06 Juni 2006
Peru
Dienstag, 6.6
Die Nacht war mal wieder sehr kalt. Die Pfuetzen in den Strassen sind zugefroren. Ich bin zum Aufwaermen auf einen nahen Huegel gestiegen, auf dem 14? Kreuze den Leidensweg Christi darstellen. Der Bus nach Puno in Peru geht erst um 13:30. So hatte ich noch Zeit einen Umzug in der Stadt anzuschauen. Es marschierten neben vielen Gruppen und Kapellen auch kleine Schulkinder, die das mit dem Gleichschritt allerdings nicht so raus hatten. Kurz nach Abfahrt waren wir schon an der Grenze zu Peru. Diesmal wusste ich wegen der Grenzformalitaeten besser Bescheid: erst Ausreise Bolivien, Stempel, dann zu Fuss ueber die Grenze, dann Formular ausfuellen und wieder Stempel fuer die Einreise in Peru. Dann habe ich noch schnell meine restlichen Bolivanos in Soles (1 €= 4 Soles) getauscht und wieder in den Bus gestiegen. In Peru wir die Zeit 1 Stunde zurueck gestellt. Weiter geht die Fahrt entlang des Titicacasees. Kurz vor Ankunft in Puno hat der geschaeftstuechtige Fahrkartenkontrolleur sein Hotel inklusive Transfer vom Busbahnhof angeboten + Option noch schnell einen Ausflug zu den Schwimmenden Inseln zu machen. Auch ohne Vergleich war der Preis mich ok. (Und bevor ich in einem fremden Land in einer fremden Stadt mir irgendetwas suchen muss.... der Ausflug waere dann auch nicht mehr moeglich gewesen). So habe ich schnell den Rucksack aufs Zimmer gebracht und bin dann in den unter bereits wartenden Minibus zum Hafen gestiegen. Von dort ging es dann ca. eine halbe Stunde zu einer der Schwimmenden Inseln. Diese sind aus Binsen gemacht und man geht sehr weich darauf. Auch die Huetten und Boote sind aus Binsen. Nach der Rueckkehr, es war schon dunkel, habe ich noch Geld geholt, Proviant fuer die morgige Zugfahrt besorgt und mir in einem Restaurant eine Menu mit Alpaka-Steak gegoennt.
Mittwoch, 7.6
Um 7:00 gabs das Fruehstueck, was inklusive war, bestehend aus Fladenbrot mit Marmelade und Tee. Dann bin ich um die Ecke zum Bahnhof und habe mir eine Backpackerticket fuer 17$ gekauft. Es gab auch 1. Klasse fuer 120$. Der Touristen-Zug war ueberraschend gepflegt: sauber, gute Sitze, Tische mit Decken und Blumen. Es gab Bedienung. Um 8:00 gings los und der Zug braucht fuer 336km nach Cusco mit seinem gemuetlich schaukelnden Tempo 10 Stunden. Es ging durch ein fruchtbares Tal ueber einen Pass. Auf den Feldern wird das Getreide von Hand geerntet und mit Pferden oder Ochsen gedroschen. Peru ist wirklich ein armes Land. Im Zug habe ich neben einer schwaebischen Quasselstrippe gesessen. Erst ganz nett, aber dann ich habe mich doch an einen anderen Platz am Fenster gesetzt. In Cusco angekommen bin ich mit einem Taxi zur Unterkunft, deren Adresse ich mir aus dem Lonely Plantet rausgesucht habe, den ich gebraucht beim Hotelier in La Paz erstanden hatte.
Donnerstag, 8.6
Das Hotel im 6er Dorm war ganz o.k - aber fuer 18 Soles. Dafuer gabs dann wo anders ein Einzelzimmer oder neben gleiches fuer nur 12 S. So bin ich dann nach neben gegangen. Cusco ist sehr gepflegt und mit bisher mit keiner anderen Stadt in Peru zu vergleichen. Die Strassen sind sauber, gepflastert. Die Haeuser und Kirchen im spanischen Kolonialstil sind renoviert. Weltkulturerbe - und der touristische Einfluss. In den hunderten Agenturen habe ich mich erstmal ueber die vielzaehligen Unternehmungen erkundigt. Am Abend das Experiment des Tages: Meerschweinchenbraten. Wenig Fleich, viel Haut und Knochen - mit einer Tomate im Maul. Dazu spielte eine orginale Peruanische Band ihre Weisen auf Panfloeten und Gitarren, besser als in jeder Fussgaengerzone.
