen mit der U-Bahn fahren. Wenn wir gewusst haetten, was Streifenkarte auf japanisch heisst, haetten wir hier schon etwas sparen koennen. Mit dem Stadtplan in der Hand standen wir dann schon ungefaehr 10m vor dem Hotel - aber haben es trotzdem nicht gefunden. So lernten wir schon die wichtigste Eigenschaft der Japaner kennen: Freundlichkeit. 2 Damen sahen unsere fragenden Gesichter und fragten uns auf gebrochenem Englisch, ob wir Hilfe brauchen. Sie wussten es aber auch nicht genau und zeigten dann auf die Richtung aus der wir gekommen sind. Wir bedankten uns hoeflich und haben erstmal auf einer Bruecke eine Orientierungspause gemacht. Nach ca 3 Minuten kamen die beiden wieder zurueckgerannt und meinten sie haben es jetzt gefunden und haben uns dorhin begleitet. Nett, nich??
Ansonsten ist mir aufgefallen:
- die Strassen sind extrem sauber - kein Schnipsel liegt herum, obwohl es keine oeffentlichen Papierkoerbe gibt.
- es geht extrem ruhig zu - die Autos rollen leise ueber den Asfalt, kein Hupen zu hoeren, keine Hektik, obwohl Tokyo eine der groessten Staedte der Welt ist.
- Japaner haben einen Gehfehler aufgrund ihrer XO- Beine, eine Kombination aus X und O Beinen.
- Japaner sind klein: Wasch- Pinkelbecken sind sehr niedrig angebracht.
- Tokyio ist nicht teuer als Muenchen
- in Tokyo tragen die meisten Anzug und Krawatte
Also, da standen wir nun vor dem billigsten Hotel Tokyos. Nun haben wir schon mal unsere ersten Verhaltensfehler begangen: Schuhe ausziehen - und Jens ganz besonders, da er Weltreisestiefel in der besonders schweren Ausfuehrung traegt. Nachteil: diese passten nicht in das Schuhschliessfach.

Es gibt spezielle Hotelschlappen, die man traegt, die man allerdings beim Gang auf die Toilette gegen die Kloschlappen austauschen muss. Zur Kapsel, die aussieht wie eine etwas groessere Katzentransportbox, gehoert noch ein Spinnt, in dem Handtuecher und ein Schlafkimono, der aussieht wie ein OP-Kittel, bereitliegen. Das Kopfkissen ist mit Reis gefuellt - mit was sonst. Es ist ein bischen wie Huettenuebernachtung auf japanisch, aber mit 3000 Yen (21Euro) billig.
Es gibt ein Gemeinschaftsbad, in dem wir uns erstmal auf kleinen Schemeln sitzend abgeschrubbt und geduscht haben, bevor wir in eine Riesenbadewanne mit 45 C heissem Wasser (so kam es mir jedenfalls vor) eingetaucht sind.
Die Waerme tut jedenfalls sehr gut, denn im Moment ist es in Tokyo sehr kuehl(geschaetze 2 C), aber auch sehr trocken. Ich habe hier allerdings auch schon Palmen und Orangenbaeume gesehen.
Heute haben Jens und ich mal zu Hause angerufen, um zu sagen, dass wir gut angekommen sind. Nach zahlreichen Versuchen den richtigen Provider mir der richtigen Vorwahl zu finden und einer Diskusion, ob eine Telefonkarte noetig ist oder Muenzen reichen, hat es geklappt. Heike habe ich erst nicht erreicht, aber da ich um 4 Uhr nicht mehr schlafen konnte, bin ich noch einmal aufgestanden. um sie noch einmal anzurufen.
Am Nachmittag hatten wir einen Rundgang zum Bahnhof und ins Ginza-Viertel it sehr noblen Kaufhaesern gemacht. Anschliesend waren wir in unserem Hotelviertel Asakusa gemacht und haben uns die Nakamise, eine kleine Einkaufsstrasse mit vielen kleinen Ramschbuden und den Asakusa-Shrine angeschaut.
Donnerstag, 5.1. Stadtrundgang
Heute sind wir zu Fuss los um uns die Stadt anzuschauen und sind am Sumida etlang wo Penner in Zelthuetten hausen, aber in Japan werden selbst hier die Schuhe vorher abgestellt.
Zufaellig haben wir einen Shrine entdecket, wo ein Schlange Japaner warteten ein paar Muenzen auf den Altar zu schmeissen eine Glocke zu laeuten sich 2x zu verbeugen und dann 2x in die Haende zu klatschen.
