01 August 2006
Route

Am 3. Januar geht unsere Weltreise los. Die Karte ist ein Auszug aus dem Star Alliance Round the World Mileage Calculator.
Vorbereitung in Deutschland
Japan: ab 3.1.
Vietnam: ab 10.1.
Neuseeland: ab 3.2.
USA: ab 15.3.
Aruba: ab 30.3.
Venezuela: ab 6.4.
Brasilien: ab 1.5.
Paraguay: ab 2.5.
Bolivien: ab 25.5.
Peru: ab 6.6.
Chile: gestrichen
Rückkehr nach Deutschland: ab 17.6.
31 Juli 2006
Jens
01 Juli 2006
Chile
Santiago de Chile: 9,0 C im Juli
Da ich nicht alleine durch Chile reisen moechte ist dieser Teil gestrichen.
Da ich nicht alleine durch Chile reisen moechte ist dieser Teil gestrichen.
17 Juni 2006
Rückkehr nach Deutschland
Flug am 17.6
RG 8937 von Lima 13:55 nach Sao Paulo 20:40
LH 9689 von Sao Paulo 21:55 nach Frankfurt +14:30
Flug am 18.6
LH 980 von Frankfurt +15:20 nach Muenchen +16:15
Samstag, 17.6
Kurz gefreuhstueckt - Sachen gepackt und mit dem Taxi zum Flughafen (in dieser Richtung kostet es nur 20 Soles). Als Allererster habe ich eingecheckt - ganz entgegen dem Motto: Wer zuletzt kommt, wartet am kuerzesten. Egal, so konnte ich in einer Bar noch das Spiel Ghana gegen Tschechien sehen. Die Flughafen Gebuehr von 30$ habe ich auch noch gerade aus Rest-Dollar und -Soles zusammengekatzt. Im Flugzeug gabs entlich was zu essen, allerdings war das auch die einzige Mahlzeit auf dem fast 5stuendigen Flug. In Sao Paulo: Der Anschluss nach Frankfurt ist 1 Stunde zu spaet. Interet kostet unglaubliche 8$ fuer 30min. Das hat man in Singapore schon billiger gesehen (naemlich umsonst)
Sonntag, 18.6
Erster Hitzeschock in Frankfuert: es ist ja Sommer in Deutschland, unglaublich. Es muss wohl so um halb 4 gewesen sein, war der Flieger nach Muenchen schon weg. Macht nix: es gibt ja zahlreiche Vervindungen in die bayrisch Landeshauptstadt. Die naechste um 17:35. An den Lufthansaschalter im Transitbereich kurz umgebucht und dann habe ich mich durch die Treppenhaeuser und Tunnels zu Gate begeben. Der Flug nach Muenchen - reine Routine. Die Ansagen der Stewardessen waren auffaellig locker und freundlich. In Muenchen angekommen hat es ganz schon lang gedauert bis mein Rucksack auf dem Band erschien. Zwischendurch hat das Band auch mal gestoppt und ich habe vorsichtig beim BaggageLost-Schalter gefragt, womein Rucksack steckt. Die meinten: Nee, is in Muenchen - muesste gleich auf dem Band sein. So wars dann auch. Am Ausgang hat Heike schon einige Zeit gewartet. Ich habe mich sehr gefreut sie wiederzu sehen. Und sie sah in Natur viel besser aus als ich sie in Erinnerung hatte. Zur Begruessung haben erstmal einen Sekt getrunken. In der S-Bahn ist mir aufgefallen wie schoen gruen es in Deutschland ist (ach, und es gibt ja auch wieder Umlaute auf der Tastatur: grüüüün). Experiment des Tages: HackerPschorr Kellerbier - ein gutes Bier, aber das bin ich ja schon Monate lang nicht mehr gewöhnt.
Montag, 19.6
Heike muss arbeiten, ich bin mitaufgestanden, habe meinen Rucksack ausgepackt und bin mit der S-Bahn nach München rein. Mich beim Arbeitsamt zurückmelden (wegen der Krankenversicherung), bei der Sparkasse (wegen einer neuen EC-Karte). Experiment des Tages: Leberkässemmel von Vinzensmurr
RG 8937 von Lima 13:55 nach Sao Paulo 20:40
LH 9689 von Sao Paulo 21:55 nach Frankfurt +14:30
Flug am 18.6
LH 980 von Frankfurt +15:20 nach Muenchen +16:15
Samstag, 17.6
Kurz gefreuhstueckt - Sachen gepackt und mit dem Taxi zum Flughafen (in dieser Richtung kostet es nur 20 Soles). Als Allererster habe ich eingecheckt - ganz entgegen dem Motto: Wer zuletzt kommt, wartet am kuerzesten. Egal, so konnte ich in einer Bar noch das Spiel Ghana gegen Tschechien sehen. Die Flughafen Gebuehr von 30$ habe ich auch noch gerade aus Rest-Dollar und -Soles zusammengekatzt. Im Flugzeug gabs entlich was zu essen, allerdings war das auch die einzige Mahlzeit auf dem fast 5stuendigen Flug. In Sao Paulo: Der Anschluss nach Frankfurt ist 1 Stunde zu spaet. Interet kostet unglaubliche 8$ fuer 30min. Das hat man in Singapore schon billiger gesehen (naemlich umsonst)
Sonntag, 18.6
Erster Hitzeschock in Frankfuert: es ist ja Sommer in Deutschland, unglaublich. Es muss wohl so um halb 4 gewesen sein, war der Flieger nach Muenchen schon weg. Macht nix: es gibt ja zahlreiche Vervindungen in die bayrisch Landeshauptstadt. Die naechste um 17:35. An den Lufthansaschalter im Transitbereich kurz umgebucht und dann habe ich mich durch die Treppenhaeuser und Tunnels zu Gate begeben. Der Flug nach Muenchen - reine Routine. Die Ansagen der Stewardessen waren auffaellig locker und freundlich. In Muenchen angekommen hat es ganz schon lang gedauert bis mein Rucksack auf dem Band erschien. Zwischendurch hat das Band auch mal gestoppt und ich habe vorsichtig beim BaggageLost-Schalter gefragt, womein Rucksack steckt. Die meinten: Nee, is in Muenchen - muesste gleich auf dem Band sein. So wars dann auch. Am Ausgang hat Heike schon einige Zeit gewartet. Ich habe mich sehr gefreut sie wiederzu sehen. Und sie sah in Natur viel besser aus als ich sie in Erinnerung hatte. Zur Begruessung haben erstmal einen Sekt getrunken. In der S-Bahn ist mir aufgefallen wie schoen gruen es in Deutschland ist (ach, und es gibt ja auch wieder Umlaute auf der Tastatur: grüüüün). Experiment des Tages: HackerPschorr Kellerbier - ein gutes Bier, aber das bin ich ja schon Monate lang nicht mehr gewöhnt.
Montag, 19.6
Heike muss arbeiten, ich bin mitaufgestanden, habe meinen Rucksack ausgepackt und bin mit der S-Bahn nach München rein. Mich beim Arbeitsamt zurückmelden (wegen der Krankenversicherung), bei der Sparkasse (wegen einer neuen EC-Karte). Experiment des Tages: Leberkässemmel von Vinzensmurr
06 Juni 2006
Peru
Dienstag, 6.6
Die Nacht war mal wieder sehr kalt. Die Pfuetzen in den Strassen sind zugefroren. Ich bin zum Aufwaermen auf einen nahen Huegel gestiegen, auf dem 14? Kreuze den Leidensweg Christi darstellen. Der Bus nach Puno in Peru geht erst um 13:30. So hatte ich noch Zeit einen Umzug in der Stadt anzuschauen. Es marschierten neben vielen Gruppen und Kapellen auch kleine Schulkinder, die das mit dem Gleichschritt allerdings nicht so raus hatten. Kurz nach Abfahrt waren wir schon an der Grenze zu Peru. Diesmal wusste ich wegen der Grenzformalitaeten besser Bescheid: erst Ausreise Bolivien, Stempel, dann zu Fuss ueber die Grenze, dann Formular ausfuellen und wieder Stempel fuer die Einreise in Peru. Dann habe ich noch schnell meine restlichen Bolivanos in Soles (1 €= 4 Soles) getauscht und wieder in den Bus gestiegen. In Peru wir die Zeit 1 Stunde zurueck gestellt. Weiter geht die Fahrt entlang des Titicacasees. Kurz vor Ankunft in Puno hat der geschaeftstuechtige Fahrkartenkontrolleur sein Hotel inklusive Transfer vom Busbahnhof angeboten + Option noch schnell einen Ausflug zu den Schwimmenden Inseln zu machen. Auch ohne Vergleich war der Preis mich ok. (Und bevor ich in einem fremden Land in einer fremden Stadt mir irgendetwas suchen muss.... der Ausflug waere dann auch nicht mehr moeglich gewesen). So habe ich schnell den Rucksack aufs Zimmer gebracht und bin dann in den unter bereits wartenden Minibus zum Hafen gestiegen. Von dort ging es dann ca. eine halbe Stunde zu einer der Schwimmenden Inseln. Diese sind aus Binsen gemacht und man geht sehr weich darauf. Auch die Huetten und Boote sind aus Binsen. Nach der Rueckkehr, es war schon dunkel, habe ich noch Geld geholt, Proviant fuer die morgige Zugfahrt besorgt und mir in einem Restaurant eine Menu mit Alpaka-Steak gegoennt.
Mittwoch, 7.6
Um 7:00 gabs das Fruehstueck, was inklusive war, bestehend aus Fladenbrot mit Marmelade und Tee. Dann bin ich um die Ecke zum Bahnhof und habe mir eine Backpackerticket fuer 17$ gekauft. Es gab auch 1. Klasse fuer 120$. Der Touristen-Zug war ueberraschend gepflegt: sauber, gute Sitze, Tische mit Decken und Blumen. Es gab Bedienung. Um 8:00 gings los und der Zug braucht fuer 336km nach Cusco mit seinem gemuetlich schaukelnden Tempo 10 Stunden. Es ging durch ein fruchtbares Tal ueber einen Pass. Auf den Feldern wird das Getreide von Hand geerntet und mit Pferden oder Ochsen gedroschen. Peru ist wirklich ein armes Land. Im Zug habe ich neben einer schwaebischen Quasselstrippe gesessen. Erst ganz nett, aber dann ich habe mich doch an einen anderen Platz am Fenster gesetzt. In Cusco angekommen bin ich mit einem Taxi zur Unterkunft, deren Adresse ich mir aus dem Lonely Plantet rausgesucht habe, den ich gebraucht beim Hotelier in La Paz erstanden hatte.
Donnerstag, 8.6
Das Hotel im 6er Dorm war ganz o.k - aber fuer 18 Soles. Dafuer gabs dann wo anders ein Einzelzimmer oder neben gleiches fuer nur 12 S. So bin ich dann nach neben gegangen. Cusco ist sehr gepflegt und mit bisher mit keiner anderen Stadt in Peru zu vergleichen. Die Strassen sind sauber, gepflastert. Die Haeuser und Kirchen im spanischen Kolonialstil sind renoviert. Weltkulturerbe - und der touristische Einfluss. In den hunderten Agenturen habe ich mich erstmal ueber die vielzaehligen Unternehmungen erkundigt. Am Abend das Experiment des Tages: Meerschweinchenbraten. Wenig Fleich, viel Haut und Knochen - mit einer Tomate im Maul. Dazu spielte eine orginale Peruanische Band ihre Weisen auf Panfloeten und Gitarren, besser als in jeder Fussgaengerzone.
Freitag, 9.6
Nach einem spartanischen Fruehstueck habe ich dann nach einigen Preisvergleichen doch die Touren fuer die naechsten Tage gebucht. 2 Tage Wandern nach Machu Picchu, eine Tagesradtour und den Rueckflug fuer den 15. fuer schlappe 286 US-Dollar. Natuerlich habe ich hier um 11:00 Uhr Ortszeit das Laenderspiel gegen Costa Rica in einer Kneipe geschaut. Am Nachmittag war ich dann doch abseit der bestens ausgebauten touristischen Pfade in Cusco auf dem Markt fuer die Einheimischen und habe mir den Proviant fuer die morgige Wanderung gekauft. Experiment des Tages: Inca Cola - ist gelb und schmeckt leicht nach Kaugummi.
Samstag, 10.6
Um 7:00 Uhr gings los. Die Gruppe besteht nur aus 2 Leuten. Zunaechst mit dem Taxi aus der Sadt raus - dann auf einem Pfad steil bergan. Das Land ist sehr fruchtbar und der Fuehrer zeigt uns die verschiedenen Felder: verschiede Kartoffel (Peru ist das Ursprungsland), Getreide, Bohnen... Ein Bauer kommt uns mit einer Kippe beladen mit Getreide entgegen. Es wird hier oben alles von Hand geerntet. Er fragt nach etwas zutrinken - da gebe ich ihm den Rest der Inca Cola. Durch das Hochland geht es vorbei an einigen Bergseen und vereinzelten Hoefen. Eine Lamaherde kommt uns entgegen. Nach einem Bergdorf geht es durch eine Schlucht zu einen alten Inkadorf (Huchuy Qosqo). Nach einer kurzen Besichtigung beginnt der aeusserst steile Abstieg in das heilige Tal nach Lamay. Ich habe ganz schoen Durst. Durch das schnelle Atmen in der duennen Luft trocknet der Koerper schneller aus - und da ich zu Beginn bereits die Haelfte meines Fluessigkeitsvorrats verschenkt habe... Nach einer Flasche Wasser steigen wir in den oeffentlichen Bus. Und nochmal Umsteigen und dann noch mal Umsteigen. Da ich natuerlich die Billigtour gebucht habe, ist der Transport nur mit den oeffentlichen Transportmitteln drin. In Ollantaytambo drueckt uns der Fuehrer die Zugtickets in die Hand, erklaert wie es weitergeht und wir steigen wir in den Zug nach Aqua Calientes um - das Dorf am Fuss von Machu Picchu, was wir nach 1,5h Fahrt erreichen. Nach einer heissen Dusche gehts dann ins Bett.
Sonntag, 11.6
Der Wecker geht um 4:00. Nach einem Fruehstueck mache ich mich an den Aufstieg nach Machu Picchu - 1,5 Stunden treppauf. Ich schliesse mich einer Kolumbianerin an, die eine Taschenlampe hat. Durchgeschwitzt kam ich dann um kurz nach 6 oben an. Der Fuehrer fuer Machu Picchu liess mit den Eintrittsticket noch etwas auf sich warten, aber dann war ich drin - noch vor Sonnenaufgang. Danach gabs dann eine 2-stuendige Fuehrung durch die Inkastadt, deren Gebaeude aus exakt ineinander passenden Steine gebaut sind. Danach binich noch einen Inkapfad entlang bis zum Sonnentotr aufgestiegen und habe mir anschliessend noch die Inkabruecke - eine an eine steile Felswand gebaute Ueberquerung - angeschaut. Wie klein die Welt doch ist: hier oben habe ich jemanden aus Neuseeland wiedergetroffen! Gegen Mittag mache ich mich an den Abstieg. Der Zug geht um 13:20. Ich haette ihn fasst verpasst, da ich am falschen Gleis ca. 250m entfernt gewartet habe. Der Zug besteht aus einem touristischen Panoramatriebwagen, der gemuetlcih das enge Tal runtertuckert. In Ollantaytambo steige ich dann um in den komfortablen Bus nach Cusco. Schnell noch einen Hamburger verdrueckt und ab ins Bett.
Montag, 12.6
Heute mache ich eine Radtour. Um 8:00 gehts los. Nach Verteilung der Raeder gehts - wie solls anders sein - zunaechst zum Busbahnhof. Die Raeder werden auf dem Dach des Busses verstaut. Oben in den Bergen steigen der Fuehrer, noch 2 Briten und ich aus. Nach 2 km Feldweg habe ich einen Platten - schnell geflickt und weiter gehts durch die laendliche Landschaft mit allen Tieren, die man in einem Kinderbauernhofbilderbuch auch finden kann. In Moray besichtigen wir eine inkanische Versuchsstaette fuer Pflanzen: Terassen, die in eine Senke gebaut sind und so je nach Hoehe ein eigenes Mikroklima besitzen sollen. In dem Dorf Maras machen wir Mittagspause. Dann geht es nach einer rasanten Abfahrt durch eine Schlucht zu den Salineras, Terassen in denen Salz gewonnen wird. Weiter gehts ins heilige Tal nach Urubamba, wo wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt wieder in den Bus zurueck nach Cusco steigen. Ungefaehr auf der Haelfte der Strecke hat der propevolle Bus eine Platten. Nichts ungewoehnliches, das Rad ist schnell gewechselt. Experiment des Tages: Chicha, ein Gebraeu aus Mais, was im Abgang leicht nach feuchtem Huehnerfutter schmeckt. Die Lokale erkennt man an roten Fahnen an langen Stoecken vorm Haus.
Dienstag, 13.6
Nachdem Ausschlafen habe ich mir ein gemuetliches Fruehstueck in einem von einem Schweizer gefuehrtem Restaurant gegoennt. Es gab sogar eine Ausgabe des vorletzten Siegels, den ich erstmal gelesen habe. Dann bin ich zum Reisebuero, um mein Flugticket nach Lima abzuholen und sicherheitshalber: meinen Flug nach Sao Paulo bestaetigen. Ergebnis: Varig hatte mich aus ihrem System geloescht, aus welchen Gruenden auch immer. Meine Vermutung ist, weil ich die Fluege von Asuncion ueber Sao Paulo nach Lima nicht angetreten bin, haben sie den Rest auch storniert. Ich bin dann in ein anderes Reisebuero, die dann ueber Lufthansa in Lima mich wieder in das System reingehackt haben. Nartuerlich habe ich das Brasilien-Spiel gesehen und bin dann nach einem guenstigen Tagesmenu um 8 ins Bett.