Freitag, 9.6
Nach einem spartanischen Fruehstueck habe ich dann nach einigen Preisvergleichen doch die Touren fuer die naechsten Tage gebucht. 2 Tage Wandern nach Machu Picchu, eine Tagesradtour und den Rueckflug fuer den 15. fuer schlappe 286 US-Dollar. Natuerlich habe ich hier um 11:00 Uhr Ortszeit das Laenderspiel gegen Costa Rica in einer Kneipe geschaut. Am Nachmittag war ich dann doch abseit der bestens ausgebauten touristischen Pfade in Cusco auf dem Markt fuer die Einheimischen und habe mir den Proviant fuer die morgige Wanderung gekauft. Experiment des Tages: Inca Cola - ist gelb und schmeckt leicht nach Kaugummi.
Samstag, 10.6
Um 7:00 Uhr gings los. Die Gruppe besteht nur aus 2 Leuten. Zunaechst mit dem Taxi aus der Sadt raus - dann auf einem Pfad steil bergan. Das Land ist sehr fruchtbar und der Fuehrer zeigt uns die verschiedenen Felder: verschiede Kartoffel (Peru ist das Ursprungsland), Getreide, Bohnen... Ein Bauer kommt uns mit einer Kippe beladen mit Getreide entgegen. Es wird hier oben alles von Hand geerntet. Er fragt nach etwas zutrinken - da gebe ich ihm den Rest der Inca Cola. Durch das Hochland geht es vorbei an einigen Bergseen und vereinzelten Hoefen. Eine Lamaherde kommt uns entgegen. Nach einem Bergdorf geht es durch eine Schlucht zu einen alten Inkadorf (Huchuy Qosqo). Nach einer kurzen Besichtigung beginnt der aeusserst steile Abstieg in das heilige Tal nach Lamay. Ich habe ganz schoen Durst. Durch das schnelle Atmen in der duennen Luft trocknet der Koerper schneller aus - und da ich zu Beginn bereits die Haelfte meines Fluessigkeitsvorrats verschenkt habe... Nach einer Flasche Wasser steigen wir in den oeffentlichen Bus. Und nochmal Umsteigen und dann noch mal Umsteigen. Da ich natuerlich die Billigtour gebucht habe, ist der Transport nur mit den oeffentlichen Transportmitteln drin. In Ollantaytambo drueckt uns der Fuehrer die Zugtickets in die Hand, erklaert wie es weitergeht und wir steigen wir in den Zug nach Aqua Calientes um - das Dorf am Fuss von Machu Picchu, was wir nach 1,5h Fahrt erreichen. Nach einer heissen Dusche gehts dann ins Bett.
Sonntag, 11.6
Der Wecker geht um 4:00. Nach einem Fruehstueck mache ich mich an den Aufstieg nach Machu Picchu - 1,5 Stunden treppauf. Ich schliesse mich einer Kolumbianerin an, die eine Taschenlampe hat. Durchgeschwitzt kam ich dann um kurz nach 6 oben an. Der Fuehrer fuer Machu Picchu liess mit den Eintrittsticket noch etwas auf sich warten, aber dann war ich drin - noch vor Sonnenaufgang. Danach gabs dann eine 2-stuendige Fuehrung durch die Inkastadt, deren Gebaeude aus exakt ineinander passenden Steine gebaut sind. Danach binich noch einen Inkapfad entlang bis zum Sonnentotr aufgestiegen und habe mir anschliessend noch die Inkabruecke - eine an eine steile Felswand gebaute Ueberquerung - angeschaut. Wie klein die Welt doch ist: hier oben habe ich jemanden aus Neuseeland wiedergetroffen! Gegen Mittag mache ich mich an den Abstieg. Der Zug geht um 13:20. Ich haette ihn fasst verpasst, da ich am falschen Gleis ca. 250m entfernt gewartet habe. Der Zug besteht aus einem touristischen Panoramatriebwagen, der gemuetlcih das enge Tal runtertuckert. In Ollantaytambo steige ich dann um in den komfortablen Bus nach Cusco. Schnell noch einen Hamburger verdrueckt und ab ins Bett.