Gegen Spaetnachmittag und einige Kilometer spaeter wollten wir auf das rathaus fahren, wegen der guten Ausicht, aber wir haben es nicht gefunde. So sind wir auf ein anderes Hochhaus gefahren mit einer Hotellobby im 20. Stock. So konnten wir doch eine tolle Aussicht auf Tokyo und den Fujisan im Sonnenuntergang geniessen.
Abends gab es in einem Imbiszelt ein Suppe Nikomi fuer mich und Fleischspiesse Yakitori. Dazu hatten wir einen warmen Sake - japanischen Gluehwein.
Freitag, 6.1. Fischmarkt und Fahrt nach KyotoHeute sind wir schon um 6 Uhr aufgestanden um auf den Fischmarkt zu gehen. Riesig gross, total eng und verschachtelt und ein ungeheuerliches Gewusel um alles moegliche Meeresgetier. Gemuese gibt es auch in den Hallen nebenan. Die kleinen Karren erinnern mich ein Autoskooter. Um 10:03 haben wir dann ein Shinkansen Nozomi SuperExpress nach Kyoto genommen. Teuer , aber unheimlich schnell (bestimmt ueber 300km/h). Die Landschaft fliegt nur so vorbei - eigentlich muesste es Stadtschaft heissen, denn es ist alles relativ eng bebaut.
Weil der Zug so teuer war sparen wir jetzt an der Unterkunft und haben uns in Kyoto in einem Schlafsaal fuer 3 Naechte eingemietet. Allerdings ist die Klobrille beheizt! So ein Hostel hat den Vorteil, dass man auch andere Rucksackreisende trifft. So konnten Jens und ich mal wieder auf deutsch unterhalten: mit einer Daenin, einer Amerikanerin, die lange in Duesseldorf gelebt hat und einem Polen.
Am Abend gabs dann nur noch eine typische Nudelsuppe im Becher, die mit heissem Wasser aufgefuellt wird, nennen wir es mal 5 Minutenterine. Experiment des Tages: getrocknete Tintenfische - igitt!
Samstag, 7.1.
Heute ist die grosse Tempeltour angesagt. Kyoto hat ueber 1600 Tempel. Am morgen hat es noch geschneit und deshalb haben wir uns ein paar billige Regenschirme gekauft, am Nachmittag hat es dann wieder aufgelockert. Kulturell hat Kyoto wesenlich mehr zu bieten als Tokyo. U.a. haben wird den silbernen Tempel mit Zengarten besichtigt. Beschiss: der Tempel war gar nicht silbern, sondern der shogun wollte ihn damals versilbern lassen, ist aber vorher gestorben. Wie soll man das ohne Japanischkenntnisse vorher denn wissen. Jedenfalls ist in einem Zen-Garten der Kies sehr schoen nach Mustern gehakt. Zwischen den Tempeln sind wir auch auf dem Philosophenweg spaziert. Die ist eine Allee aus Kirschbaeumen. Das muss zur Bluetezeit wunderschoen sein. Das U-Bahn fahren ist ohne Kenntnisse der japanischen Schrift nicht so leicht. Die Stadt ist durchzogen mit Privatstrecken, die aber nichts miteinander zutun haben. Auch fahren Expresszuege, die nicht ueberall halten. Gut, dass ich den Lockfuehrer gefragt hatte: er gab uns dannach an einer Station den Hinweis hier doch umzusteigen in eine Bumelbahn. Darauf waeren wir sonst nie gekommen.
Experiment des Tages: ein Salat aus Algen und Pilzen und Reisbaellchen in Karamelsosse ( Das wissen (besser: erahnen) wir aber erst hinterher, nachdem wir es gegessen haben.
Sonntag, 8.1.
Heute haben wir die Tempeltour fortgesetzt, aber nicht mehr so exzessiv. Gegen Nachmittag waren wir in der Altstadt. Es war richtig viel los. Heute und morgen ist in Japan ein Feiertag: Volljaehrigkeitstag. Hier tragen die Jugendlichen einheitliche Gewaender, Maedchen tanzen, Jungs klopfen Reis zu einem Brei, aus dem dann die Reisbaellchen gemacht werden (siehe Experiment) - muss wohl so eine Art Konfirmation sein. Experiment des Tages: ein gruenes Reisbaellchen, wohl eher als Suessspeise gedacht, aber wie viele Speisen sehr geschmacksneutral.

Montag, 9.11.
Am letzten Tag in Kyoto haben wir das Schloss besichtigt. Die fuer japanischen Verhaeltnisse riesigen Raeume liegen zwischen Gaengen, deren Parkett quitscht wie eine Nachtigal, wenn man drueber laeuft. Eine altertuemliche Alarmanlage: Nachtigal, ick hoert dir trapsen....