Mittwoch, 14.6
Heute vormittag bin ich auf die Festung Sacsayhuaman oberhalb von Cusco gestiefelt. Dort wurden schon Tribuenen fuer ein grosses Fest am 24. aufgebaut. Dann bin ich ueber den Markt geschlendert - ein bischen Obst eingekauft, ueber die vielen Kartoffelsorten gestaunt, einen frisch gepressten Saft gekauft. Nach der Zitterpartie gegen Polen bin ich dann noch ueber den Textilmarkt ein paar Souvenirs
kaufen gegangen. Am Nachmittag gabs in Cusco im Vorfeld von Frohnleichnam (hier: Corpus Christi) eine grosse Prozession und im Anschluss ein Strassenfest. An den Staenden wurden stapelweise gebratene Meerschweinchen angeboten. Ich hab mich an den Staenden mal wieder auf ein Experiment eingelassen: Chiriuchu - peruanische Schlachtplatte (Nix fuer den empfindlichen Magen)
Donnerstag, 15.6
Der Flug sollte um 12:00 mit der LAN gehen. Da ich frueh genug am Flughafen war (Taxi: 4 Soles), bin ich sogar noch mit der Maschine um 10:25 mitgekommen. Nach einem Flug ueber die Anden war ich dann 1 Stunde spaeter in Lima am Pazifik. Allerdings huellt sich die Satdt um diese Jahreszeit in einen Kuestennebel. Mit dem Taxi (35 Soles!) bin ich dann in billiges Hotel in der Naehe des Zentrums. Zu Fuss bin ich zunaechst zum Plaza de Armas geschlendert und von dort aus mit dem Taxi in ein Museum in dem Schmuck und Toepferwaren der Inkas (und davor) ausgestellt waren. Angeschlossen auch eine erotische Abteilung. Eindrucksvoll, welche Kultur sich die letzten 3000 Jahren entwickelt hatte, bis die Spanier alles zu Nichte gemacht haben. Mit dem Taxi bin ich dann wieder zurueck zum Plaza de Armas und zu Fuss dann schnell vor Anbruch der Dunkelheit wieder ins Hotel.
Freitag, 16.6
Letzter Tag! Nach einem einfachen Fruehstueck im Hotel bin ich zum Kloster/Kirche San Franzisco. Dort habe ich eine Fuehrung mitgemacht, aber die war auf spanisch und die Frau hat so schnell gesprochen, dass ich nichts mitbekommen habe. Aber die Holzvertaefelungen und auch die bunten Kacheln waren ganz schoen. In den Katakomben lagen tausende von Gebeinen und Schaedeln. In der renovierten Hauptpost habe ich noch eine Briefmarkenausstellung angesehen. Lima hat doch einige sehr schoene Gebaeude zu bieten. Im Hotel Gran Bolivar am Plaza San Martin habe ich den beruehmten Pisco Sour - der peruanische Nationalcocktail - zur Feier des Tages getrunken. Am Nachmittag war ich noch auf einem Markt, der fast schon an ein Kaufhaus erinnert hat, allerdings funktionierten die Rolltreppen nicht. An einem Strassenstand habe ich noch ein sonderbares Getraenk zu mir genommen: etwas gequollenes Getreide mit Apfelsaft.
Samstag, 17.6
Kurz gefreuhstueckt - Sachen gepackt und mit dem Taxi zum Flughafen (in dieser Richtung kostet es nur 20 Soles). Als Allererster habe ich eingecheckt - ganz entgegen dem Motto: Wer zuletzt kommt, wartet am kuerzesten. Egal, so konnte ich in einer Bar noch das Spiel Ghana gegen Tschechien sehen. Die Flughafen Gebuehr von 30$ habe ich auch noch gerade aus Rest-Dollar und -Soles zusammengekatzt. Im Flugzeug gabs entlich was zu essen, allerdings war das auch die einzige Mahlzeit auf dem fast 5stuendigen Flug. In Sao Paulo: Der Anschluss nach Frankfurt ist 1 Stunde zu spaet. Interet kostet unglaubliche 8$ fuer 30min. Das hat man in Singapore schon billiger gesehen (naemlich umsonst)
Die Nacht war mal wieder sehr kalt. Die Pfuetzen in den Strassen sind zugefroren. Ich bin zum Aufwaermen auf einen nahen Huegel gestiegen, auf dem 14? Kreuze den Leidensweg Christi darstellen. Der Bus nach Puno in Peru geht erst um 13:30. So hatte ich noch Zeit einen Umzug in der Stadt anzuschauen. Es marschierten neben vielen Gruppen und Kapellen auch kleine Schulkinder, die das mit dem Gleichschritt allerdings nicht so raus hatten. Kurz nach Abfahrt waren wir schon an der Grenze zu Peru. Diesmal wusste ich wegen der Grenzformalitaeten besser Bescheid: erst Ausreise Bolivien, Stempel, dann zu Fuss ueber die Grenze, dann Formular ausfuellen und wieder Stempel fuer die Einreise in Peru. Dann habe ich noch schnell meine restlichen Bolivanos in Soles (1 €= 4 Soles) getauscht und wieder in den Bus gestiegen. In Peru wir die Zeit 1 Stunde zurueck gestellt. Weiter geht die Fahrt entlang des Titicacasees. Kurz vor Ankunft in Puno hat der geschaeftstuechtige Fahrkartenkontrolleur sein Hotel inklusive Transfer vom Busbahnhof angeboten + Option noch schnell einen Ausflug zu den Schwimmenden Inseln zu machen. Auch ohne Vergleich war der Preis mich ok. (Und bevor ich in einem fremden Land in einer fremden Stadt mir irgendetwas suchen muss.... der Ausflug waere dann auch nicht mehr moeglich gewesen). So habe ich schnell den Rucksack aufs Zimmer gebracht und bin dann in den unter bereits wartenden Minibus zum Hafen gestiegen. Von dort ging es dann ca. eine halbe Stunde zu einer der Schwimmenden Inseln. Diese sind aus Binsen gemacht und man geht sehr weich darauf. Auch die Huetten und Boote sind aus Binsen. Nach der Rueckkehr, es war schon dunkel, habe ich noch Geld geholt, Proviant fuer die morgige Zugfahrt besorgt und mir in einem Restaurant eine Menu mit Alpaka-Steak gegoennt.
Mittwoch, 7.6
Um 7:00 gabs das Fruehstueck, was inklusive war, bestehend aus Fladenbrot mit Marmelade und Tee. Dann bin ich um die Ecke zum Bahnhof und habe mir eine Backpackerticket fuer 17$ gekauft. Es gab auch 1. Klasse fuer 120$. Der Touristen-Zug war ueberraschend gepflegt: sauber, gute Sitze, Tische mit Decken und Blumen. Es gab Bedienung. Um 8:00 gings los und der Zug braucht fuer 336km nach Cusco mit seinem gemuetlich schaukelnden Tempo 10 Stunden. Es ging durch ein fruchtbares Tal ueber einen Pass. Auf den Feldern wird das Getreide von Hand geerntet und mit Pferden oder Ochsen gedroschen. Peru ist wirklich ein armes Land. Im Zug habe ich neben einer schwaebischen Quasselstrippe gesessen. Erst ganz nett, aber dann ich habe mich doch an einen anderen Platz am Fenster gesetzt. In Cusco angekommen bin ich mit einem Taxi zur Unterkunft, deren Adresse ich mir aus dem Lonely Plantet rausgesucht habe, den ich gebraucht beim Hotelier in La Paz erstanden hatte.
Donnerstag, 8.6
Das Hotel im 6er Dorm war ganz o.k - aber fuer 18 Soles. Dafuer gabs dann wo anders ein Einzelzimmer oder neben gleiches fuer nur 12 S. So bin ich dann nach neben gegangen. Cusco ist sehr gepflegt und mit bisher mit keiner anderen Stadt in Peru zu vergleichen. Die Strassen sind sauber, gepflastert. Die Haeuser und Kirchen im spanischen Kolonialstil sind renoviert. Weltkulturerbe - und der touristische Einfluss. In den hunderten Agenturen habe ich mich erstmal ueber die vielzaehligen Unternehmungen erkundigt. Am Abend das Experiment des Tages: Meerschweinchenbraten. Wenig Fleich, viel Haut und Knochen - mit einer Tomate im Maul. Dazu spielte eine orginale Peruanische Band ihre Weisen auf Panfloeten und Gitarren, besser als in jeder Fussgaengerzone.
Freitag, 9.6
Nach einem spartanischen Fruehstueck habe ich dann nach einigen Preisvergleichen doch die Touren fuer die naechsten Tage gebucht. 2 Tage Wandern nach Machu Picchu, eine Tagesradtour und den Rueckflug fuer den 15. fuer schlappe 286 US-Dollar. Natuerlich habe ich hier um 11:00 Uhr Ortszeit das Laenderspiel gegen Costa Rica in einer Kneipe geschaut. Am Nachmittag war ich dann doch abseit der bestens ausgebauten touristischen Pfade in Cusco auf dem Markt fuer die Einheimischen und habe mir den Proviant fuer die morgige Wanderung gekauft. Experiment des Tages: Inca Cola - ist gelb und schmeckt leicht nach Kaugummi.
Samstag, 10.6
Um 7:00 Uhr gings los. Die Gruppe besteht nur aus 2 Leuten. Zunaechst mit dem Taxi aus der Sadt raus - dann auf einem Pfad steil bergan. Das Land ist sehr fruchtbar und der Fuehrer zeigt uns die verschiedenen Felder: verschiede Kartoffel (Peru ist das Ursprungsland), Getreide, Bohnen... Ein Bauer kommt uns mit einer Kippe beladen mit Getreide entgegen. Es wird hier oben alles von Hand geerntet. Er fragt nach etwas zutrinken - da gebe ich ihm den Rest der Inca Cola. Durch das Hochland geht es vorbei an einigen Bergseen und vereinzelten Hoefen. Eine Lamaherde kommt uns entgegen. Nach einem Bergdorf geht es durch eine Schlucht zu einen alten Inkadorf (Huchuy Qosqo). Nach einer kurzen Besichtigung beginnt der aeusserst steile Abstieg in das heilige Tal nach Lamay. Ich habe ganz schoen Durst. Durch das schnelle Atmen in der duennen Luft trocknet der Koerper schneller aus - und da ich zu Beginn bereits die Haelfte meines Fluessigkeitsvorrats verschenkt habe... Nach einer Flasche Wasser steigen wir in den oeffentlichen Bus. Und nochmal Umsteigen und dann noch mal Umsteigen. Da ich natuerlich die Billigtour gebucht habe, ist der Transport nur mit den oeffentlichen Transportmitteln drin. In Ollantaytambo drueckt uns der Fuehrer die Zugtickets in die Hand, erklaert wie es weitergeht und wir steigen wir in den Zug nach Aqua Calientes um - das Dorf am Fuss von Machu Picchu, was wir nach 1,5h Fahrt erreichen. Nach einer heissen Dusche gehts dann ins Bett.
Sonntag, 11.6
Der Wecker geht um 4:00. Nach einem Fruehstueck mache ich mich an den Aufstieg nach Machu Picchu - 1,5 Stunden treppauf. Ich schliesse mich einer Kolumbianerin an, die eine Taschenlampe hat. Durchgeschwitzt kam ich dann um kurz nach 6 oben an. Der Fuehrer fuer Machu Picchu liess mit den Eintrittsticket noch etwas auf sich warten, aber dann war ich drin - noch vor Sonnenaufgang. Danach gabs dann eine 2-stuendige Fuehrung durch die Inkastadt, deren Gebaeude aus exakt ineinander passenden Steine gebaut sind. Danach binich noch einen Inkapfad entlang bis zum Sonnentotr aufgestiegen und habe mir anschliessend noch die Inkabruecke - eine an eine steile Felswand gebaute Ueberquerung - angeschaut. Wie klein die Welt doch ist: hier oben habe ich jemanden aus Neuseeland wiedergetroffen! Gegen Mittag mache ich mich an den Abstieg. Der Zug geht um 13:20. Ich haette ihn fasst verpasst, da ich am falschen Gleis ca. 250m entfernt gewartet habe. Der Zug besteht aus einem touristischen Panoramatriebwagen, der gemuetlcih das enge Tal runtertuckert. In Ollantaytambo steige ich dann um in den komfortablen Bus nach Cusco. Schnell noch einen Hamburger verdrueckt und ab ins Bett.
Montag, 12.6
Heute mache ich eine Radtour. Um 8:00 gehts los. Nach Verteilung der Raeder gehts - wie solls anders sein - zunaechst zum Busbahnhof. Die Raeder werden auf dem Dach des Busses verstaut. Oben in den Bergen steigen der Fuehrer, noch 2 Briten und ich aus. Nach 2 km Feldweg habe ich einen Platten - schnell geflickt und weiter gehts durch die laendliche Landschaft mit allen Tieren, die man in einem Kinderbauernhofbilderbuch auch finden kann. In Moray besichtigen wir eine inkanische Versuchsstaette fuer Pflanzen: Terassen, die in eine Senke gebaut sind und so je nach Hoehe ein eigenes Mikroklima besitzen sollen. In dem Dorf Maras machen wir Mittagspause. Dann geht es nach einer rasanten Abfahrt durch eine Schlucht zu den Salineras, Terassen in denen Salz gewonnen wird. Weiter gehts ins heilige Tal nach Urubamba, wo wir nach einer kleinen Stadtrundfahrt wieder in den Bus zurueck nach Cusco steigen. Ungefaehr auf der Haelfte der Strecke hat der propevolle Bus eine Platten. Nichts ungewoehnliches, das Rad ist schnell gewechselt. Experiment des Tages: Chicha, ein Gebraeu aus Mais, was im Abgang leicht nach feuchtem Huehnerfutter schmeckt. Die Lokale erkennt man an roten Fahnen an langen Stoecken vorm Haus.
Dienstag, 13.6
Nachdem Ausschlafen habe ich mir ein gemuetliches Fruehstueck in einem von einem Schweizer gefuehrtem Restaurant gegoennt. Es gab sogar eine Ausgabe des vorletzten Siegels, den ich erstmal gelesen habe. Dann bin ich zum Reisebuero, um mein Flugticket nach Lima abzuholen und sicherheitshalber: meinen Flug nach Sao Paulo bestaetigen. Ergebnis: Varig hatte mich aus ihrem System geloescht, aus welchen Gruenden auch immer. Meine Vermutung ist, weil ich die Fluege von Asuncion ueber Sao Paulo nach Lima nicht angetreten bin, haben sie den Rest auch storniert. Ich bin dann in ein anderes Reisebuero, die dann ueber Lufthansa in Lima mich wieder in das System reingehackt haben. Nartuerlich habe ich das Brasilien-Spiel gesehen und bin dann nach einem guenstigen Tagesmenu um 8 ins Bett.
Mittwoch, 14.6
Heute vormittag bin ich auf die Festung Sacsayhuaman oberhalb von Cusco gestiefelt. Dort wurden schon Tribuenen fuer ein grosses Fest am 24. aufgebaut. Dann bin ich ueber den Markt geschlendert - ein bischen Obst eingekauft, ueber die vielen Kartoffelsorten gestaunt, einen frisch gepressten Saft gekauft. Nach der Zitterpartie gegen Polen bin ich dann noch ueber den Textilmarkt ein paar Souvenirs
kaufen gegangen. Am Nachmittag gabs in Cusco im Vorfeld von Frohnleichnam (hier: Corpus Christi) eine grosse Prozession und im Anschluss ein Strassenfest. An den Staenden wurden stapelweise gebratene Meerschweinchen angeboten. Ich hab mich an den Staenden mal wieder auf ein Experiment eingelassen: Chiriuchu - peruanische Schlachtplatte (Nix fuer den empfindlichen Magen)
Donnerstag, 15.6
Der Flug sollte um 12:00 mit der LAN gehen. Da ich frueh genug am Flughafen war (Taxi: 4 Soles), bin ich sogar noch mit der Maschine um 10:25 mitgekommen. Nach einem Flug ueber die Anden war ich dann 1 Stunde spaeter in Lima am Pazifik. Allerdings huellt sich die Satdt um diese Jahreszeit in einen Kuestennebel. Mit dem Taxi (35 Soles!) bin ich dann in billiges Hotel in der Naehe des Zentrums. Zu Fuss bin ich zunaechst zum Plaza de Armas geschlendert und von dort aus mit dem Taxi in ein Museum in dem Schmuck und Toepferwaren der Inkas (und davor) ausgestellt waren. Angeschlossen auch eine erotische Abteilung. Eindrucksvoll, welche Kultur sich die letzten 3000 Jahren entwickelt hatte, bis die Spanier alles zu Nichte gemacht haben. Mit dem Taxi bin ich dann wieder zurueck zum Plaza de Armas und zu Fuss dann schnell vor Anbruch der Dunkelheit wieder ins Hotel.
Freitag, 16.6
Letzter Tag! Nach einem einfachen Fruehstueck im Hotel bin ich zum Kloster/Kirche San Franzisco. Dort habe ich eine Fuehrung mitgemacht, aber die war auf spanisch und die Frau hat so schnell gesprochen, dass ich nichts mitbekommen habe. Aber die Holzvertaefelungen und auch die bunten Kacheln waren ganz schoen. In den Katakomben lagen tausende von Gebeinen und Schaedeln. In der renovierten Hauptpost habe ich noch eine Briefmarkenausstellung angesehen. Lima hat doch einige sehr schoene Gebaeude zu bieten. Im Hotel Gran Bolivar am Plaza San Martin habe ich den beruehmten Pisco Sour - der peruanische Nationalcocktail - zur Feier des Tages getrunken. Am Nachmittag war ich noch auf einem Markt, der fast schon an ein Kaufhaus erinnert hat, allerdings funktionierten die Rolltreppen nicht. An einem Strassenstand habe ich noch ein sonderbares Getraenk zu mir genommen: etwas gequollenes Getreide mit Apfelsaft.