Montag, 12.6
Heute mache ich eine Radtour. Um 8:00 gehts los. Nach Verteilung der Raeder gehts - wie solls anders sein - zunaechst zum Busbahnhof. Die Raeder werden auf dem Dach des Busses verstaut. Oben in den Bergen steigen der Fuehrer, noch 2 Briten und ich aus. Nach 2 km Feldweg habe ich einen Platten - schnell geflickt und weiter gehts durch die laendliche Landschaft mit allen Tieren, die man in einem Kinderbauernhofbilderbuch auch finden kann. In Moray besichtigen wir eine inkanische Versuchsstaette fuer Pflanzen: Terassen, die in eine Senke gebaut sind und so je nach Hoehe ein eigenes Mikroklima besitzen sollen. In dem Dorf Maras machen wir Mittagspause. Dann geht es nach einer rasanten Abfahrt durch eine Schlucht zu den Salineras, Terassen in denen Salz gewonnen wird. Weiter gehts ins heilige Tal nach Urubamba, wo wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt wieder in den Bus zurueck nach Cusco steigen. Ungefaehr auf der Haelfte der Strecke hat der propevolle Bus eine Platten. Nichts ungewoehnliches, das Rad ist schnell gewechselt. Experiment des Tages: Chicha, ein Gebraeu aus Mais, was im Abgang leicht nach feuchtem Huehnerfutter schmeckt. Die Lokale erkennt man an roten Fahnen an langen Stoecken vorm Haus.
Dienstag, 13.6
Nachdem Ausschlafen habe ich mir ein gemuetliches Fruehstueck in einem von einem Schweizer gefuehrtem Restaurant gegoennt. Es gab sogar eine Ausgabe des vorletzten Siegels, den ich erstmal gelesen habe. Dann bin ich zum Reisebuero, um mein Flugticket nach Lima abzuholen und sicherheitshalber: meinen Flug nach Sao Paulo bestaetigen. Ergebnis: Varig hatte mich aus ihrem System geloescht, aus welchen Gruenden auch immer. Meine Vermutung ist, weil ich die Fluege von Asuncion ueber Sao Paulo nach Lima nicht angetreten bin, haben sie den Rest auch storniert. Ich bin dann in ein anderes Reisebuero, die dann ueber Lufthansa in Lima mich wieder in das System reingehackt haben. Nartuerlich habe ich das Brasilien-Spiel gesehen und bin dann nach einem guenstigen Tagesmenu um 8 ins Bett.
Mittwoch, 14.6
Heute vormittag bin ich auf die Festung Sacsayhuaman oberhalb von Cusco gestiefelt. Dort wurden schon Tribuenen fuer ein grosses Fest am 24. aufgebaut. Dann bin ich ueber den Markt geschlendert - ein bischen Obst eingekauft, ueber die vielen Kartoffelsorten gestaunt, einen frisch gepressten Saft gekauft. Nach der Zitterpartie gegen Polen bin ich dann noch ueber den Textilmarkt ein paar Souvenirs
kaufen gegangen. Am Nachmittag gabs in Cusco im Vorfeld von Frohnleichnam (hier: Corpus Christi) eine grosse Prozession und im Anschluss ein Strassenfest. An den Staenden wurden stapelweise gebratene Meerschweinchen angeboten. Ich hab mich an den Staenden mal wieder auf ein Experiment eingelassen: Chiriuchu - peruanische Schlachtplatte (Nix fuer den empfindlichen Magen)
Donnerstag, 15.6
Der Flug sollte um 12:00 mit der LAN gehen. Da ich frueh genug am Flughafen war (Taxi: 4 Soles), bin ich sogar noch mit der Maschine um 10:25 mitgekommen. Nach einem Flug ueber die Anden war ich dann 1 Stunde spaeter in Lima am Pazifik. Allerdings huellt sich die Satdt um diese Jahreszeit in einen Kuestennebel. Mit dem Taxi (35 Soles!) bin ich dann in billiges Hotel in der Naehe des Zentrums. Zu Fuss bin ich zunaechst zum Plaza de Armas geschlendert und von dort aus mit dem Taxi in ein Museum in dem Schmuck und Toepferwaren der Inkas (und davor) ausgestellt waren. Angeschlossen auch eine erotische Abteilung. Eindrucksvoll, welche Kultur sich die letzten 3000 Jahren entwickelt hatte, bis die Spanier alles zu Nichte gemacht haben. Mit dem Taxi bin ich dann wieder zurueck zum Plaza de Armas und zu Fuss dann schnell vor Anbruch der Dunkelheit wieder ins Hotel.