Dannach sind wir durch den oeffentlichen Park am Kaiserpalast und haben am Fluss eine Rast gemacht. Der englische Garten und die Isar sind schoener. Auf dem Rueckweg haben wir die Altstadtgassen mit alten traditionaellen Holzhaesern durchstreift. Wegen dem Fest war es gestopfft voll. Aber dir Japaner sind sehr diszipliniert und halten sich selbst im Gedraenge an den "Linksverkehr".
Mittlerweile lernen wir auch schon japnische Schriftzeichen: Ausgang besteht aus zwei und sieht aus wie eine Maus, die aus ihrem Loch kriecht.
Gegen 16:00 Uhr sind wir mit dem Superzug wieder nach Tokyo wieder zurueckgeduest - in unsere geliebte Kapseln und dann gleich in die heisse Megabadewanne. Die war heute heiss wie eine Nudelsuppe. Den Waschwettbewerb mit den Japanern zuvor werden wir wohl immer verlieren. Vielleicht sind die Japaner deshalb so blass, obwohl sie Japan auf der Breite von Tunesien liegt, weil sie ihr Braeune runterwaschen. Wir sind jedenfalls von der Sonne leichtgeroetet.
Dienstag, 10.01.
Nach einem billigen Fruehstueck aus dem Supermarkt (Wir haben nur noch wenige Yen und wollen nicht nocheinmal Geld holen) sind wir in ein supermodernes Hafenviertel von Tokyo gefahren. Die computergesteuerteBahn hat keinen Fahrer und verlaeuft oberirdisch, so das man einen wunderbaren Blick auf die Skyline hat. Dort gibt es Venusfort, ein Shoppingcenter speziell auf Frauen abgestimmt. Die Gassen sind einer europaeischen Altstadt nach empfunden - gut gemacht. Fuer Maenner gibts eine Autowelt von Toyota, dazu noch das hoechste Riesenrad der Welt, und eine Spielhoelle mit einem Krach und geduddel - irre. Da wir Geld sparen fuer die U-Bahn sparen mussten sind wir ein ganzes Stueck zu Fuss gelaufen und haben uns noch Yanaka, ein alten Stadtteil mit engen Gaesschen angeschaut. Der war entaeuschend, und hat die Lauferei nicht gelohnt. Wir sind von Kyoto verwoehnt. Zudem wuerde die Zeit um zum Flughafen zu kommen schon recht knapp. Aber die Weisheit des Tages lautet "Wer spaet kommt, muss kuerzer warten.... und erwischt noch die letzten Plaetze. Buinessclass Plaetze A01 und A02. Champanger zur Begruessung, weisse Tischdecke, Liegesitze mit Platzangebot, das unsere Beine die vordere Wand nicht beruehren koennen und lecker und reichlich zu essen:. Leber vom Anglerfisch etc.
Saijonara, Japan!
Comments:
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Hallo Ihr 2 Weltreisenden,
ich gehe mal davon aus, daß Ihr
in Japan gut angekommen seid.
Eine interessante Zeit wünscht
Euch Helga!
ich gehe mal davon aus, daß Ihr
in Japan gut angekommen seid.
Eine interessante Zeit wünscht
Euch Helga!
Hallo Ihr 2!!!
Wir sitzen zusammen und lesen Eure interessanten Berichte. Lars hat schon eine Weltzeituhr gekauft, damit wir immer wissen wie spät es bei Euch ist.Es müsste jetzt 19:23Uhr bei Euch sein.Weiterhin viel Spaß und schlaft gut im Schlafsaal.
Viele liebe Grüße aus Herford-
Lars,Beate und Manfred
Wir sitzen zusammen und lesen Eure interessanten Berichte. Lars hat schon eine Weltzeituhr gekauft, damit wir immer wissen wie spät es bei Euch ist.Es müsste jetzt 19:23Uhr bei Euch sein.Weiterhin viel Spaß und schlaft gut im Schlafsaal.
Viele liebe Grüße aus Herford-
Lars,Beate und Manfred
hi chris, wir haben gerade alles gelesen und wüschen euch weiterhin viel Spass. wir melden uns wieder . bis bald - liebe grüsse - die gang aus wolfratshausen - andi und misel - bei uns ist es gerade 17.44 uhr und gleich kommen daniela, brucki und deine hieke zu uns und stoßen auf dich an
Hey Ihr 2 Süssen, Eure Berichte lesen sich super, ich wünschte wirklich ich könnte bei Euch sein!
Aber wer weiss schon wo uns unsere Leben noch einmal hin verschlagen.
Wir sind noch jung, wir können warten. :-)
LG aus Straelen
Kim
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Aber wer weiss schon wo uns unsere Leben noch einmal hin verschlagen.
Wir sind noch jung, wir können warten. :-)
LG aus Straelen
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