Samstag, 17.6
Kurz gefreuhstueckt - Sachen gepackt und mit dem Taxi zum Flughafen (in dieser Richtung kostet es nur 20 Soles). Als Allererster habe ich eingecheckt - ganz entgegen dem Motto: Wer zuletzt kommt, wartet am kuerzesten. Egal, so konnte ich in einer Bar noch das Spiel Ghana gegen Tschechien sehen. Die Flughafen Gebuehr von 30$ habe ich auch noch gerade aus Rest-Dollar und -Soles zusammengekatzt. Im Flugzeug gabs entlich was zu essen, allerdings war das auch die einzige Mahlzeit auf dem fast 5stuendigen Flug. In Sao Paulo: Der Anschluss nach Frankfurt ist 1 Stunde zu spaet. Interet kostet unglaubliche 8$ fuer 30min. Das hat man in Singapore schon billiger gesehen (naemlich umsonst)
25 Mai 2006
Bolivien
Donnerstag, 25.5
Die Strassen werden besser, sogar richtig gut. Um 14:30 sind wir in Villa Monte, wo einige aussteigen und getankt wird. Nur noch 440km bis Santa Cruz. Am Horizont tauchen die Auslaeufer der Anden auf und die bisher flache Landschaft des Chaco wird durch leichte Huegel abgeloest. Am Abend irgendwo in der Landschaft, die guten Strassen haben nichts genutzt, ist der Bus liegen gebleiben - Ich vermute ein Kupplungsschaden. Keiner der Reisenden verzagt, sowas kommt wohl haeufiger vor. Einer hat seine Gitarre ausgepackt und ein bischen gespielt und gesungen. Der 2te Bus hat uns bis zur naechsten Stadt (Abopo oder so) abgeschleppt und wir sind dann in ihn umgestiegen. Um 23:00 waren wird dann am Bahnhof in Stanta Cruz. Eine unchristliche Zeit sich in einer total fremden Stadt eine Unterkunft zu suchen. Ich habe ein billiges Hotel gleich gegenueber genommen und liege um 12 dann doch in einem sehr einfachen Zimmer.
Freitag, 26.5
Auf dem harten Bett habe ich ganz gut geschlafen, die kalte Dusche auf dem Flur hat erfrischt. An der Busstation habe ich mir gleich ein Ticket nach Sucre fuer den Nachmittag gekauft. Wenn man schon nicht beklaut wir, dann vergisst man seine Kreditkarte eben selber: Beim Geldholen habe ich vergessen sie aus dem Automaten zu nehmen. Bei einem echt unspektakulaeren Stadtrundgang bin ich bei der Bank vorbei und dann auch beim Buero, die die Automaten wartet. Aber keine Chance heute die Karte noch aus dem Automaten zu bekommen. Also habe ich die Karte abgeschrieben und sicherheitshalber noch gesperrt. Die Schwester Romana aus dem Pusterrtal habe ich auch gesicht, aber die Adresse ist leider nur ein Postfach gewesen. Um 16:00 gings dann weiter. Es war ein bequemer Bus mit Schlafsesseln, aber dass uns nicht vor einer Panne bewahrt. Das mit den guten Strassen nehme ich zurueck: Die Strecke durch die Berge ist nur Schotterpiste und in den Doerfern grobes Kopfsteinpflaster. Und mitten in der Nacht so um halb 4 ist dann ein Reifen platt. Kein Problem: in einem kleinen Dorf ausgebaut, geflickt und wieder eingebaut. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ein Experiment gemahct: Tee aus Kokablaettern. In dem Cafe verstehe ich gar nichts mehr: die Einheimischen sprechen Quecha. das Geholperere erfasst mich auch noch im Schlaf. Ich habe getraeumt ich bin beim zelten und es gibt ein Erdberben.
Samstag, 27.5
Um 8:00 kommen wir in Sucre an. Trotz der Hoehe von 2800m ist es angenehm mild, sogar warm und das im Winter! Es wachsen hier sogar noch Palmen. Ganz in der Naehe vom Busbahnhof gibt es fuer 28 Bolivares ein schoenes Hostel mit allen Informationen, die ein Backpacker braucht. Den Stadtrundgang durch die weisse Stadt (die Hauser sind weiss bemalt) lasse ich bei der duennen Luft ganz gemuetlich angehen. Auf dem Weg liegt ein Friedhof. Heute ist Boliviansche Muttertag und viele Leute legen Blumen und Karten auf den Urnengraebern nieder. Auf dem Markt werden haufenweise Muttertagssahnetorten angeboten. Fuer 1 Bolivar (10 Cent) gibst an jeder Ecke frischgepressten Orangensaft. Zum Abendbrot kaufe ich mir einen kleinen Stapel Tomaten und 3 Eier und mache mir ein Tomatenruehrei mit Chipas ( kleine Maisfladen).
Sonntag, 28.5
Gleich am Morgen habe ich mir ein Ticket nach Potosi gekauft - Abfahrt 11:00. Hab die Gelegenheit genutzt auf dem Markt landestypisch zu fruehstuecken mit Empanadas und Tee. Die Frauen tragen 2 geflochtene Zoepfe und einen Hut, den ich eher als Herrenhut bezeichnen wuerde. Die Fahrt geht in einem vollen Bus hoch in die Berge bis auf eine Hochebene, wo noch Getreide angebaut wird. Gelegentlich kommen wir durch ein Dorf mit Haeusern aus Lehmziegeln. Um 16:00 bin ich dann in der Silberstadt Potosi. Mit 4200m Hoehe eine der hoechstgelegenen Staedte der Welt. Ich hatte erst bedenken wegen der Hoehenkrankheit und war schon auf Kopfschmerzen eingestellt. Doch bisher bin ich verschont. Allerdings liegt die Stadt an einem Berghang und die Strassen sind steil, da geht mir doch etwas die Puste aus. Die Altstadt ist Weltkulturerbe wie auch schom Sucre und hat kleine Gassen und schoene, aber verfallene Haeuser aus der spanischen Kolonialzeit. Es sind auffaellig viele Franzosen in der Stadt. Mit zunehmender Hoehe fallen die Preise fuer umgerechnet 1 Cent gibt es ein kleines Schmalzgebaeck an der Strassenecke. In einem zentral gelegenen Hotel habe ich ein schoenes Einzelzimmer fuer 30Bs bekommen, was mich an eine Nische von Moenchen erinnert hat. Am Abend habe ich mir ein Lama-Steack gegonnt (sehrlecker: geschmacklich zwischen Lamm und Rind) und eine Potosi-Pilsener in der handlichen 620ml Flache. Im Fernseher in der Kneipe lief die Bolivianische Bundesliega, aber eher auf Kreisklasseniveau. Die Nacht habe ich unter 3 Wolldecken verbracht und wusste nicht, ob es an dem Gewicht der Decken oder der duennen Luft liegt, dass ich recht kurzatmig war.
Montag, 29.5
Um 10:00 Uhr gings los nach Uyuni. Der kleine Bus war voll und einige Leute mussten auch stehen. Es ging hoch zunaechst durch eine Grassteppenlandschaft. Ab und zu eine Herde aus Schafen oder Lamas, eine Lehmziegelhaus. Auf den Gebirgsbaechen war etwas Eis zu sehen. Die Strasse war Schotterpiste typ Waschbrett, alles hat geklappert und gezittert. Unterwegs haben wir sogar etwas Gepaeck vom Dach verloren. Unglaublich, dass der Bus das ohne Panne geschafft hat. Nach 8 Stunden Fahrt bin ich vom Busbahnhof zu Adresse vom Backpacker aus dem Internet gelaufen.Allerdings teuer und eine Bruchbude. Ich bin dann nebenan in eine Pension. Einzelzimmer fuer 20Bs, allerdings keine Heizung und kalte DUsche und WC uebern Flur. Fuer den naechsten Tag habe mir eine Jeeptour auf den Salzsee rausgesucht und mir noch schnell eine Sonnenbrille wegen der UV-Strahlen besorgt. Ansonsten hat Uyuni nix zu bieten ausser einem Eisenbahnfriedhof.
Dienstag, 30.5
Eine der touristischen Hoehepunkte Boliven ist der Salar de Uyuni, der groesste Salzsee der Welt. Der Jeep war mit 8 Leuten vollbesetzt. Sehr aufgeschlossene Amerikaner (Mormonen aus Utah)und 2 Franzosen. Sehr beeindruckend: die Weite aus dem Weiss des Salzes am Horizon sieht man Berge und auch einen Vulkan. Das Salz wird von Hand zusammengekratzt und zu kleinen Pyramiden aufgeschuettet. An einem Hotel ganz aus Salz (inklusive Betten) haben wir ein weiteres mal gestoppt. Nach ca 200km haben wir eine Insel erreicht. Die Insel ist mit riesige Kakteen bewachsen. Die Fahrt ist recht angenehm, die Salzkruste ist glatt bis auf der 6-eckigen Textur des Salzes (Platten von etwa einem Quadratmeter). Einer Mormonen wollte mir zum Abschluss das Buch Mormon mitgeben, aber ich habe aus gewichtsgruenden abgelehnt. Der Bus nach La Paz faehrt praktischer um 20:00 ab. Eine Fahrt mit dem Zug waere erst am Mittwoch auf Donnerstag moeglich gewesen. Der Bus machte einen soliden Eindruck - Fahrwerk hochgelegt und Gelaendereifen. Schon bald wusste ich warum: unglaublich, dass man so einen Zustand Strasse nennen kann - ist wohl eher Schlagloecher mit etwas Schotter drumrum. Und der Bus natuerlich mit unverminderter Geschwindigkeit drueber, sonst kommen wir ja nie in La PAz an. Mitten in der Nacht steigen nochmal Leute zu, die dann den Rest der Strecke stehend verbringen. Kleiner Trost: das geht nicht ganz so auf die Bandscheiben.
Mittwoch, 31.5
Um 8 Uhr sind wir in La Paz. Wir kommen zunnaechst durch den Stadteil El Alto auf 4100m , wo auch der Fligahfen liegt und fahren dann nach La Paz "runter" auf ca. 3800m. Die Stadt leigt in einem Talkessel und zieht sich beeindruckend die Berghaenge hoch. Am Busbahnhof habe ich mir einen Stadplan besort und bin zum Hotel Torino direkt an der Plaza Murillo im Zentrum. EIn kleines Zimmer unter dem DAch gibt es fuer 30Bs. 8qm, aber klein bin ich ja von zu Hause gewoehnt. Bei der ersten Stadt sondierung fallen mir die Mischung asud Geschaeftsleuten und Bauern, in ihren traditionellen Gewaendern auf. Markstaende ueberall und auch teuere Geschaefte.
Donnertstag, 1.6
Heute hab ich so einige Dinge wie Waesche, Geldwechsel, Post erledigt. Bei einem kompletten Stadtrundgang habe ich mich auch gleich nach den Bussen nach Copacabana am Titicacasee erkundigt. Die fahren naehmlich nicht vom Busbahnhof ab, sondern gegenueber vom Friedhof. Die Strassen sind voll mit Mikrobusen aus denen staendig die Ziele rausruft, oder Taxis. Privatwagen gibt es kaum zu sehen. Es zwei verschieden Artn von Huetten, die die Bauersfrauen tragen: Ayamara tragen Melonen, und Quecha tragen flache Strohhuete. Am Nachmittag habe ich eine Mountainbiketour fuer den naechsten Tag gebucht. Experiment des Tages: ein dreieckiger, in Blaettern gebackener Maiskuchen
Fretag, 2.6
Heute steht die Extrem-Mountainbiketour. Um 7 ging es los. Zunaechst in einem Microbus auf die Passhoehe La Cumba auf 4700m. Dort wurden die Raeder abgeladen. Jacke, Hose und Handschuh und Helm wurden gestellt. 70 km downhill nach Yolosa bei Choroico auf 1200m, auf der anderen Seite der Kordilleren in den Yungas gelegen. Das sind 3500 Hoehenmeter! Und das noch auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt: einem 4-5 Meter breiten Sims aus Schotter, der sich an eine 1000m hoehen Steilwand klammert. Gewuerzt durch den Steigungsregen der feuchten Luft, die aus dem Amanzonasbecken aufsteigt und an den Kordillieren abregnet. Es gilt Linksfahrgebot damit derjenige, der bergab an der Abgrundseite faehrt, besser sehen kann wieviel cm Platz er noch hat. Der Bergauffahrende quetscht sich dann an einer der Ausweichbuchten innen durch. Als Verbindungsstrasse sind natuerlich sehr viele LKW und Busse unterwegs, was den Platz noch mehr einschraenkt. 100te sind hier schon abgestuerzt, deshalb heisst die Strasse auch "die Strasse des Todes". Die Gruppe bestand aus 2 Franzosen, 2 Hollaenderinnen, 1 Amerikanerin, 1 Polen und einem brasilanischen Paerchen. Und tatsaechlich: einen der Franzosenbrueder hats erwischt und ist abgestuerzt! Keine Bikeerfahrung und ist bereits zuvor schon mal in einer Kurve gestuerzt - einfach zu uebermuetig. Diesmal kam ein LKW bergauf entgegen und er konnte auf der glitschigen Piste nicht rechtzeitig anhalten und ist dann links den Abhang runter. Das Rad hing etwa 15m tiefer im Baum und er lag etwa 30m tiefer im Gebuesch des tropischen Regenwaldes. Sehen konnten wir ihn nicht mehr, nur hoeren. Anscheinend ist ihm nicht viel passiert. Mit einem Seil, zusammengeflickt aus Keilriemen haben wir ihn dann wieder raufgezogen. Er war sehr blass um die Nase, aber sonst ganz ok. Die Fahrt hat er dann doch lieber im Begleitbus fortgesetzt.
In einem Hotel in Choroico gabs dann fuer alle eine heisse Dusche und ein Buffet. Danach sind wir natuerlich die Strecke, diesmal im Bus, wieder zurueck.
Samstag, 3.6
Heute wollte ich eigentlich in das Skigebiet am Chacaltaya, aber die Tour hat sich auf morgen verschoben. So habe ich die Gelegenheit genuzt und bin durch die Maerkte gestreift, die am Samstag besonders voll sind. Es gibt die Geschaefte in den Haeuser, davor stehen Staende mit Waren, Marktfrauen haben davor wiederum ihre Waren auf Tuechern ausgebreitet. In der Mitte fahren noch Taxis und Busse durch. Das von beiden Strassenseiten. Wo bleiben Kunden?
Sonntag, 4.6
Heute gehts zum hoechsten Skigebiet der Welt auf 5.345m auf den Chacaltaya. Die Ski bleiben aber im Tal - kein Schnee, keine Saison. Aber es gibt eine hervoragende Aussicht auf die schneebedeckten 6000er in der Umgebung. Die 700m lange Piste ist ein Witz und fuer Anfaenger nicht geeignet. Zufaellig war der Pole von der Radtour auch wieder dabei und ich bin mit ihm von der Skihuette, wo uns der Minibus abgesetzt hatte, auf den Gipfel gestiegen. Das Moonvalley, was wir vorher besucht haben, reisst einen nicht vom Hocker, der die Nationalparks in den US gesehen hat.
Pfingstmontag, 5.6
Am Morgen habe ich noch schnell Waesche aus der Waescherei geholt, ausgecheckt und bin mit dem Taxi zum Friedhof, wo die Busse nach Copacabana abfahren. Ich habe gleich den naechsten Minibus genommen, der auch 5 Minuten spaeter schon abfuhr. Zunaechst ging es auf dem Altiplano (Hochebene) mit den Krodillieren im Hintergrund. Dann tauchte der Titicasee auf. Zunaechst am Ufer entlang, dann mit der Faehre auf eine Halbinsel des anderen Ufers. In Copacabana (nach dem Dorf ist auch ein beruehmter Strand in Rio benannt) angekommen habe ich mir gleich eine billige Pension gesucht ( mit kalter Dusche uebern Hof) und bin gegenueber in die Markthallen zum Mittagessen. In einer Halle haben die Frauen an kleinen Staende ihre einfachen Gerichte angeboten. Ich habe eine Forelle aus dem Titicacasee gegessen, zum Abschluss gabs noch ein Getraenk aus der Kaktusfrucht. Am Nachmittag habe ich eine Wanderung durch die Felder auf einen Huegel gemacht und habe den Blick auf den blauen Titicacasee genossen. Baeume in dieser Hoehe sind ausschliesslich Eukalyptus. Am Abend spielen die Kinder des Hauses im Hof Fussball. Sie koennen nicht wissen, dass der einzige Gast schon um halb 9 im Bett liegt.
Dienstag, 6.6
siehe Peru
Die Strassen werden besser, sogar richtig gut. Um 14:30 sind wir in Villa Monte, wo einige aussteigen und getankt wird. Nur noch 440km bis Santa Cruz. Am Horizont tauchen die Auslaeufer der Anden auf und die bisher flache Landschaft des Chaco wird durch leichte Huegel abgeloest. Am Abend irgendwo in der Landschaft, die guten Strassen haben nichts genutzt, ist der Bus liegen gebleiben - Ich vermute ein Kupplungsschaden. Keiner der Reisenden verzagt, sowas kommt wohl haeufiger vor. Einer hat seine Gitarre ausgepackt und ein bischen gespielt und gesungen. Der 2te Bus hat uns bis zur naechsten Stadt (Abopo oder so) abgeschleppt und wir sind dann in ihn umgestiegen. Um 23:00 waren wird dann am Bahnhof in Stanta Cruz. Eine unchristliche Zeit sich in einer total fremden Stadt eine Unterkunft zu suchen. Ich habe ein billiges Hotel gleich gegenueber genommen und liege um 12 dann doch in einem sehr einfachen Zimmer.