Freitag, 16.6
Letzter Tag! Nach einem einfachen Fruehstueck im Hotel bin ich zum Kloster/Kirche San Franzisco. Dort habe ich eine Fuehrung mitgemacht, aber die war auf spanisch und die Frau hat so schnell gesprochen, dass ich nichts mitbekommen habe. Aber die Holzvertaefelungen und auch die bunten Kacheln waren ganz schoen. In den Katakomben lagen tausende von Gebeinen und Schaedeln. In der renovierten Hauptpost habe ich noch eine Briefmarkenausstellung angesehen. Lima hat doch einige sehr schoene Gebaeude zu bieten. Im Hotel Gran Bolivar am Plaza San Martin habe ich den beruehmten Pisco Sour - der peruanische Nationalcocktail - zur Feier des Tages getrunken. Am Nachmittag war ich noch auf einem Markt, der fast schon an ein Kaufhaus erinnert hat, allerdings funktionierten die Rolltreppen nicht. An einem Strassenstand habe ich noch ein sonderbares Getraenk zu mir genommen: etwas gequollenes Getreide mit Apfelsaft.
Samstag, 17.6
Kurz gefreuhstueckt - Sachen gepackt und mit dem Taxi zum Flughafen (in dieser Richtung kostet es nur 20 Soles). Als Allererster habe ich eingecheckt - ganz entgegen dem Motto: Wer zuletzt kommt, wartet am kuerzesten. Egal, so konnte ich in einer Bar noch das Spiel Ghana gegen Tschechien sehen. Die Flughafen Gebuehr von 30$ habe ich auch noch gerade aus Rest-Dollar und -Soles zusammengekatzt. Im Flugzeug gabs entlich was zu essen, allerdings war das auch die einzige Mahlzeit auf dem fast 5stuendigen Flug. In Sao Paulo: Der Anschluss nach Frankfurt ist 1 Stunde zu spaet. Interet kostet unglaubliche 8$ fuer 30min. Das hat man in Singapore schon billiger gesehen (naemlich umsonst)
Die Nacht war mal wieder sehr kalt. Die Pfuetzen in den Strassen sind zugefroren. Ich bin zum Aufwaermen auf einen nahen Huegel gestiegen, auf dem 14? Kreuze den Leidensweg Christi darstellen. Der Bus nach Puno in Peru geht erst um 13:30. So hatte ich noch Zeit einen Umzug in der Stadt anzuschauen. Es marschierten neben vielen Gruppen und Kapellen auch kleine Schulkinder, die das mit dem Gleichschritt allerdings nicht so raus hatten. Kurz nach Abfahrt waren wir schon an der Grenze zu Peru. Diesmal wusste ich wegen der Grenzformalitaeten besser Bescheid: erst Ausreise Bolivien, Stempel, dann zu Fuss ueber die Grenze, dann Formular ausfuellen und wieder Stempel fuer die Einreise in Peru. Dann habe ich noch schnell meine restlichen Bolivanos in Soles (1 €= 4 Soles) getauscht und wieder in den Bus gestiegen. In Peru wir die Zeit 1 Stunde zurueck gestellt. Weiter geht die Fahrt entlang des Titicacasees. Kurz vor Ankunft in Puno hat der geschaeftstuechtige Fahrkartenkontrolleur sein Hotel inklusive Transfer vom Busbahnhof angeboten + Option noch schnell einen Ausflug zu den Schwimmenden Inseln zu machen. Auch ohne Vergleich war der Preis mich ok. (Und bevor ich in einem fremden Land in einer fremden Stadt mir irgendetwas suchen muss.... der Ausflug waere dann auch nicht mehr moeglich gewesen). So habe ich schnell den Rucksack aufs Zimmer gebracht und bin dann in den unter bereits wartenden Minibus zum Hafen gestiegen. Von dort ging es dann ca. eine halbe Stunde zu einer der Schwimmenden Inseln. Diese sind aus Binsen gemacht und man geht sehr weich darauf. Auch die Huetten und Boote sind aus Binsen. Nach der Rueckkehr, es war schon dunkel, habe ich noch Geld geholt, Proviant fuer die morgige Zugfahrt besorgt und mir in einem Restaurant eine Menu mit Alpaka-Steak gegoennt.
Mittwoch, 7.6
Um 7:00 gabs das Fruehstueck, was inklusive war, bestehend aus Fladenbrot mit Marmelade und Tee. Dann bin ich um die Ecke zum Bahnhof und habe mir eine Backpackerticket fuer 17$ gekauft. Es gab auch 1. Klasse fuer 120$. Der Touristen-Zug war ueberraschend gepflegt: sauber, gute Sitze, Tische mit Decken und Blumen. Es gab Bedienung. Um 8:00 gings los und der Zug braucht fuer 336km nach Cusco mit seinem gemuetlich schaukelnden Tempo 10 Stunden. Es ging durch ein fruchtbares Tal ueber einen Pass. Auf den Feldern wird das Getreide von Hand geerntet und mit Pferden oder Ochsen gedroschen. Peru ist wirklich ein armes Land. Im Zug habe ich neben einer schwaebischen Quasselstrippe gesessen. Erst ganz nett, aber dann ich habe mich doch an einen anderen Platz am Fenster gesetzt. In Cusco angekommen bin ich mit einem Taxi zur Unterkunft, deren Adresse ich mir aus dem Lonely Plantet rausgesucht habe, den ich gebraucht beim Hotelier in La Paz erstanden hatte.
Donnerstag, 8.6
Das Hotel im 6er Dorm war ganz o.k - aber fuer 18 Soles. Dafuer gabs dann wo anders ein Einzelzimmer oder neben gleiches fuer nur 12 S. So bin ich dann nach neben gegangen. Cusco ist sehr gepflegt und mit bisher mit keiner anderen Stadt in Peru zu vergleichen. Die Strassen sind sauber, gepflastert. Die Haeuser und Kirchen im spanischen Kolonialstil sind renoviert. Weltkulturerbe - und der touristische Einfluss. In den hunderten Agenturen habe ich mich erstmal ueber die vielzaehligen Unternehmungen erkundigt. Am Abend das Experiment des Tages: Meerschweinchenbraten. Wenig Fleich, viel Haut und Knochen - mit einer Tomate im Maul. Dazu spielte eine orginale Peruanische Band ihre Weisen auf Panfloeten und Gitarren, besser als in jeder Fussgaengerzone.
Freitag, 9.6
Nach einem spartanischen Fruehstueck habe ich dann nach einigen Preisvergleichen doch die Touren fuer die naechsten Tage gebucht. 2 Tage Wandern nach Machu Picchu, eine Tagesradtour und den Rueckflug fuer den 15. fuer schlappe 286 US-Dollar. Natuerlich habe ich hier um 11:00 Uhr Ortszeit das Laenderspiel gegen Costa Rica in einer Kneipe geschaut. Am Nachmittag war ich dann doch abseit der bestens ausgebauten touristischen Pfade in Cusco auf dem Markt fuer die Einheimischen und habe mir den Proviant fuer die morgige Wanderung gekauft. Experiment des Tages: Inca Cola - ist gelb und schmeckt leicht nach Kaugummi.
Samstag, 10.6
Um 7:00 Uhr gings los. Die Gruppe besteht nur aus 2 Leuten. Zunaechst mit dem Taxi aus der Sadt raus - dann auf einem Pfad steil bergan. Das Land ist sehr fruchtbar und der Fuehrer zeigt uns die verschiedenen Felder: verschiede Kartoffel (Peru ist das Ursprungsland), Getreide, Bohnen... Ein Bauer kommt uns mit einer Kippe beladen mit Getreide entgegen. Es wird hier oben alles von Hand geerntet. Er fragt nach etwas zutrinken - da gebe ich ihm den Rest der Inca Cola. Durch das Hochland geht es vorbei an einigen Bergseen und vereinzelten Hoefen. Eine Lamaherde kommt uns entgegen. Nach einem Bergdorf geht es durch eine Schlucht zu einen alten Inkadorf (Huchuy Qosqo). Nach einer kurzen Besichtigung beginnt der aeusserst steile Abstieg in das heilige Tal nach Lamay. Ich habe ganz schoen Durst. Durch das schnelle Atmen in der duennen Luft trocknet der Koerper schneller aus - und da ich zu Beginn bereits die Haelfte meines Fluessigkeitsvorrats verschenkt habe... Nach einer Flasche Wasser steigen wir in den oeffentlichen Bus. Und nochmal Umsteigen und dann noch mal Umsteigen. Da ich natuerlich die Billigtour gebucht habe, ist der Transport nur mit den oeffentlichen Transportmitteln drin. In Ollantaytambo drueckt uns der Fuehrer die Zugtickets in die Hand, erklaert wie es weitergeht und wir steigen wir in den Zug nach Aqua Calientes um - das Dorf am Fuss von Machu Picchu, was wir nach 1,5h Fahrt erreichen. Nach einer heissen Dusche gehts dann ins Bett.