Freitag, 26.5
Auf dem harten Bett habe ich ganz gut geschlafen, die kalte Dusche auf dem Flur hat erfrischt. An der Busstation habe ich mir gleich ein Ticket nach Sucre fuer den Nachmittag gekauft. Wenn man schon nicht beklaut wir, dann vergisst man seine Kreditkarte eben selber: Beim Geldholen habe ich vergessen sie aus dem Automaten zu nehmen. Bei einem echt unspektakulaeren Stadtrundgang bin ich bei der Bank vorbei und dann auch beim Buero, die die Automaten wartet. Aber keine Chance heute die Karte noch aus dem Automaten zu bekommen. Also habe ich die Karte abgeschrieben und sicherheitshalber noch gesperrt. Die Schwester Romana aus dem Pusterrtal habe ich auch gesicht, aber die Adresse ist leider nur ein Postfach gewesen. Um 16:00 gings dann weiter. Es war ein bequemer Bus mit Schlafsesseln, aber dass uns nicht vor einer Panne bewahrt. Das mit den guten Strassen nehme ich zurueck: Die Strecke durch die Berge ist nur Schotterpiste und in den Doerfern grobes Kopfsteinpflaster. Und mitten in der Nacht so um halb 4 ist dann ein Reifen platt. Kein Problem: in einem kleinen Dorf ausgebaut, geflickt und wieder eingebaut. Ich habe die Gelegenheit genutzt und ein Experiment gemahct: Tee aus Kokablaettern. In dem Cafe verstehe ich gar nichts mehr: die Einheimischen sprechen Quecha. das Geholperere erfasst mich auch noch im Schlaf. Ich habe getraeumt ich bin beim zelten und es gibt ein Erdberben.
Samstag, 27.5
Um 8:00 kommen wir in Sucre an. Trotz der Hoehe von 2800m ist es angenehm mild, sogar warm und das im Winter! Es wachsen hier sogar noch Palmen. Ganz in der Naehe vom Busbahnhof gibt es fuer 28 Bolivares ein schoenes Hostel mit allen Informationen, die ein Backpacker braucht. Den Stadtrundgang durch die weisse Stadt (die Hauser sind weiss bemalt) lasse ich bei der duennen Luft ganz gemuetlich angehen. Auf dem Weg liegt ein Friedhof. Heute ist Boliviansche Muttertag und viele Leute legen Blumen und Karten auf den Urnengraebern nieder. Auf dem Markt werden haufenweise Muttertagssahnetorten angeboten. Fuer 1 Bolivar (10 Cent) gibst an jeder Ecke frischgepressten Orangensaft. Zum Abendbrot kaufe ich mir einen kleinen Stapel Tomaten und 3 Eier und mache mir ein Tomatenruehrei mit Chipas ( kleine Maisfladen).
Sonntag, 28.5
Gleich am Morgen habe ich mir ein Ticket nach Potosi gekauft - Abfahrt 11:00. Hab die Gelegenheit genutzt auf dem Markt landestypisch zu fruehstuecken mit Empanadas und Tee. Die Frauen tragen 2 geflochtene Zoepfe und einen Hut, den ich eher als Herrenhut bezeichnen wuerde. Die Fahrt geht in einem vollen Bus hoch in die Berge bis auf eine Hochebene, wo noch Getreide angebaut wird. Gelegentlich kommen wir durch ein Dorf mit Haeusern aus Lehmziegeln. Um 16:00 bin ich dann in der Silberstadt Potosi. Mit 4200m Hoehe eine der hoechstgelegenen Staedte der Welt. Ich hatte erst bedenken wegen der Hoehenkrankheit und war schon auf Kopfschmerzen eingestellt. Doch bisher bin ich verschont. Allerdings liegt die Stadt an einem Berghang und die Strassen sind steil, da geht mir doch etwas die Puste aus. Die Altstadt ist Weltkulturerbe wie auch schom Sucre und hat kleine Gassen und schoene, aber verfallene Haeuser aus der spanischen Kolonialzeit. Es sind auffaellig viele Franzosen in der Stadt. Mit zunehmender Hoehe fallen die Preise fuer umgerechnet 1 Cent gibt es ein kleines Schmalzgebaeck an der Strassenecke. In einem zentral gelegenen Hotel habe ich ein schoenes Einzelzimmer fuer 30Bs bekommen, was mich an eine Nische von Moenchen erinnert hat. Am Abend habe ich mir ein Lama-Steack gegonnt (sehrlecker: geschmacklich zwischen Lamm und Rind) und eine Potosi-Pilsener in der handlichen 620ml Flache. Im Fernseher in der Kneipe lief die Bolivianische Bundesliega, aber eher auf Kreisklasseniveau. Die Nacht habe ich unter 3 Wolldecken verbracht und wusste nicht, ob es an dem Gewicht der Decken oder der duennen Luft liegt, dass ich recht kurzatmig war.
Montag, 29.5
Um 10:00 Uhr gings los nach Uyuni. Der kleine Bus war voll und einige Leute mussten auch stehen. Es ging hoch zunaechst durch eine Grassteppenlandschaft. Ab und zu eine Herde aus Schafen oder Lamas, eine Lehmziegelhaus. Auf den Gebirgsbaechen war etwas Eis zu sehen. Die Strasse war Schotterpiste typ Waschbrett, alles hat geklappert und gezittert. Unterwegs haben wir sogar etwas Gepaeck vom Dach verloren. Unglaublich, dass der Bus das ohne Panne geschafft hat. Nach 8 Stunden Fahrt bin ich vom Busbahnhof zu Adresse vom Backpacker aus dem Internet gelaufen.Allerdings teuer und eine Bruchbude. Ich bin dann nebenan in eine Pension. Einzelzimmer fuer 20Bs, allerdings keine Heizung und kalte DUsche und WC uebern Flur. Fuer den naechsten Tag habe mir eine Jeeptour auf den Salzsee rausgesucht und mir noch schnell eine Sonnenbrille wegen der UV-Strahlen besorgt. Ansonsten hat Uyuni nix zu bieten ausser einem Eisenbahnfriedhof.
Dienstag, 30.5
Eine der touristischen Hoehepunkte Boliven ist der Salar de Uyuni, der groesste Salzsee der Welt. Der Jeep war mit 8 Leuten vollbesetzt. Sehr aufgeschlossene Amerikaner (Mormonen aus Utah)und 2 Franzosen. Sehr beeindruckend: die Weite aus dem Weiss des Salzes am Horizon sieht man Berge und auch einen Vulkan. Das Salz wird von Hand zusammengekratzt und zu kleinen Pyramiden aufgeschuettet. An einem Hotel ganz aus Salz (inklusive Betten) haben wir ein weiteres mal gestoppt. Nach ca 200km haben wir eine Insel erreicht. Die Insel ist mit riesige Kakteen bewachsen. Die Fahrt ist recht angenehm, die Salzkruste ist glatt bis auf der 6-eckigen Textur des Salzes (Platten von etwa einem Quadratmeter). Einer Mormonen wollte mir zum Abschluss das Buch Mormon mitgeben, aber ich habe aus gewichtsgruenden abgelehnt. Der Bus nach La Paz faehrt praktischer um 20:00 ab. Eine Fahrt mit dem Zug waere erst am Mittwoch auf Donnerstag moeglich gewesen. Der Bus machte einen soliden Eindruck - Fahrwerk hochgelegt und Gelaendereifen. Schon bald wusste ich warum: unglaublich, dass man so einen Zustand Strasse nennen kann - ist wohl eher Schlagloecher mit etwas Schotter drumrum. Und der Bus natuerlich mit unverminderter Geschwindigkeit drueber, sonst kommen wir ja nie in La PAz an. Mitten in der Nacht steigen nochmal Leute zu, die dann den Rest der Strecke stehend verbringen. Kleiner Trost: das geht nicht ganz so auf die Bandscheiben.
Mittwoch, 31.5
Um 8 Uhr sind wir in La Paz. Wir kommen zunnaechst durch den Stadteil El Alto auf 4100m , wo auch der Fligahfen liegt und fahren dann nach La Paz "runter" auf ca. 3800m. Die Stadt leigt in einem Talkessel und zieht sich beeindruckend die Berghaenge hoch. Am Busbahnhof habe ich mir einen Stadplan besort und bin zum Hotel Torino direkt an der Plaza Murillo im Zentrum. EIn kleines Zimmer unter dem DAch gibt es fuer 30Bs. 8qm, aber klein bin ich ja von zu Hause gewoehnt. Bei der ersten Stadt sondierung fallen mir die Mischung asud Geschaeftsleuten und Bauern, in ihren traditionellen Gewaendern auf. Markstaende ueberall und auch teuere Geschaefte.
Donnertstag, 1.6
Heute hab ich so einige Dinge wie Waesche, Geldwechsel, Post erledigt. Bei einem kompletten Stadtrundgang habe ich mich auch gleich nach den Bussen nach Copacabana am Titicacasee erkundigt. Die fahren naehmlich nicht vom Busbahnhof ab, sondern gegenueber vom Friedhof. Die Strassen sind voll mit Mikrobusen aus denen staendig die Ziele rausruft, oder Taxis. Privatwagen gibt es kaum zu sehen. Es zwei verschieden Artn von Huetten, die die Bauersfrauen tragen: Ayamara tragen Melonen, und Quecha tragen flache Strohhuete. Am Nachmittag habe ich eine Mountainbiketour fuer den naechsten Tag gebucht. Experiment des Tages: ein dreieckiger, in Blaettern gebackener Maiskuchen
Fretag, 2.6
Heute steht die Extrem-Mountainbiketour. Um 7 ging es los. Zunaechst in einem Microbus auf die Passhoehe La Cumba auf 4700m. Dort wurden die Raeder abgeladen. Jacke, Hose und Handschuh und Helm wurden gestellt. 70 km downhill nach Yolosa bei Choroico auf 1200m, auf der anderen Seite der Kordilleren in den Yungas gelegen. Das sind 3500 Hoehenmeter! Und das noch auf der gefaehrlichsten Strasse der Welt: einem 4-5 Meter breiten Sims aus Schotter, der sich an eine 1000m hoehen Steilwand klammert. Gewuerzt durch den Steigungsregen der feuchten Luft, die aus dem Amanzonasbecken aufsteigt und an den Kordillieren abregnet. Es gilt Linksfahrgebot damit derjenige, der bergab an der Abgrundseite faehrt, besser sehen kann wieviel cm Platz er noch hat. Der Bergauffahrende quetscht sich dann an einer der Ausweichbuchten innen durch. Als Verbindungsstrasse sind natuerlich sehr viele LKW und Busse unterwegs, was den Platz noch mehr einschraenkt. 100te sind hier schon abgestuerzt, deshalb heisst die Strasse auch "die Strasse des Todes". Die Gruppe bestand aus 2 Franzosen, 2 Hollaenderinnen, 1 Amerikanerin, 1 Polen und einem brasilanischen Paerchen. Und tatsaechlich: einen der Franzosenbrueder hats erwischt und ist abgestuerzt! Keine Bikeerfahrung und ist bereits zuvor schon mal in einer Kurve gestuerzt - einfach zu uebermuetig. Diesmal kam ein LKW bergauf entgegen und er konnte auf der glitschigen Piste nicht rechtzeitig anhalten und ist dann links den Abhang runter. Das Rad hing etwa 15m tiefer im Baum und er lag etwa 30m tiefer im Gebuesch des tropischen Regenwaldes. Sehen konnten wir ihn nicht mehr, nur hoeren. Anscheinend ist ihm nicht viel passiert. Mit einem Seil, zusammengeflickt aus Keilriemen haben wir ihn dann wieder raufgezogen. Er war sehr blass um die Nase, aber sonst ganz ok. Die Fahrt hat er dann doch lieber im Begleitbus fortgesetzt.
In einem Hotel in Choroico gabs dann fuer alle eine heisse Dusche und ein Buffet. Danach sind wir natuerlich die Strecke, diesmal im Bus, wieder zurueck.
Samstag, 3.6
Heute wollte ich eigentlich in das Skigebiet am Chacaltaya, aber die Tour hat sich auf morgen verschoben. So habe ich die Gelegenheit genuzt und bin durch die Maerkte gestreift, die am Samstag besonders voll sind. Es gibt die Geschaefte in den Haeuser, davor stehen Staende mit Waren, Marktfrauen haben davor wiederum ihre Waren auf Tuechern ausgebreitet. In der Mitte fahren noch Taxis und Busse durch. Das von beiden Strassenseiten. Wo bleiben Kunden?
Sonntag, 4.6
Heute gehts zum hoechsten Skigebiet der Welt auf 5.345m auf den Chacaltaya. Die Ski bleiben aber im Tal - kein Schnee, keine Saison. Aber es gibt eine hervoragende Aussicht auf die schneebedeckten 6000er in der Umgebung. Die 700m lange Piste ist ein Witz und fuer Anfaenger nicht geeignet. Zufaellig war der Pole von der Radtour auch wieder dabei und ich bin mit ihm von der Skihuette, wo uns der Minibus abgesetzt hatte, auf den Gipfel gestiegen. Das Moonvalley, was wir vorher besucht haben, reisst einen nicht vom Hocker, der die Nationalparks in den US gesehen hat.
Pfingstmontag, 5.6
Am Morgen habe ich noch schnell Waesche aus der Waescherei geholt, ausgecheckt und bin mit dem Taxi zum Friedhof, wo die Busse nach Copacabana abfahren. Ich habe gleich den naechsten Minibus genommen, der auch 5 Minuten spaeter schon abfuhr. Zunaechst ging es auf dem Altiplano (Hochebene) mit den Krodillieren im Hintergrund. Dann tauchte der Titicasee auf. Zunaechst am Ufer entlang, dann mit der Faehre auf eine Halbinsel des anderen Ufers. In Copacabana (nach dem Dorf ist auch ein beruehmter Strand in Rio benannt) angekommen habe ich mir gleich eine billige Pension gesucht ( mit kalter Dusche uebern Hof) und bin gegenueber in die Markthallen zum Mittagessen. In einer Halle haben die Frauen an kleinen Staende ihre einfachen Gerichte angeboten. Ich habe eine Forelle aus dem Titicacasee gegessen, zum Abschluss gabs noch ein Getraenk aus der Kaktusfrucht. Am Nachmittag habe ich eine Wanderung durch die Felder auf einen Huegel gemacht und habe den Blick auf den blauen Titicacasee genossen. Baeume in dieser Hoehe sind ausschliesslich Eukalyptus. Am Abend spielen die Kinder des Hauses im Hof Fussball. Sie koennen nicht wissen, dass der einzige Gast schon um halb 9 im Bett liegt.
Dienstag, 6.6
siehe Peru
02 Mai 2006
Paraguay
Temperatur in Asuncion: 20,9 C im Mai
Flug: RG8902 von Sao Paulo 2.5. 10:50 nach Asuncion 13:05
Dienstag, 2.5
Es gibt nichts, wofuer die letzte Minute nicht gut ist. Heute sollte es weitergehen nach Asuncion um 10:50. Um 9:00 macht das Stadtbuero der Lufthansa auf, dass den freundlichen Herrn am Flughafen unterstuezen sollte mein Ticket von „Santiago de Chile“ auf „Lima“ zu aendern. So war ich um 8:00 am Flughafen und habe fuer den Flug nach Asuncion bereits eingecheckt. Im Lufthansabuero hat erst um Viertel nach 9 jemand abgehoben. Die Aenderung selber hat bis halb 11 gedauert, also nur noch die Tickets ausdrucken und die Aenderungsgebuehren von ca. 160 Euro bezahlen. Als um 10:45 die Tickets noch nicht aus dem System kamen, bin ich dann doch ohne Tickets zum Gate losgelaufen, denn ich musste ja noch durch die Security und den Zoll. Welche Entaeuschung als das Bording noch gar nicht begonnen hatte (sollte bereits um 10:15 starten). Eine Minute spaeter stand der freundliche Lufthansa-Herr mit den ausgedruckten Tickets hinter mir. Es geht doch alles - man muss nur relaxt bleiben. Der Flug startete dann mit der wohl ueblichen Verspaetung mit Zwischenlandung in Foz de Iguasu ("den" Wasserfaellen). Ich hatte mich schon auf eine Zwischenuebernachtung in Asuncion eingestellt und wollte dann am naechsten Tag mit den Bus in den Chaco fahren. Aber als ich am Flughafen in Asuncion rauskam stand Andrea, eine Freundin von Claudia, da und meinte, wenn wir uns beeilen, schaffen wir den Bus um halb 3 vom Busterminal noch. Und wir haben ihn geschafft. So sass ich im Bus fast schneller als mir lieb war. Auch der Bus war schnell: gute 5 Stunden fuer fast 500km macht einen guten Schnitt. Damit die Fahrgaeste bei der Fahrweise keine Angst bekommen, ist der Fahrgastraum abgetrennt und mit einer Gardine versehen, so dass man nicht nach vorne auf die Strasse sehen konnte. Der Bus hielt dann irgendwann und einige Leute stiegen aus. Ich hab dann gefragt, wo dass hier ist: Filadelfia - hier muss ich doch auch raus. Der Bus fuhr dann aber noch eine Haltestelle weiter und hielt noch an einem Hotel und eine amerikanische Familie meinte, hier ist es eh guenstiger auszusteigen. Aber wo war Claudi? Wusste sie, wann der Bus ankommt und wo ich aussteige? Mit dem Handy der Amerikaner habe ich sie kurz angerufen und sie wusste Bescheid und wuerde in 5 Minuten da sein. Und so wars dann auch. Es war ein sehr schoenes Wiedersehen und gleich genauso wie immer. Nach einem Bier bei ihr und Riky hat sie mich zu Brigitte, Rikys Schwester gebracht und dort im Gaestezimmer einquartiert.