Sonntag, 11.6
Der Wecker geht um 4:00. Nach einem Fruehstueck mache ich mich an den Aufstieg nach Machu Picchu - 1,5 Stunden treppauf. Ich schliesse mich einer Kolumbianerin an, die eine Taschenlampe hat. Durchgeschwitzt kam ich dann um kurz nach 6 oben an. Der Fuehrer fuer Machu Picchu liess mit den Eintrittsticket noch etwas auf sich warten, aber dann war ich drin - noch vor Sonnenaufgang. Danach gabs dann eine 2-stuendige Fuehrung durch die Inkastadt, deren Gebaeude aus exakt ineinander passenden Steine gebaut sind. Danach binich noch einen Inkapfad entlang bis zum Sonnentotr aufgestiegen und habe mir anschliessend noch die Inkabruecke - eine an eine steile Felswand gebaute Ueberquerung - angeschaut. Wie klein die Welt doch ist: hier oben habe ich jemanden aus Neuseeland wiedergetroffen! Gegen Mittag mache ich mich an den Abstieg. Der Zug geht um 13:20. Ich haette ihn fasst verpasst, da ich am falschen Gleis ca. 250m entfernt gewartet habe. Der Zug besteht aus einem touristischen Panoramatriebwagen, der gemuetlcih das enge Tal runtertuckert. In Ollantaytambo steige ich dann um in den komfortablen Bus nach Cusco. Schnell noch einen Hamburger verdrueckt und ab ins Bett.
Montag, 12.6
Heute mache ich eine Radtour. Um 8:00 gehts los. Nach Verteilung der Raeder gehts - wie solls anders sein - zunaechst zum Busbahnhof. Die Raeder werden auf dem Dach des Busses verstaut. Oben in den Bergen steigen der Fuehrer, noch 2 Briten und ich aus. Nach 2 km Feldweg habe ich einen Platten - schnell geflickt und weiter gehts durch die laendliche Landschaft mit allen Tieren, die man in einem Kinderbauernhofbilderbuch auch finden kann. In Moray besichtigen wir eine inkanische Versuchsstaette fuer Pflanzen: Terassen, die in eine Senke gebaut sind und so je nach Hoehe ein eigenes Mikroklima besitzen sollen. In dem Dorf Maras machen wir Mittagspause. Dann geht es nach einer rasanten Abfahrt durch eine Schlucht zu den Salineras, Terassen in denen Salz gewonnen wird. Weiter gehts ins heilige Tal nach Urubamba, wo wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt wieder in den Bus zurueck nach Cusco steigen. Ungefaehr auf der Haelfte der Strecke hat der propevolle Bus eine Platten. Nichts ungewoehnliches, das Rad ist schnell gewechselt. Experiment des Tages: Chicha, ein Gebraeu aus Mais, was im Abgang leicht nach feuchtem Huehnerfutter schmeckt. Die Lokale erkennt man an roten Fahnen an langen Stoecken vorm Haus.
Dienstag, 13.6
Nachdem Ausschlafen habe ich mir ein gemuetliches Fruehstueck in einem von einem Schweizer gefuehrtem Restaurant gegoennt. Es gab sogar eine Ausgabe des vorletzten Siegels, den ich erstmal gelesen habe. Dann bin ich zum Reisebuero, um mein Flugticket nach Lima abzuholen und sicherheitshalber: meinen Flug nach Sao Paulo bestaetigen. Ergebnis: Varig hatte mich aus ihrem System geloescht, aus welchen Gruenden auch immer. Meine Vermutung ist, weil ich die Fluege von Asuncion ueber Sao Paulo nach Lima nicht angetreten bin, haben sie den Rest auch storniert. Ich bin dann in ein anderes Reisebuero, die dann ueber Lufthansa in Lima mich wieder in das System reingehackt haben. Nartuerlich habe ich das Brasilien-Spiel gesehen und bin dann nach einem guenstigen Tagesmenu um 8 ins Bett.