Mittwoch, 3.5
Um 9:00 hat mich Claudi bei Brigitte abgeholt und wir sind zunaechst zu Rikys und Brigittes Eltern, die gleich nebenan wohnen. Rikys Bruder Harald mit seiner Frau kamen auch dazu und wir haben erst mal Terere getrunken - Matetee mit kaltem Wasser aus der Guampa (Horn) Wenn plattdeutsch gesprochen wird, verstehe ich fast noch weniger als beim Spanish. Im Mircrocenter, dem Computer und Telefonladen, habe ich kurz mit dem sehr pfiffigen Lehrling ueber die Telekommunikationsinfrastruktur gesprochen. Am Nachmittag sind wir dann nach einer kleinen Siesta aufs Land gefahren. Es liegt etwa 8km ausserhalb von Neu-Halbstadt und hat vielen Baeume und auch Tuempel. Das Haus dort ist klein, aber fein und sehr praktisch als Stuetzpunkt, um die Tiere (Rinder, 10 Pferde, 2 Katzen) zu bewirtschaften. Ich wollte mich natuerlich auch nuetzlich machen und habe ein paar neu gepflanzte Baeumchen gepflegt mit meinen rudimentaeren Landwirtschafts- und Gartenkenntnisse. Am Abend nach der Rueckkehr bin ich mit dem Rad und Taschenlampe zurueck zu meinem Quartier, was ungefaehr 2km von Claudis Haus entfernt liegt.
Donnerstag, 4.5
Heute habe ich Brigitte, meine Gastgeberin kurz begruesst. Sie hatte heute frei und ist sonst immer sehr frueh zur Schule um Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Dann bin ich wieder mit dem Rad zu Claudis Haus (war auch schon zur Schule). Riky war beim Frisoer und Besorgungen im Dorf machen. Ich bin dann in die Eisenwarenhandlung, um mich fuer Claudis Elektrozaun zu erkundigen. Dort gabs nur Erdkabel, also bin ich weiter zum Landwirtschaftsdepot, aber dort wussten sie wohl nicht, was ein Elektrozaun ist. Riky habe ich dann zufaellig beim Supermarkt getroffen. Bei der Bank neben an gibt es kein Geldautomat und sie tauschen hoechstens Geld um. Wo bekomme ich jetzt Bargeld her ? Jedenfalls werde ich von Claudi und Riky bestens versorgt. Am Mittag haben Riky und ich Terere getrunken und erzaehlt und darueber vergessen, dass wir uns mit Claudi nach Schule zum Mittagessen im Restaurant verabredet hatten. Dort gibt es sehr guenstig ein Mittagsmenu und dort haben Riky und Claudi eine „“Dauerkarte“. Wir sind schnell losgefahren und Claudi auf dem halben Weg nach Hause etwas angesaeuert aufgegabelt. Um 2 sind wir dann zum Land rausgefahren, um junge Ochsen aus der Herde auszusortieren, enige Rinder mit Brandzeichen zu versehen und auf eine andere Koppel zu bringen. Das Eintreiben haben Riky und Claudi zu Pferd gemacht. Ich habe derweil mit dem Indianer, der als Arbeiter auf dem Land lebt und auch ein kleines Haeuschen dort hat, im Koral (dort, wo die Rinder zusammen getrieben werden) gewartet und ein Feuer fuer die Brandzeichen gemacht. Ein Kaelbchen (eine Mischung aus Brahman, wiederstandfaehige Rasse und Chalet, fleischige Rase) ist verloren gegangen und wir haben es gemeinsam gesucht und zurueck zur Mutter gebracht. Allerdings wollte es nicht so recht trinken und hat die Zitze nicht gefunden. So hat der Indianer erst etwas Milch abgemolken und dann mit der Flasche gesaeugt. Spaeter dann bei festgebundener Kuh zur Zitze gefuehrt. Am Abend haben Riky und ich ein Asado, gegrilltes Fleich, auf einem Feuer im Garten gemacht. Das Fleich in Suedamerika ist ueblicherweise etwas zaeher, da es nicht abhaengt, aber sehr lecker.
Freitag, 5.5
Heute vormittag habe ich mich mal im Haushalt nuetzlich gemacht und habe Claudis Waesche gebuegelt. Am Nachmittag haben wir auf dem Land noch einmal das Kaelbchen versorgt. Waehrend Claudi ihre Pferde fuer das Rodeo in 2 Wochen vorbereitet, habe ich einen Trampelschutz fuer 3 neu gepflanzte Baeume eingegraben.
Samstag, 6.5
Wagenwaesche ist dran! Der Staub und das Fahren durch hohes Gras setzt dem Wagen zu. So habe ich das Auto nicht nur Innen und Aussen gewaschen, sondern auch den Luftfilter und den Kuehlergrill gereinigt. Aussdem war auch ein Scheinwerfer defekt. Am Mittag haben wir eingekauft fuer das Asado ( Grillen) am Abend auf dem Land. Viel brauchts dafuer allerdings nicht: Bier, Rippen- und Bauchfleisch, Brot. Es sind die Freunde Andrea und Andreas aus Asuncion eingeladen. Gegrillt wird auf einem modifizierten Fass und das laesst sich Riky nicht nehmen. Die Sonne geht schon um halb 7 unter und kuehl wir des auch. Aber dafuer werden wir mit dem Paraguayische Sternenhimmel am Lagerfeuer entschaedigt.
Sonntag, 7.5
Am Morgen wollte ich mir ein paar Spiegeleier braten, allerdings war die Gasflasche fast leer. Dann habe ich mit Claudi einige Fotos geschaut mit am Nachmittag versucht den Wackelkontakt im Autoradio zu reparieren. Am Abend waren wir bei Rikys Eltern und haben frische Milch und Eier abgeholt. Der Vater war am Wochenende fischen und hat eine ganze Kuehlbox mit Pirannias und Welsen mitgebracht.
Montag , 8.5
Am Morgen habe ich mit der Hilfe von Rikys Vater die Gasflasche gewechselt. Der Druckregler war defekt und er hat seinen von der Flasche geopfert, mir der er beim Schlachten die Schweineborsten abbrennt. Am Nachmittag bin mit dem Rad aufs Land gefahren, um nach dem Rechten zu sehen und die Pferde zu fuettern. Der kuehle Suedwind ist sehr trocken und macht die Stassen zu Staubpisten. Puenktlich zum Anbruch der Dunkelheit war ich zurueck.
Dienstag, 9.5
Heute unterrichtet Riky am Lehrerseminar in Filadelfia Didaktik. Die Gelegenheithaben Claudi und ich genutzt um mitzufahren. Um 6:00 gings los. Die 30km sind zur Zeit etwas muehsam, da die Verbindungsstrasse asfaltiert wird und die Piste neben der eigentlichen Strasse verlaeuft. Nachdem wir Ricky abgesetzt hatten, sind wir in eine Buchhandlung. Literatur zu Boliven gabs nicht, nur Claudi hat ein interessantes Buch ueber Katzen gefunden. Draht, Hundefutter und eine Hose fuer mich neben den ueblichen Lebensmitteln haben wir eingekauft. Nach einem Bus nach Bolivien haben wir uns erkundigt und versucht einen Geldautomaten zu finden: alles nicht so einfach – gibts in dem 3000 Seelen Nest nicht. Nur in Asuncion, aber dass ich ja schlappe 490km entfernt…. Das Museum haben wir besucht, in dem alte Haushalstgeraetschaften aus den Gruenderjahren in den 30ern ausgestellt sind. Zudem gibt es noch eine Sammlung einheimischer, praeparierter Tiere. Am Mittag sind wir gemeinsam zurueckgefahren und waren am Nachmittag wieder auf dem Land. Mit Rikys Videokamera habe ich einige Aufnahmen vom Land und den Tieren gemacht.
Mittwoch, 10.5
Mit der neuen Gasflasche gabs erstmal ein paar frische Eier zum Fruehstueck. Am Morgen habe ich vergeblich versucht eine nahe gelegene Indianersiedlung zu finden. Mit Claudi habe ich dann 140 Zaunpfosten, Pferdefutter und Salz fuer die Rinder gekauft. Ich habe mit dem Graben fuer eine Wasser- und Elektroleitung begonnen. Am Abend kam eine Kollegin vorbei, die sich einsam gefuehlt hat, da Toechter jetzt zum studiernen nach Deutschland gegangen sind.
Donnertsag, 11.5
Endlich habe ich die Indianersiedlung gefunden. Die kleinen Haeuschen sind aus Lehmziegeln oder Holz gebaut. Die Indianer sitzen davor und trinken Mate. Hunde und Huehner und auch viele Kinder laufen ueberall rum. Einen Friedhof gabs auch, zumindest eine Wiese auf der einige selbstgebastelte Kreuze standen. Heute werden die 73 jungen Ochsen zum Impfen zusammengetrieben. Rikz hat die Impfpistole in der Hand und ich habe ein Insektenschutzmittel auf dem Ruecken verteilt. Ein kleiner Ochse wurde kastriert: Schnipp, schnapp waren die Eier ab. Er hat ganz schoen bloed geschaut und ist dann wieder in die Herde getrottet. Wie scharf der Spaten beim Graben ist, hat gestern schon eine Blindschleiche gemerkt, der ich den Schwanz abgestochen hab. Heute habe ich die Wasserleitung erwischt, die wir dann ganz schnell mit einem alten Fahrradschlauch geflickt haben.
Freitag, 12.5
Heute haben wir Futter fuer die Hunde gekauft: Rinderlunge von der Wursterei. Ein grosses Organ. Bei der Fuetterung werden Handteller grosse Stuecke rausgeschnitten. Wenn das Messer nicht so stumpf waere, koennte ich noch so einiges ueber die Anatomie des Rindes lernen. Die grossen Hunde bekommen dann eher die knorpeligen, schleimigen Bronchien. Auch Kabel und Rohr haben wir gekauft, so kann das Projekt Elektrozaun fortgesetzt werden mit der Luftverkabelung zwischen Haus und Wasserturm und von dort aus weiter als Erdkabel unter der Einfahrt am einem festen Zaun entlang. Am Abend gab es einen selbstgemachten Kaese der Mutter.
Samstag, 13.5
Am Morgen bin ich alleine yum Land gefahren und habe die Pferde gefuettert. Am Nachmittag kam ein Bekannter, der Pferdepfleger ist, und hat die Hufe dreier Pferde geschnitten. Am Abend gabs mit ihm und seiner Frau ein yuenftiges Asado. Claudi hatte ihre Kaesemuffins und eine Chipa gemacht: ein Gericht aus Maismehl.
Sonntag, 14.5
Am Morgen bin ich mit Riky yum Gottesdienst gegangen. Es ist Muttertag und Kinder haben Gesungen und Gedichte aufgesagt. Ich habe ein wesentlich strengeren Gottdienst erwartet: aber auch die Predigt war
recht locker. Zu Mittag gabs selbst gefangenen Fisch gegrillt und geraeuchert. Auf dem Rodeoplatz haben Claudi und ich dann einen Platz fuer die Pferde und das Zelt reserviert. Auf dem Land am Nachmittag bin ich auf den Wasserturm geklettert und habe die Kabel angeschlossen. Am Abend gabs es auf dem Sportplatz (mit Flutlicht und Tribuenen und Eintritt:10.000 Guranis) ein Volleyballspiel Neuland gegen Fernheim (die Nachbarkolonie). Zunaechst die Damenmannschaft, dann die Herren: beide haben alle Saetze verloren.
Montag, 15.5
Am Vormittag Haben wir einen Bullen zur Zucht angeschaut. Die Herde ist mit ca. 90 Fersen zu gross und soll geteilt werden. Deshalb soll ein 2. Bulle - ein Hereford soll es sein wegen dem besseren Fleich und dem schnellen Wachstum der Rinder. Es ist Feiertag: Unabhaenigkeit von den Spanien. Wir zum Mittag bei einem Sportkollegen von Claudi zum Asado eingeladen, der gleichzeitig auch der Stadionsprecher von gestern abend war. Auf dem Weg zu ihm lief uns erst ein Geurteltier und dann ein Nandu, ein suedamerikanischer Strauss ueber den Weg. Es wird frueh dunkel, also geht man frueh ins Bett.
Dienstag, 16.5
Der Wind hat gedreht. Er kommt aus Norden und bringt ganz schnell warme, trockene Luft heran. So ist es heute am Tag wieder 32C und die Staubwolken fwirbeln durch die Luft. Die Reptilien kommen auch wieder hervor, die sich schon fuer ihren Winterschlaf verkrochen haben. Nicht nur die riesigen Erdkroeten, sondern auch die Schlagen. Auf dem Rueckweg vom Land – es war schon dunkel – lag eine Schlange auf der Strasse ca. 150 m von Claudis Zuhause.Es war eine sehr giftige Lanzenotter, erkennbar an den versetzten Hufeisen auf dem Ruecken. Diese koennen sogar den Menschen anspringen, wenn sie boese werden. Zwei katzen und ein Pferd sind schon an Schlangenbissen verendet. Also bin ich schnell zu Haus gelaufen und habe einen Spaten geholt. Der hat ja nicht nur den Schwanz einer Blindschleiche und die Wasserleitung zerteilt. Sondern jetzt musste auch die Schlange dran glauben. Am Abend habe ich noch einige Klassenarbeiten von Claudia zur Gesundheitslehre in der 7. Klasse korrigiert. Es ging um die Atmung und die Gefahren des Rauchens. Der Rotstift liegt mir sehr gut in der Hand: vielleicht sollte ich doch noch Lehrer werden.
Mittwoch, 17.5
Heute haben wir die Pferde zu Rodeo gebracht. Claudi und der Indianer Thomas haben sie die 10km hingeritten. Ich habe die Materialien mit dem Wagen hinterhergefahren. Unter den Baeumen haben wir die Aeste und Blaetter weggeraeumt und ein Lager bereitet. Anschliessend wurden die Pferde gruendlich mit Shampo gewaschen, anschliessend gabs sogar noch ein Conditioner. Fuer die Katzen- und Hundeflotte habe ich beim Schlachter Pansen geholt, Lunge gabs heute nicht.
Donnerstag, 18.5
Mit dem Moped bin ich am morgen alleine zu Land gefahren um nohErdkabel zu verlegen. Durch Sand und Schlagloecher waere mir eigentlich eine Gelaendemaschine lieber, aber statt dessen war es ein Moped in der Version, die wir schon aus Vietnam kennen. Beim Graben habe ich trotz der im Winter sehr tiefstehenden Sonne einen leichten Sonnenbrand beommen. Am Nachmittag war dann die Vorfuehrung der Pferde aufdem Rodeoplatz. Die Fuchsstute Harmonie trotz bester Vorbereitung nur 3. von 3 und der gelbe Hengst Apollo 1. der Kategorie. Nicht scher bei nur einem Teilnehmer in der Alterskategorie. Der Nordwind bringt ausser Waerme auch Feuchtigkeit mit und nach 2 Tagen regnet in der Regel. Der Indianer bleibt ueber Nacht im Rodeolager und passt auf die Pferde auf. Riky hat ihm noch schnell eine Zeltplane vorbeigebracht. Un um 22:00 hat es dann heftig unter Gewitterblitzen geregnet.
Freitag, 19.5
Am Morgen ist es etwas kuehler und bewoelkt. Am Morgen habe ich weiter gearbeitet und bin dann zum Mittagessen auf den Rodeoplatz gefahren. Natuerlich wurden Rippen an der offenen Glut gegrillt – was sonst. Am Nachmittag habe ich auf die Pferde zu grase gefuehrt und die Feuerstelle aufgepasst und habe ganz entspannt landestypisch etwas Mate getrunken.
Samstag, 20.5
Es nieselt leicht am Morgen. Ich habe meine Karriere als Pferdepfleger fortgesetzt und habe mit Schippe und Harke die Ausstellungsboxen aufgeraeumt. Nach dem Mittag beginnt das Veranstaltungsprogramm mit Flaggenparade und Pferderennen. Claudi nimmt mit dem Hengst an der Versteigerung teil, aber Niemand bietet das Mindestgebot von 5.900.000,-Gurani (das sind ca.800 €). Doch nach der Versteigerung hat sich doch jemand interessiert und Claudi hat den Hengst nach Asuncion verkauft. Am Mittwoch soll er abgeholt werden. Am Abend gabs ein Folkloreprogramm mit Tanzgruppe und einem paragayischen Duett. Als Abschluss gabs ein Feuerwerk, das alle Austellungstiere die eine Landwirtschaftsaustellung zu bieten hat verunsichert hat.
Sonntag, 21.5
Am Vormittag habe ich auf dem Land nach den Elektrozaun weiter verdrahtet. Am Mittag habe ich Riky zu Hause abgeholt und wir sind zusammen mit dem Fahrrad zu Rodeogelaende gefahren. Hier habe ich gluecklicherweise einen Hamburger gegessen, der sehr gut war. Riky hat ein gegrilltes Stueck Fleich – ich sollte besser sagen: ein Stueck gegrilltes Fett. Am Nachmittag wurde Rodeosport gezeigt und ich bin sehr beeindruckt, was man mit Pferden alles machen kann und wie gut die Pferde beherrscht werden. Es wurde Kaelber mit dem Lasso eingefangen oder auch bestimmte Kaelber aus der Herde separiert. Spaeter habe Claudi und der Indianer die Pferde wieder zurueck geritten und ich habe unser Lager abgebaut. Da ich die mit dem Auto ueberholt habe, habe ich eine Runde (Wassertroege kontrolliert und den Rindern Salz gebracht) um das Land gemacht und festgestellt wie gross die fast 300 ha sind. Da ist man mit dem Auto ueber Feldwege eine halbe Stunde unterwegs.
Montag, 22.5
Die Zeit wird knapp und der Elektrozaun soll fertig werden. Die Bauarbeiten schreiten voran, aber dazu muss erst noch ein Pferd von der Koppel geholt werden. Erst habe ich es mit Kraftfutter gelockt, aber es hat doch lieber Gras weitergemapft. So habe ich mir ein Halfter geschnappt und es dem Pferd angelegt. Es war dann doch leichter als der Wust aus Stricken erst aussah. Die Indianer haben Holz fuer den Kamin gehackt, da der Wind mittlerweile wieder auf Sued gedreht hat und es empfindlich kalt geworden ist. Sie verdienen ca. 5€ am Tag. Hat habe ich das Ticket fuer den Bus gekauft – am Mittwoch Mittag geht es weiter. Ich muss sagen, dass mir das landwirtschaftliche Praktikum viel Spass gemacht hat.
Dienstag, 23.5
Das Elektrozaunprojekt Phase 1 ist abgeschlossen. (2 Zaeune fehlen noch, aber die Anschluesse sind bereits vorhanden). Der Erbauer und Tester wurde erfolgreich mit 4 Stromschlaegen versetzt. Dann ein Pferd als Proband: heftiges Zusammenzucken und Ausschlagen – so wie gewuenscht. Zufaellig haben wir am Auto festgestellt, dass die Schlagloecher doch ihren Tribut zollen: ein Stossdaempfer ist aus der Verankerung gerissen, aber bei den Strassen faellt das eh nicht auf.
Mittwoch, 24.5
Am Morgen habe ich meine Sachen gepackt. Die ausgedienten Adiletten habe ich da gelassen. Die kann Claudi einem Indianer schenken.Nach dem Mittagessen sind wird dann eine Kilometer zum Transchaco gefahren. An einem kleinen Polizeihaeuschen sollte der Bus dann zwischen 2 und halb 3 halten. Als wir ankommen sagen die Polizisten, dass der Bus Nachts hier durchkommt. Kurz Rueckbestaetigung des Missverstaendnisse: Jau, der Bus faehrt nachts um 2/ halb 3. Also sind wir wieder zurueck und haben uns noch ein gemuetlichen Nachmittag gemacht. Am Abend habe ich mich auf die Liege im Wohnzimmer gelegt. Nachts hat mich Riky wieder zum Haeuschen gebracht. Lichtquelle nur der Sternenhimmel. Die Haehne fingen bereits an zu kraehen. Irgendwann loesten sich die staekerwerdeden Lichter am Horizont als Bus auf. Ich rein, kurze Verabschiedung und weitergings. In Mariscal etwa 80km weiter hielt der Bus und bis ich geschnallt hat, dass es hier eine Passkontrolle zur Ausreise ist hat sich eine riesen Schlange gebildet und ich habe gesehen, dass uns ein 2ter Bus begleitet. Als der Bus anstalten machte weiterzufahren, habe ich dem Busfahrer gewunken, dass ich noch nicht fertig bin. Er ist dann schnell mit mir an der Schlange vorbei und hat die Formalitaeten erledigt. Der Bus ist nicht ganz voll. Leute haben Kartons, Taschen Spaten und eine Gitarre dabei. Die Strasse wird immer schlechter.
Donnerstag, 25.5
Im Morgengrauen rumpelt der Bus neben der eigentlichen Piste, die wegen Bayarbeiten gesperrt ist. Um 10:30 sind wir an der Grenze zu Bolivien . Hier gibt es eine Zollkontrolle und alle steigen mit kompletten Gepaeck aus. Ein Glueck: mein Rucksack wird nicht durchwuehlt. Nach 2 Stunden Fahrt kommen wird in einem kleinen Dorf wieder zur Passkrontrolle zur Einreise nach Boliven. Ich besorge mir das Visum und alle muessen zu Fuss ueber die Grenze und dann wieder in den Bus einsteigen.
-> siehe Boliven
Flug: RG8902 von Sao Paulo 2.5. 10:50 nach Asuncion 13:05
Dienstag, 2.5
Es gibt nichts, wofuer die letzte Minute nicht gut ist. Heute sollte es weitergehen nach Asuncion um 10:50. Um 9:00 macht das Stadtbuero der Lufthansa auf, dass den freundlichen Herrn am Flughafen unterstuezen sollte mein Ticket von „Santiago de Chile“ auf „Lima“ zu aendern. So war ich um 8:00 am Flughafen und habe fuer den Flug nach Asuncion bereits eingecheckt. Im Lufthansabuero hat erst um Viertel nach 9 jemand abgehoben. Die Aenderung selber hat bis halb 11 gedauert, also nur noch die Tickets ausdrucken und die Aenderungsgebuehren von ca. 160 Euro bezahlen. Als um 10:45 die Tickets noch nicht aus dem System kamen, bin ich dann doch ohne Tickets zum Gate losgelaufen, denn ich musste ja noch durch die Security und den Zoll. Welche Entaeuschung als das Bording noch gar nicht begonnen hatte (sollte bereits um 10:15 starten). Eine Minute spaeter stand der freundliche Lufthansa-Herr mit den ausgedruckten Tickets hinter mir. Es geht doch alles - man muss nur relaxt bleiben. Der Flug startete dann mit der wohl ueblichen Verspaetung mit Zwischenlandung in Foz de Iguasu ("den" Wasserfaellen). Ich hatte mich schon auf eine Zwischenuebernachtung in Asuncion eingestellt und wollte dann am naechsten Tag mit den Bus in den Chaco fahren. Aber als ich am Flughafen in Asuncion rauskam stand Andrea, eine Freundin von Claudia, da und meinte, wenn wir uns beeilen, schaffen wir den Bus um halb 3 vom Busterminal noch. Und wir haben ihn geschafft. So sass ich im Bus fast schneller als mir lieb war. Auch der Bus war schnell: gute 5 Stunden fuer fast 500km macht einen guten Schnitt. Damit die Fahrgaeste bei der Fahrweise keine Angst bekommen, ist der Fahrgastraum abgetrennt und mit einer Gardine versehen, so dass man nicht nach vorne auf die Strasse sehen konnte. Der Bus hielt dann irgendwann und einige Leute stiegen aus. Ich hab dann gefragt, wo dass hier ist: Filadelfia - hier muss ich doch auch raus. Der Bus fuhr dann aber noch eine Haltestelle weiter und hielt noch an einem Hotel und eine amerikanische Familie meinte, hier ist es eh guenstiger auszusteigen. Aber wo war Claudi? Wusste sie, wann der Bus ankommt und wo ich aussteige? Mit dem Handy der Amerikaner habe ich sie kurz angerufen und sie wusste Bescheid und wuerde in 5 Minuten da sein. Und so wars dann auch. Es war ein sehr schoenes Wiedersehen und gleich genauso wie immer. Nach einem Bier bei ihr und Riky hat sie mich zu Brigitte, Rikys Schwester gebracht und dort im Gaestezimmer einquartiert.
Mittwoch, 3.5
Um 9:00 hat mich Claudi bei Brigitte abgeholt und wir sind zunaechst zu Rikys und Brigittes Eltern, die gleich nebenan wohnen. Rikys Bruder Harald mit seiner Frau kamen auch dazu und wir haben erst mal Terere getrunken - Matetee mit kaltem Wasser aus der Guampa (Horn) Wenn plattdeutsch gesprochen wird, verstehe ich fast noch weniger als beim Spanish. Im Mircrocenter, dem Computer und Telefonladen, habe ich kurz mit dem sehr pfiffigen Lehrling ueber die Telekommunikationsinfrastruktur gesprochen. Am Nachmittag sind wir dann nach einer kleinen Siesta aufs Land gefahren. Es liegt etwa 8km ausserhalb von Neu-Halbstadt und hat vielen Baeume und auch Tuempel. Das Haus dort ist klein, aber fein und sehr praktisch als Stuetzpunkt, um die Tiere (Rinder, 10 Pferde, 2 Katzen) zu bewirtschaften. Ich wollte mich natuerlich auch nuetzlich machen und habe ein paar neu gepflanzte Baeumchen gepflegt mit meinen rudimentaeren Landwirtschafts- und Gartenkenntnisse. Am Abend nach der Rueckkehr bin ich mit dem Rad und Taschenlampe zurueck zu meinem Quartier, was ungefaehr 2km von Claudis Haus entfernt liegt.
Donnerstag, 4.5
Heute habe ich Brigitte, meine Gastgeberin kurz begruesst. Sie hatte heute frei und ist sonst immer sehr frueh zur Schule um Deutsch und Geschichte zu unterrichten. Dann bin ich wieder mit dem Rad zu Claudis Haus (war auch schon zur Schule). Riky war beim Frisoer und Besorgungen im Dorf machen. Ich bin dann in die Eisenwarenhandlung, um mich fuer Claudis Elektrozaun zu erkundigen. Dort gabs nur Erdkabel, also bin ich weiter zum Landwirtschaftsdepot, aber dort wussten sie wohl nicht, was ein Elektrozaun ist. Riky habe ich dann zufaellig beim Supermarkt getroffen. Bei der Bank neben an gibt es kein Geldautomat und sie tauschen hoechstens Geld um. Wo bekomme ich jetzt Bargeld her ? Jedenfalls werde ich von Claudi und Riky bestens versorgt. Am Mittag haben Riky und ich Terere getrunken und erzaehlt und darueber vergessen, dass wir uns mit Claudi nach Schule zum Mittagessen im Restaurant verabredet hatten. Dort gibt es sehr guenstig ein Mittagsmenu und dort haben Riky und Claudi eine „“Dauerkarte“. Wir sind schnell losgefahren und Claudi auf dem halben Weg nach Hause etwas angesaeuert aufgegabelt. Um 2 sind wir dann zum Land rausgefahren, um junge Ochsen aus der Herde auszusortieren, enige Rinder mit Brandzeichen zu versehen und auf eine andere Koppel zu bringen. Das Eintreiben haben Riky und Claudi zu Pferd gemacht. Ich habe derweil mit dem Indianer, der als Arbeiter auf dem Land lebt und auch ein kleines Haeuschen dort hat, im Koral (dort, wo die Rinder zusammen getrieben werden) gewartet und ein Feuer fuer die Brandzeichen gemacht. Ein Kaelbchen (eine Mischung aus Brahman, wiederstandfaehige Rasse und Chalet, fleischige Rase) ist verloren gegangen und wir haben es gemeinsam gesucht und zurueck zur Mutter gebracht. Allerdings wollte es nicht so recht trinken und hat die Zitze nicht gefunden. So hat der Indianer erst etwas Milch abgemolken und dann mit der Flasche gesaeugt. Spaeter dann bei festgebundener Kuh zur Zitze gefuehrt. Am Abend haben Riky und ich ein Asado, gegrilltes Fleich, auf einem Feuer im Garten gemacht. Das Fleich in Suedamerika ist ueblicherweise etwas zaeher, da es nicht abhaengt, aber sehr lecker.

Freitag, 5.5
Heute vormittag habe ich mich mal im Haushalt nuetzlich gemacht und habe Claudis Waesche gebuegelt. Am Nachmittag haben wir auf dem Land noch einmal das Kaelbchen versorgt. Waehrend Claudi ihre Pferde fuer das Rodeo in 2 Wochen vorbereitet, habe ich einen Trampelschutz fuer 3 neu gepflanzte Baeume eingegraben.
Samstag, 6.5
Wagenwaesche ist dran! Der Staub und das Fahren durch hohes Gras setzt dem Wagen zu. So habe ich das Auto nicht nur Innen und Aussen gewaschen, sondern auch den Luftfilter und den Kuehlergrill gereinigt. Aussdem war auch ein Scheinwerfer defekt. Am Mittag haben wir eingekauft fuer das Asado ( Grillen) am Abend auf dem Land. Viel brauchts dafuer allerdings nicht: Bier, Rippen- und Bauchfleisch, Brot. Es sind die Freunde Andrea und Andreas aus Asuncion eingeladen. Gegrillt wird auf einem modifizierten Fass und das laesst sich Riky nicht nehmen. Die Sonne geht schon um halb 7 unter und kuehl wir des auch. Aber dafuer werden wir mit dem Paraguayische Sternenhimmel am Lagerfeuer entschaedigt.
Sonntag, 7.5
Am Morgen wollte ich mir ein paar Spiegeleier braten, allerdings war die Gasflasche fast leer. Dann habe ich mit Claudi einige Fotos geschaut mit am Nachmittag versucht den Wackelkontakt im Autoradio zu reparieren. Am Abend waren wir bei Rikys Eltern und haben frische Milch und Eier abgeholt. Der Vater war am Wochenende fischen und hat eine ganze Kuehlbox mit Pirannias und Welsen mitgebracht.
Montag , 8.5
Am Morgen habe ich mit der Hilfe von Rikys Vater die Gasflasche gewechselt. Der Druckregler war defekt und er hat seinen von der Flasche geopfert, mir der er beim Schlachten die Schweineborsten abbrennt. Am Nachmittag bin mit dem Rad aufs Land gefahren, um nach dem Rechten zu sehen und die Pferde zu fuettern. Der kuehle Suedwind ist sehr trocken und macht die Stassen zu Staubpisten. Puenktlich zum Anbruch der Dunkelheit war ich zurueck.
Dienstag, 9.5
Heute unterrichtet Riky am Lehrerseminar in Filadelfia Didaktik. Die Gelegenheithaben Claudi und ich genutzt um mitzufahren. Um 6:00 gings los. Die 30km sind zur Zeit etwas muehsam, da die Verbindungsstrasse asfaltiert wird und die Piste neben der eigentlichen Strasse verlaeuft. Nachdem wir Ricky abgesetzt hatten, sind wir in eine Buchhandlung. Literatur zu Boliven gabs nicht, nur Claudi hat ein interessantes Buch ueber Katzen gefunden. Draht, Hundefutter und eine Hose fuer mich neben den ueblichen Lebensmitteln haben wir eingekauft. Nach einem Bus nach Bolivien haben wir uns erkundigt und versucht einen Geldautomaten zu finden: alles nicht so einfach – gibts in dem 3000 Seelen Nest nicht. Nur in Asuncion, aber dass ich ja schlappe 490km entfernt…. Das Museum haben wir besucht, in dem alte Haushalstgeraetschaften aus den Gruenderjahren in den 30ern ausgestellt sind. Zudem gibt es noch eine Sammlung einheimischer, praeparierter Tiere. Am Mittag sind wir gemeinsam zurueckgefahren und waren am Nachmittag wieder auf dem Land. Mit Rikys Videokamera habe ich einige Aufnahmen vom Land und den Tieren gemacht.
Mittwoch, 10.5
Mit der neuen Gasflasche gabs erstmal ein paar frische Eier zum Fruehstueck. Am Morgen habe ich vergeblich versucht eine nahe gelegene Indianersiedlung zu finden. Mit Claudi habe ich dann 140 Zaunpfosten, Pferdefutter und Salz fuer die Rinder gekauft. Ich habe mit dem Graben fuer eine Wasser- und Elektroleitung begonnen. Am Abend kam eine Kollegin vorbei, die sich einsam gefuehlt hat, da Toechter jetzt zum studiernen nach Deutschland gegangen sind.
Donnertsag, 11.5
Endlich habe ich die Indianersiedlung gefunden. Die kleinen Haeuschen sind aus Lehmziegeln oder Holz gebaut. Die Indianer sitzen davor und trinken Mate. Hunde und Huehner und auch viele Kinder laufen ueberall rum. Einen Friedhof gabs auch, zumindest eine Wiese auf der einige selbstgebastelte Kreuze standen. Heute werden die 73 jungen Ochsen zum Impfen zusammengetrieben. Rikz hat die Impfpistole in der Hand und ich habe ein Insektenschutzmittel auf dem Ruecken verteilt. Ein kleiner Ochse wurde kastriert: Schnipp, schnapp waren die Eier ab. Er hat ganz schoen bloed geschaut und ist dann wieder in die Herde getrottet. Wie scharf der Spaten beim Graben ist, hat gestern schon eine Blindschleiche gemerkt, der ich den Schwanz abgestochen hab. Heute habe ich die Wasserleitung erwischt, die wir dann ganz schnell mit einem alten Fahrradschlauch geflickt haben.
Freitag, 12.5
Heute haben wir Futter fuer die Hunde gekauft: Rinderlunge von der Wursterei. Ein grosses Organ. Bei der Fuetterung werden Handteller grosse Stuecke rausgeschnitten. Wenn das Messer nicht so stumpf waere, koennte ich noch so einiges ueber die Anatomie des Rindes lernen. Die grossen Hunde bekommen dann eher die knorpeligen, schleimigen Bronchien. Auch Kabel und Rohr haben wir gekauft, so kann das Projekt Elektrozaun fortgesetzt werden mit der Luftverkabelung zwischen Haus und Wasserturm und von dort aus weiter als Erdkabel unter der Einfahrt am einem festen Zaun entlang. Am Abend gab es einen selbstgemachten Kaese der Mutter.
Samstag, 13.5
Am Morgen bin ich alleine yum Land gefahren und habe die Pferde gefuettert. Am Nachmittag kam ein Bekannter, der Pferdepfleger ist, und hat die Hufe dreier Pferde geschnitten. Am Abend gabs mit ihm und seiner Frau ein yuenftiges Asado. Claudi hatte ihre Kaesemuffins und eine Chipa gemacht: ein Gericht aus Maismehl.