Mittwoch, 14.6
Heute vormittag bin ich auf die Festung Sacsayhuaman oberhalb von Cusco gestiefelt. Dort wurden schon Tribuenen fuer ein grosses Fest am 24. aufgebaut. Dann bin ich ueber den Markt geschlendert - ein bischen Obst eingekauft, ueber die vielen Kartoffelsorten gestaunt, einen frisch gepressten Saft gekauft. Nach der Zitterpartie gegen Polen bin ich dann noch ueber den Textilmarkt ein paar Souvenirs
kaufen gegangen. Am Nachmittag gabs in Cusco im Vorfeld von Frohnleichnam (hier: Corpus Christi) eine grosse Prozession und im Anschluss ein Strassenfest. An den Staenden wurden stapelweise gebratene Meerschweinchen angeboten. Ich hab mich an den Staenden mal wieder auf ein Experiment eingelassen: Chiriuchu - peruanische Schlachtplatte (Nix fuer den empfindlichen Magen)
Donnerstag, 15.6
Der Flug sollte um 12:00 mit der LAN gehen. Da ich frueh genug am Flughafen war (Taxi: 4 Soles), bin ich sogar noch mit der Maschine um 10:25 mitgekommen. Nach einem Flug ueber die Anden war ich dann 1 Stunde spaeter in Lima am Pazifik. Allerdings huellt sich die Satdt um diese Jahreszeit in einen Kuestennebel. Mit dem Taxi (35 Soles!) bin ich dann in billiges Hotel in der Naehe des Zentrums. Zu Fuss bin ich zunaechst zum Plaza de Armas geschlendert und von dort aus mit dem Taxi in ein Museum in dem Schmuck und Toepferwaren der Inkas (und davor) ausgestellt waren. Angeschlossen auch eine erotische Abteilung. Eindrucksvoll, welche Kultur sich die letzten 3000 Jahren entwickelt hatte, bis die Spanier alles zu Nichte gemacht haben. Mit dem Taxi bin ich dann wieder zurueck zum Plaza de Armas und zu Fuss dann schnell vor Anbruch der Dunkelheit wieder ins Hotel.
Freitag, 16.6
Letzter Tag! Nach einem einfachen Fruehstueck im Hotel bin ich zum Kloster/Kirche San Franzisco. Dort habe ich eine Fuehrung mitgemacht, aber die war auf spanisch und die Frau hat so schnell gesprochen, dass ich nichts mitbekommen habe. Aber die Holzvertaefelungen und auch die bunten Kacheln waren ganz schoen. In den Katakomben lagen tausende von Gebeinen und Schaedeln. In der renovierten Hauptpost habe ich noch eine Briefmarkenausstellung angesehen. Lima hat doch einige sehr schoene Gebaeude zu bieten. Im Hotel Gran Bolivar am Plaza San Martin habe ich den beruehmten Pisco Sour - der peruanische Nationalcocktail - zur Feier des Tages getrunken. Am Nachmittag war ich noch auf einem Markt, der fast schon an ein Kaufhaus erinnert hat, allerdings funktionierten die Rolltreppen nicht. An einem Strassenstand habe ich noch ein sonderbares Getraenk zu mir genommen: etwas gequollenes Getreide mit Apfelsaft.
Samstag, 17.6
Kurz gefreuhstueckt - Sachen gepackt und mit dem Taxi zum Flughafen (in dieser Richtung kostet es nur 20 Soles). Als Allererster habe ich eingecheckt - ganz entgegen dem Motto: Wer zuletzt kommt, wartet am kuerzesten. Egal, so konnte ich in einer Bar noch das Spiel Ghana gegen Tschechien sehen. Die Flughafen Gebuehr von 30$ habe ich auch noch gerade aus Rest-Dollar und -Soles zusammengekatzt. Im Flugzeug gabs entlich was zu essen, allerdings war das auch die einzige Mahlzeit auf dem fast 5stuendigen Flug. In Sao Paulo: Der Anschluss nach Frankfurt ist 1 Stunde zu spaet. Interet kostet unglaubliche 8$ fuer 30min. Das hat man in Singapore schon billiger gesehen (naemlich umsonst)