Sonntag, 14.5
Am Morgen bin ich mit Riky yum Gottesdienst gegangen. Es ist Muttertag und Kinder haben Gesungen und Gedichte aufgesagt. Ich habe ein wesentlich strengeren Gottdienst erwartet: aber auch die Predigt war
recht locker. Zu Mittag gabs selbst gefangenen Fisch gegrillt und geraeuchert. Auf dem Rodeoplatz haben Claudi und ich dann einen Platz fuer die Pferde und das Zelt reserviert. Auf dem Land am Nachmittag bin ich auf den Wasserturm geklettert und habe die Kabel angeschlossen. Am Abend gabs es auf dem Sportplatz (mit Flutlicht und Tribuenen und Eintritt:10.000 Guranis) ein Volleyballspiel Neuland gegen Fernheim (die Nachbarkolonie). Zunaechst die Damenmannschaft, dann die Herren: beide haben alle Saetze verloren.
Montag, 15.5
Am Vormittag Haben wir einen Bullen zur Zucht angeschaut. Die Herde ist mit ca. 90 Fersen zu gross und soll geteilt werden. Deshalb soll ein 2. Bulle - ein Hereford soll es sein wegen dem besseren Fleich und dem schnellen Wachstum der Rinder. Es ist Feiertag: Unabhaenigkeit von den Spanien. Wir zum Mittag bei einem Sportkollegen von Claudi zum Asado eingeladen, der gleichzeitig auch der Stadionsprecher von gestern abend war. Auf dem Weg zu ihm lief uns erst ein Geurteltier und dann ein Nandu, ein suedamerikanischer Strauss ueber den Weg. Es wird frueh dunkel, also geht man frueh ins Bett.
Dienstag, 16.5
Der Wind hat gedreht. Er kommt aus Norden und bringt ganz schnell warme, trockene Luft heran. So ist es heute am Tag wieder 32C und die Staubwolken fwirbeln durch die Luft. Die Reptilien kommen auch wieder hervor, die sich schon fuer ihren Winterschlaf verkrochen haben. Nicht nur die riesigen Erdkroeten, sondern auch die Schlagen. Auf dem Rueckweg vom Land – es war schon dunkel – lag eine Schlange auf der Strasse ca. 150 m von Claudis Zuhause.Es war eine sehr giftige Lanzenotter, erkennbar an den versetzten Hufeisen auf dem Ruecken. Diese koennen sogar den Menschen anspringen, wenn sie boese werden. Zwei katzen und ein Pferd sind schon an Schlangenbissen verendet. Also bin ich schnell zu Haus gelaufen und habe einen Spaten geholt. Der hat ja nicht nur den Schwanz einer Blindschleiche und die Wasserleitung zerteilt. Sondern jetzt musste auch die Schlange dran glauben. Am Abend habe ich noch einige Klassenarbeiten von Claudia zur Gesundheitslehre in der 7. Klasse korrigiert. Es ging um die Atmung und die Gefahren des Rauchens. Der Rotstift liegt mir sehr gut in der Hand: vielleicht sollte ich doch noch Lehrer werden.
Mittwoch, 17.5
Heute haben wir die Pferde zu Rodeo gebracht. Claudi und der Indianer Thomas haben sie die 10km hingeritten. Ich habe die Materialien mit dem Wagen hinterhergefahren. Unter den Baeumen haben wir die Aeste und Blaetter weggeraeumt und ein Lager bereitet. Anschliessend wurden die Pferde gruendlich mit Shampo gewaschen, anschliessend gabs sogar noch ein Conditioner. Fuer die Katzen- und Hundeflotte habe ich beim Schlachter Pansen geholt, Lunge gabs heute nicht.
Donnerstag, 18.5
Mit dem Moped bin ich am morgen alleine zu Land gefahren um nohErdkabel zu verlegen. Durch Sand und Schlagloecher waere mir eigentlich eine Gelaendemaschine lieber, aber statt dessen war es ein Moped in der Version, die wir schon aus Vietnam kennen. Beim Graben habe ich trotz der im Winter sehr tiefstehenden Sonne einen leichten Sonnenbrand beommen. Am Nachmittag war dann die Vorfuehrung der Pferde aufdem Rodeoplatz. Die Fuchsstute Harmonie trotz bester Vorbereitung nur 3. von 3 und der gelbe Hengst Apollo 1. der Kategorie. Nicht scher bei nur einem Teilnehmer in der Alterskategorie. Der Nordwind bringt ausser Waerme auch Feuchtigkeit mit und nach 2 Tagen regnet in der Regel. Der Indianer bleibt ueber Nacht im Rodeolager und passt auf die Pferde auf. Riky hat ihm noch schnell eine Zeltplane vorbeigebracht. Un um 22:00 hat es dann heftig unter Gewitterblitzen geregnet.
Freitag, 19.5
Am Morgen ist es etwas kuehler und bewoelkt. Am Morgen habe ich weiter gearbeitet und bin dann zum Mittagessen auf den Rodeoplatz gefahren. Natuerlich wurden Rippen an der offenen Glut gegrillt – was sonst. Am Nachmittag habe ich auf die Pferde zu grase gefuehrt und die Feuerstelle aufgepasst und habe ganz entspannt landestypisch etwas Mate getrunken.
Samstag, 20.5
Es nieselt leicht am Morgen. Ich habe meine Karriere als Pferdepfleger fortgesetzt und habe mit Schippe und Harke die Ausstellungsboxen aufgeraeumt. Nach dem Mittag beginnt das Veranstaltungsprogramm mit Flaggenparade und Pferderennen. Claudi nimmt mit dem Hengst an der Versteigerung teil, aber Niemand bietet das Mindestgebot von 5.900.000,-Gurani (das sind ca.800 €). Doch nach der Versteigerung hat sich doch jemand interessiert und Claudi hat den Hengst nach Asuncion verkauft. Am Mittwoch soll er abgeholt werden. Am Abend gabs ein Folkloreprogramm mit Tanzgruppe und einem paragayischen Duett. Als Abschluss gabs ein Feuerwerk, das alle Austellungstiere die eine Landwirtschaftsaustellung zu bieten hat verunsichert hat.
Sonntag, 21.5
Am Vormittag habe ich auf dem Land nach den Elektrozaun weiter verdrahtet. Am Mittag habe ich Riky zu Hause abgeholt und wir sind zusammen mit dem Fahrrad zu Rodeogelaende gefahren. Hier habe ich gluecklicherweise einen Hamburger gegessen, der sehr gut war. Riky hat ein gegrilltes Stueck Fleich – ich sollte besser sagen: ein Stueck gegrilltes Fett. Am Nachmittag wurde Rodeosport gezeigt und ich bin sehr beeindruckt, was man mit Pferden alles machen kann und wie gut die Pferde beherrscht werden. Es wurde Kaelber mit dem Lasso eingefangen oder auch bestimmte Kaelber aus der Herde separiert. Spaeter habe Claudi und der Indianer die Pferde wieder zurueck geritten und ich habe unser Lager abgebaut. Da ich die mit dem Auto ueberholt habe, habe ich eine Runde (Wassertroege kontrolliert und den Rindern Salz gebracht) um das Land gemacht und festgestellt wie gross die fast 300 ha sind. Da ist man mit dem Auto ueber Feldwege eine halbe Stunde unterwegs.
Montag, 22.5
Die Zeit wird knapp und der Elektrozaun soll fertig werden. Die Bauarbeiten schreiten voran, aber dazu muss erst noch ein Pferd von der Koppel geholt werden. Erst habe ich es mit Kraftfutter gelockt, aber es hat doch lieber Gras weitergemapft. So habe ich mir ein Halfter geschnappt und es dem Pferd angelegt. Es war dann doch leichter als der Wust aus Stricken erst aussah. Die Indianer haben Holz fuer den Kamin gehackt, da der Wind mittlerweile wieder auf Sued gedreht hat und es empfindlich kalt geworden ist. Sie verdienen ca. 5€ am Tag. Hat habe ich das Ticket fuer den Bus gekauft – am Mittwoch Mittag geht es weiter. Ich muss sagen, dass mir das landwirtschaftliche Praktikum viel Spass gemacht hat.
Dienstag, 23.5
Das Elektrozaunprojekt Phase 1 ist abgeschlossen. (2 Zaeune fehlen noch, aber die Anschluesse sind bereits vorhanden). Der Erbauer und Tester wurde erfolgreich mit 4 Stromschlaegen versetzt. Dann ein Pferd als Proband: heftiges Zusammenzucken und Ausschlagen – so wie gewuenscht. Zufaellig haben wir am Auto festgestellt, dass die Schlagloecher doch ihren Tribut zollen: ein Stossdaempfer ist aus der Verankerung gerissen, aber bei den Strassen faellt das eh nicht auf.
Mittwoch, 24.5
Am Morgen habe ich meine Sachen gepackt. Die ausgedienten Adiletten habe ich da gelassen. Die kann Claudi einem Indianer schenken.Nach dem Mittagessen sind wird dann eine Kilometer zum Transchaco gefahren. An einem kleinen Polizeihaeuschen sollte der Bus dann zwischen 2 und halb 3 halten. Als wir ankommen sagen die Polizisten, dass der Bus Nachts hier durchkommt. Kurz Rueckbestaetigung des Missverstaendnisse: Jau, der Bus faehrt nachts um 2/ halb 3. Also sind wir wieder zurueck und haben uns noch ein gemuetlichen Nachmittag gemacht. Am Abend habe ich mich auf die Liege im Wohnzimmer gelegt. Nachts hat mich Riky wieder zum Haeuschen gebracht. Lichtquelle nur der Sternenhimmel. Die Haehne fingen bereits an zu kraehen. Irgendwann loesten sich die staekerwerdeden Lichter am Horizont als Bus auf. Ich rein, kurze Verabschiedung und weitergings. In Mariscal etwa 80km weiter hielt der Bus und bis ich geschnallt hat, dass es hier eine Passkontrolle zur Ausreise ist hat sich eine riesen Schlange gebildet und ich habe gesehen, dass uns ein 2ter Bus begleitet. Als der Bus anstalten machte weiterzufahren, habe ich dem Busfahrer gewunken, dass ich noch nicht fertig bin. Er ist dann schnell mit mir an der Schlange vorbei und hat die Formalitaeten erledigt. Der Bus ist nicht ganz voll. Leute haben Kartons, Taschen Spaten und eine Gitarre dabei. Die Strasse wird immer schlechter.
Donnerstag, 25.5
Im Morgengrauen rumpelt der Bus neben der eigentlichen Piste, die wegen Bayarbeiten gesperrt ist. Um 10:30 sind wir an der Grenze zu Bolivien . Hier gibt es eine Zollkontrolle und alle steigen mit kompletten Gepaeck aus. Ein Glueck: mein Rucksack wird nicht durchwuehlt. Nach 2 Stunden Fahrt kommen wird in einem kleinen Dorf wieder zur Passkrontrolle zur Einreise nach Boliven. Ich besorge mir das Visum und alle muessen zu Fuss ueber die Grenze und dann wieder in den Bus einsteigen.
-> siehe Boliven
01 Mai 2006
Brasilien

Sao Paulo: 25C, schoen warm ohne zu schwitzen!
Montag, 1.5
So gegen 10 Uhr Ortszeit kamm ich an. Ich bin gleich zum Lufthansa-Office, um das Umbuchungsvorhaben umzusetzten. Allerdings wurde mir schon auf de Flug klar das mein Wunschziel La Paz nicht zu realisieren laesst, also doch Lima. Der freundliche Herr kannte sich leider nicht aus und am Feiertag war kein Kollege der Unterstuetzen konnte. Er nahm aber alle Daten auf und wollte sich morgen um 9:00 gleich mit den Kollegen dransetzen. So habe ich mir ueberlegt nicht wieder am Flughafen fuer fast 23 Stunden zu haengen, sondern habe meinen Rucksack in einem Schliessfach deponiert und bin mit leichtem Gepaeck mit dem Bus in die Stadt rein. Die Adresse des Hostels gabs nicht oder es gab nur ein Buero der Jungendherbergen Suedamerikas, aber am Feiertag war das Gebaeude geschlossen. Gleich nebenan war ein billiges Hotel, indem ich mich fuer umgerechnet schlappe 10 Euro einquartiert habe. Bei einen ersten Rundgang fiel mir ein Friseurladen auf: fuer 10 Reais (4 Euro) gabs ein Haarschnitt: ich hatte Zeit, ich hatte es noetig. In Brasilien ist English nicht so das Problem wie in Venezuela. Aber ausgerechnet beim Frisuer. Ich habe in einer Frisurenzeitschrift auf etwas gezeigt, was meinen Vorstellungen nahe kam. und das hat er auch recht gut hinbekommen. Die Sadt macht einen sehr adretten Eindruck: eine Mischung aus alten und modernen Hochhaeusern. Strassen in einem guten und sauberen Zustand. Es ist am Feiertag fast ausgestorben, die Geschaefte sind geschlossen. Trotzdem fuehle ich mich sicher, an fast jeder Ecke oder Platz steht Polizei. Auch die wenigen Brasilianer machen einen gepflegten Eindruck. Barsilien ist deutlich besser entwickelt als Venezuela - erkennbar auch an den modern Autos im Vergleich zu den heruntergekommen Kisten.
06 April 2006
Venezuela

Temperatur in Caracas: 21,7 C im Mai
Flug: RG8947 von Aruba 20:00 nach Caracas 21:00 am 6.4.
Donnerstag, 6.4
In Caracas angekommen war am Flughafen niemand mehr im Dienst, der uns das Gepaeck aushaendigen konnte und auch nach einer Stunde Wartezeit am Bagageclaim ist niemand mehr aufgetaucht. Jens hat derweil ausserhalb des Sicherheitsbereiches auch nur noch bestaetigen koennen, dass die Bueros erst morgen frueh wieder besetzt sind. Also sind wir dann zu 3 im Taxi die doch weite Strecke (ca. 1 Stunde) nach Caracas reingefahren. Heike und ich haben im Hotel Avila im Stadtteil San Bernadino eingecheckt und Jens hat die Fahrt mit dem Taxi zu einem billigeren Hotel fortgesetzt. Und hier verliert sich die Spur vom Jens.
Freitag, 7.4
Heute steht mal wieder ein Flughafenbesuch an. Der Taxifahrer von gestern ist zu unserer Verabredung nicht zum Hotel gekommen, so haben wir einfach mit einen Anderen genommen. Mit ihm sind wir ein Schleichweg gefahren durch kleine Bergdoerfer hindurch, da wegen einer Baustelle eine riesen Stau auf der Flughafenautobahn war. Am Flughafen habe ich ihn gebeten zu Parken und mitzukommen. Obwohl er kein Englisch sprach, konnte er uns dabei helfen, das richtige Buero zu finden. Heike ist dann alleine durch die Sicherheitskontrolle um ihr Gepaeck zu identifizieren und tatsaechlich: ihr Rucksack war da! Mit grossen Augen schob sie mir die Gepaeckkarre entgegen. Eigentlich hatte Heike vermutet, dass Mexikaner ihre Sachen gepluendert haetten, aber - Ueberaschung! : es war 2 Unterhosen extra dabei. Auf der Rueckfahrt haben wir dann doch in dem Autobahnstau gestanden und da der Fahrer den Motor ausgemacht hat und die Klimaanlage nicht mehr lief, wurde es sehr heiss im Wagen. Am Abend haben wir dann doch recht nobel im Hotel Restaurant gegessen. Der Kellner die Vainegrette (?) fuer den Salat direkt am Tisch angemacht und am Klavier hat jemand ganz angenehme Hintergrundmusik gedudelt, obwohl kaum jemand da war.
Samstag, 8.4
Heute sind wir mit dem Taxi in die Stadt um in der Fussgaengerzone um den Plaza Bolivar zu bummeln. Das beeindruckenste Gebaeude ist das Capitol Nacional, der Regierungssitz im Kolonialstil mit goldener Kuppel. Ein riesiges Geschaeft fuer Pinatas haben wir entdeckt. Hier gab es riesige Figuren aus Pappmaschee und die entsprechenden Suessigkeiten als Fuellung dazu. Die zahlreichen Bankautomaten werden von langen Schlangen von Venzulaner belagert. Als wir dran sind zickt der Automat rum und es kommt kein Geld raus: wahrscheinlich ist mein Spanisch zu schlecht und ich habe die falsche Taste gedrueckt. So muss ich ein paar Schulden bei Heike machen um ein paar Aepfel zu kaufen. Abends gabs noch einmal einen noblen Salat im Hotel.
Sonntag, 9.4
Heute steht der Transfer zum Start der Rundreise: Hotel Puerto Viejo in Naehe vom Flughafen. Da wir knapp an Bolivares waren, haben wir gefragt ob er auch Dollar nimmt. 35$ - ok. Waerend der Fahrt meinte er aber dann, ob es nicht moeglich ist am Flughafen vorbei zu fahren und venezuelisches Geld zu holen. Eigentlich keine schlechte Idee, da wir eh Geld brauchten und ich noch mein Flugticket aendern moechte. Geld holen hat geklappt, Ticket aendern nicht: Buero nicht. Das Hotel liegt direkt am Meer mit einem eigenen Strand. Am Abend war die Einfuehrungsveranstaltung mit der Gruppe, die aus 18 Personen besteht. Beim Abendessen hat sich der Reiseleiter Thore gleich mit zu uns an den Tisch gesetzt. Er ist schon 14 Jahre hier und mit einer Venezulanerin verheiratet.
Montag, 10.4
Zunaechst sind wir wieder zum Flughafen um nach Barinas zufliegen. Ein weiterer Versuch mein Ticket zu aendern scheitert wieder am geschlossenen Buero. Nach 1h Flug in einen Flugzeug mit 20 Sitzplaetzen sind wir noch 3,5 h weitere auf die Hato Cedral gefahren. Mit einem Bus, der mir aus Vietnam schon bekannt vorkam. Aber hier hatten alle Sitzplaetze. Nach dem Einchecken in die kleinen Haeuschen auf der Rinderfarm haben wir eine Exkursion auf einem Laster, der auf der Ladeflaeche Baenke draufgeschraubt hatte. Gekuehlte Getraenke waren auch an Board. Zur Kuehlung habe ich Heike einen Eiswuerfel an die Beine gehalten. In der flachen Savannenlandschaft tut sich mir eine ornitologische Offenbarung auf: So viele Voegel der unterschiedlichsten Arten auf einem Haufen habe ich selbst im Zoo nicht fuer moeglich gehalten. Dazu kommen noch Wasserschweine, die groessten Nagetiere der Welt, Krokodile, Schildkroeten, Schlangen, Rehe und Ameisenbaeren. Am Abend gabs gleich einen Stromausfall. Gut, dass Kerzen und Taschenlampe bereit lagen. Zum Essen gab es gerupftes Wasserschweinfleisch - nachdem die katholische Kirche das Tier zu den Fischen zaehlt (wegen der Schwimmhaeute und so) darf man es auch in der Karwoche vor Ostern essen.

Dienstag, 11.4
Am Morgen geht es nach einem Pfannkuchenfruehstueck auf eine Exkursion auf einem naheliegenden Fluss an. Wir wollen Kaimane und Raubvoegel fuettern und muessen zuvor noch einige Piranhias als Futterfische fangen. Die erfahrenen Fuehrer haben ruckzuck einige rausgeholt. Auf einem Aluminiumboot ohne Schatten, sind wir durch das Flusslabyrinth, umgeben von Galeriewald umhergeschippert. Nach dem Mittagessen sind wir mit dem Bus nach San Fernando. Beim Chinesen stellte sich raus, dass die Ostdeutsche Fraktion auf jeden Fall lustiger ist als die Schweizer.
Mittwoch, 12.4
Am fruehen Morgen ging es gleich weiter Richtung Puerto Ayacucho. An einer Baeckerei haben gestoppt und fuer alle Fruehstueck gekauft. Unterwegs durch die Savannenlandschaft haben wir noch bei Sandduenen gestoppt. Mein Versuch dort runterzurodeln ist an der hohen Haftreibung des Sandes gescheitert. 3x mal mussten wir eine Faehre nehmen. Die letzte zum ueberqueren des Orinoco. Da der Diesel schon auf Reserve war und wir schon ohne Klimaanlage unterwegs waren und weit und breit keine Tankstelle, die noch Diesel hatte, hat der Fahrer dem Kapitaen der Faehre erstmal 20l abgekauft. Am Nachmittag haben wir bei bruetender Hitze ein Indianermuseum besucht. Obwohl ich anderen Kulturen sonst immer aufgeschlossen bin haben bei den Temperaturen meine Gehirnzellen ihren Dienst versagt. Heike ging es aehnlich. Vor Ankunft in dem Camp haben wir bei einem kurzen Stopp noch eine schoene Aussichtspunkt auf den Orinoco, der trotz niedrigem Wasserstand am Ende der Regenzeit sich breit ueber riesige Granitbloecke ergiesst. Das Camp besteht aus niedlichen, runden Huetten, die mit Palm bedacht sind und auf einen Felsen am Orinoco gebaut sind. Das Bett steht unter einem Moskitonetz, obwohl kaum Muecken unterwegs sind. Aber hier gibts unsere laestigen Freunde, die Sandflies. Allerdings sind Heike und ich dank Autan einigermassen verschont geblieben. Allerdings hat es einige Unerfahrene der Gruppe erwischt. Die Gepeinigten hatten mehr Stiche als freue Haut an den Beinen und haben den Juckreiz noch ueber eine Woche erleiden muessen. Am Abend gab es noch ein Gewitter und in der Nacht Regen.

Donnerstag, 13.4
Am Vormittag haben wir eine Wanderung durch den Dschungel zu einem Indianerdorf. Der indianische Fuehrer hat uns eine grosse Vogelspinne ausgegraben und uns noch Riesenameisen (24h-Ameisen), die so gross sind wie mein kleiner Finger, gezeigt. Zum Mittag gabs eine sehr scharfe Sosse dazu, die aus den Ameisen gemacht ist. Am Nachmittag waren wir an einer natuerlichen Wasserrutsche baden. Hier fliesst ein Fluss etwa 200m ueber einen Granitfelsen. Kurz vor dem Osterwochenende sind hier sehr viele Venezulaner, die hier eine Riesen-Gaudi veranstalten.

Freitag, 14.4
Die frueh geplante Abfahrt verzoegerte sich. In 2 Huetten ist eingebrochen worden. Von Einbruch kann man allerdings nicht sprechen, da die Huetten eh offenstehen und die Waende nur halb hoch aus geflochtenen Palmblaettern bestehen. Jedenfalls waren die Papiere und Schluessel vom Bus und andere Gegenstaende weg. Gluecklicherweise haben die Diebe nur Geld und Kamera und Fernglas behalten und den Rest in der Umgebung weggeworfen. So konnten wir dann doch noch aufbrechen. Zunaechst zur Polizei wo sich der Kriminalbeamte doch recht viel Zeit genommen hat, den Bericht zu tippen. Heute stand die sehr lange Fahrt an, die so natuerlich noch laenger geworden ist. Im Dunklen sind wir die letzten 50 km durch eine enge Dschungelpiste gefahren bis zum Camp Rio Caura. Das Camp hat auch guenstige Haengematten fuer Backpacker. Im Dorf haben die Leute trotz Karfreitag Party gemacht, bis das Stromaggregat abgeschaltet wurde.

Samstag, 15.4.
Mit dem wackligen Einbaum sind wir den Rio Caura ein Stueck rauf und haben eine Wanderung durch den Urwald bis zu einem schwarzen Granitfelsen gemacht. Am Ende der Trockenzeit mit wenig Wasser kommen diese Granitfelsen auch als Flussbett zum Vorschein. Am Nachmittag haben wir noch ein Indianerdorf besucht. Auf einem Indianerfeld haben wir uns sehr leckere Bananen gepflueckt.

Sonntag, 16.4.
In Ciudad Bolivar haben wir in einer schoenen, renovierten Posada im Kolonialstil, unter deutscher Leitung eingecheckt. Die Stadt am Orinoco mit grosser Haengebruecke ist im Altstadtviertel gepraegt von bunt bemalten Hausern.
Montag, 17.4
Heute steht der Ausflug nach Canaima an. Mit vier kleinen Chesnas sind wir ca. eine Stunde in die Grand Sabannas geflogen. Zunaechst sind wir mit einem Boot zum Hachawasserfall. Hinter dem sind wir durchgelaufen ohne nass zu werden. Die Schwarzwasserfluesse sind durch die Blaetter dunkel eingefaerbt. Danach ging es wieder mit dem Flugzeug ueber die imposante Landschaft der Tafelberge mit ihren Wasserfaellen. Der Hoechste (Angel Fall) hatte kaum Wasser. Nach fast 1000 Meter freier Fall kommt unten kaum mehr etwas an. Zurueck in Ciudad Bolivar haben wir erst mal festgestellt wie umstaendlich Briefmarkenkaufen in Venezuela ist. Um den Wert von 1500 Bolivares zu bekommen hat Heike 4 grosse Briefmarken, so dass kaum mehr Platz zum Schreiben blieb. Auch Bargeld besorgen ist nicht so einfach. Die Banken nehmen keine Travellerchecks an, Heikes einzige Geldquelle. So verschieben wir das auf die Wechselstube am Flughafen in Caracas. Der Stromausfall im Altstadtviertel schockt uns schon nicht mehr.

Dienstag, 18.4
Mit dem Bus sind wir durch eine Industrieregion fuer Eisen und Aluminium, sind mit der Faehre zum Orinoco uebergesetzt, weiter durch die Savannenlandschaft. Die letzten 40 km haben wir mit offen Schnellbooten zurueckgelegt, die absolut mit den Speedbooten in Neuseeland mithalten konnten. Eine Stunde ging es um Inseln aus Wasserhyazinthen und Indianerdoerfern am Ufer vorbei. Die Lodge besteht aus kleinen Huetten auf Stelzen wegen der Tide im Orinocodelta. Es herrscht eine Stille ueber dem Fluss durchbrochen von den Geraeuschen des Dschungels. Am Nachmittag habe ich noch einen Schnellbootausflug ueber den Seitenarm des Seitenarms des Seitenarms. Nach der Gaudi haben wir versucht Pyranias zu angeln und haben unsere Erfolgslosigkeit mit Cuba Libre als Sundowner gekroent.
Mittwoch, 19.4
Fruehstueck um 6:00 Uhr und danach ging es mit dem Boot zur Tierbeobachtung. Ein Nebelschleier liegt ruhig ueber dem Orinoco. So konnten wir die Affen, Tukane, Papageien, Spechte und Hoazine beobachten. Auf der Rueckfahrt haben wir noch einige Delphine gesehen. Mit dem Bus ging es dann weiter in die Berge nach Caripe mit Zwischenstopp in einem Einkaufszentrum fuer eine Pizza. Caripe ist bekannt fuer eine grosse Hoehle in der Fettschwalme leben, die wie Fledermaeuse Echolot einsetzen.
Donnerstag, 20.4
Zunaechst haben wir eine Kaffeeroesterei, bekannt fuer ihren Hochlandcafe besichtigt und sind dann in die Hoehle eingestiegen, wo uns die Voegel mit lauten Klicklauten begruesst haben. Durch die Berge sind wir zum Meer runtergefahren wo wir zu Mittag in einem Fischrestaurant gestoppt haben. Weiterfahrt nach Cumana. Dort sind wir auf die Festung rauf und wollten noch einen Altstadtrundgang machen, der aber bereits am naechsten Restaurant zu Ende war. Etwas angenervt sind Heike und ich alleine weitergegangen.
Freitag, 21.4
Am Morgen hat sich die Abreise verzoegert: Die hintere Seitenscheibe vom Bus war eingeschlagen. Die Professorenfamilie aus Berlin hatte ihre 20 Pfund Kaffee offen auf der Sitzbank liegen lassen. Da der Bus aber direkt neben der Polizei stand, wurden die Diebe geschnappt und die Beute sichergestellt. Der Ausflug in die Bucht von Playa Blanca bei Mochima verlief dann problemlos. Baden und schnorcheln war angesagt. Auch Mr.Oberhemd schien zufrieden (hatte jeden Tag ein langes, hellblaues Oberhemd an und hat seine Tasche nie losgelassen).
Samstag, 22.4
Der Flug zurueck nach Caracas ging erst um 16.00 Uhr, sodass noch Zeit fuer ein Internetcafe und einen Stadtbummel war. Am Flughafen in Caracas hat Heike erfolgreich ihre Reisechecks eingeloest und ich vergeblich versucht mein Flugticket nach Asuncion zu aendern. Das 5-Sterne Hotel der Radisson Kette war sehr nobel. Allerdings musste ich an der Rezeption erstmal den Unterschied zwischen Doppel- und Zweibettzimmer klaeren.
Sonntag, 23.4
9:00 stand Hugo, der Fahrer fuer den Transfer nach Choroni in der Rezeption. Fast 4 Stunden gingen es zunaechst ueber die Autobahn und dann rauf in die Berge durch den Nationalpark Henry Pittier (von Heike auch Harry Potter genannt) bis an die Kueste von Puerto Colombia. Dort haben wir in eine sehr schoene Posada eingecheckt. Zum Abendessen in einem Restaurant mit einer deutschen Besitzerin und einer deutschen Speisekarte gab es Rotbarsch.
Montag, 24.4
Zum Fruehstueck gab es creolisches Fruehstueck, d.h. schwarze Bohnen mit geraspelten Kaese, Maisfladen und gerupftes Fleisch. Der nahe Strand ist ca. 1 km lang und mit Palmen bewachsen. Das Dorf ist sehr beschaulich und hat sehr kleine Laeden. Am Abend haben wir am Hafen Hunde beobachtet, die einen sehr ausgeglichenen Eindruck gemacht haben. Genauso wie einige uebergebliebene Bakpacker, die ihre Zelte am Strand aufgeschlagen haben.
Dienstag, 25.4
Heute haben wir eine Wanderung nach Choroni gemacht. Aber hier ist noch weniger los als in Puerto Colombia, wo wenigstens noch einige, einheimische Touristen rumlaufen. Abends haben wir auf einen nahen Berg den Sonnenuntergang beobachtet.
Mittwoch, 26.4
Heute waren wir am Playa Grande. Der Schatten der Palmen hat nicht ganz ausgereicht uns vor einen leichten Sonnenbrand zu schuetzen. Am Abend sind wir durch die kleinen Gassen geschlendert.

Donnerstag, 27.4
Fuers Fruehstueck bekommen wir einen Gutschein, den wir in einem Restaurant einloesen. Aber auch hier herrscht die venezuelische Willkuer. Die Portionen variieren: Mal bekommt Heike 2, mal 1 Pfannkuchen, mal mit, mal ohne Kaese. Am Nachmittag bin ich vom Bewegungsdrang getrieben auf einen Berg mit Antennen auf der Spitze gestiegen und habe einen einsamen Strand ausgekundschaftet. Am Abend gab es wieder Fisch. Typischerweise; die Maenner laufen auch anstatt mit einer Flasche Bier mit 2-3 Fischen in der Hand durchs Dorf.

Freitag, 28.4
Heute sind wir zu dem einsamen Strand gelaufen. Die oeffentlichen Busse sind wie die amerikanischen Schulbusse, sind bunt bemalt und haben riesige Troeten zu Ozeanriesen passen.
Samstag, 29.4
Heute sind die Wochenendausfluegler ins Dorf eingefallen. Selbst der einsame Strand war mit 8 Einheimischen bevoelkert. Mit einem toten Fisch haben wir Krabben gefuettert.
Sonntag, 30.4
Um 8:30 Uhr holt uns der Fahrer wieder ab, um uns zum Flughafen zu bringen. Wir waren etwas spaet vom Fruehstueck, er aber auch nach 4 Stunden Fahrt zunaechst durch die Berge auf einer klizte kleinen kurvigen Strasse, wo`s Heike wieder schlecht wie auf der Hinfahrt geworden ist, dann ueber die Autobahn zum Flughafen. Wir haben uns gleich in der Schlange vorm Lufthansa eingereiht und 2 h spaeter war Heike dann auch eingecheckt und musste auch gleich zum Boarding. So blieb keine Zeit fuer einen Abschiedskaffee. Ich fuehlte mich nicht nur etwas schlapp, sondern auch ploetzlich ganz alleine. Um 17:00 Uhr sollte der Varig-Schalter aufmachen, also habe ich mich dort wieder eingereiht. Um 18:00 hatte ich den Flug nach Sao Paulo einen Tag vorverlegt und auch eingecheckt. Hier musste ich jetzt meinen Impfausweis wegen der Gelbfieberimpfung vorlegen. Allerdings hatte der Flug Verspaetung: statt 21:45 jetzt 0:45, aber dafuer gabs einen Gutschein, den ich gleich in Pizza und Bier umgesetzt habe. Das Restgeld, das Heike mir freundlicherweise ueberlassen hatte, habe ich in deutsche Lektuere investiert: ein Spiegel. Was soll ich sagen: der Flug ging dann erst um 3:30 los. Nicht schlimm: die Wartezeit habe ich mit einem Nickerchen auf einer Bank ueberbrueckt. Ausserdem haette ich Sao Paulo eh warten muessen.
30 März 2006
Aruba

Temperatur in Oranjestad: 27,5 C und zwar immer
Unser Flug:
US622 von Los Angeles 29.3. 23:00 nach Charlotte NC 6:18+
US979 von Charlotte NC 11:25 nach Aruba 16:20
Donnerstag, 30.3
Kurz nach 4 sind wir in Aruba angekommen. Das Flughafengebaeude ist brandneu. Heike soll um 18:45 landen und ich hab versprochen auf sie zu warten. Jens habe ich zum Bus gebracht, der ihn in die Stadt fahren sollte, wo er sich eine guenstige Unterkunft suchen will. Um 19:o1 ist dann der Flug aus Caracas gelandet, aber Heike ist nicht bei den Passagieren. Die Entaeuschung war riesengross. Bei Varig nachgefragt: sie ist nicht eingecheckt gewesen; kurz emails gecheckt: Beate hat geschrieben, dass sie einen Tag spaeter kommt. Also bin alleine ins Hotel, auch mit dem oeffentlichen Bus, kurz eingecheckt und mich ausgehungert und schon sehr kaputt ans Buffett und dann ins Bett begeben.
Freitag, 31.3
Heike hat den Anschluss in Frankfurt verpasst, da der Flieger aus Muenchen zu spaet gestartet ist. Also musste sie dann ueber Mexico City und Caracas umbuchen und sollte dann um 13:00 in Oranjestad landen. Nach einem ausgiebigen Fruehstueck am hervorragenden Buffet bin ich dann guter Dinge mit dem Bus wieder zum Flughafen gefahren. Die langersehnte Begruessung musste allerdings noch etwas warten, denn als Heike endlich aus der Arrival-Zone herausgekommen ist, ist sie mit einem Sicherheitsbeamten an mir vorbeigeschossen und in ein Buero verschwunden: Ihr Gepaeck war nicht dabei und ist auf Irrwegen in Guatemala gelandet. Es sollte dann am naechsten Tag ins Hotel nachgeliefert werden.
Samstag, 1.4
Durch die Zeitverschiebung waren wir doch sehr frueh wach und hatten die Idee den Sonnenaufgang zu beobachten. Allerdings war er dann doch recht unspektakulaer und wir haben uns dann gleich zum Fruehstueck begeben. Bei einem Bummel in der Stadt hat sich Heike zur Ueberbrueckung ein paar Badelatschen an einer Verkaufsbude gekauft. Am spaeten Nachmittag sind wir dann am Strand spazierengegangen und der Sonnenuntergang um kurz nach 6 war viel schoener als der Sonnenaufgang. Die Pelikane flogen zahlreich am Strand auf und ab und stuerzten sich gelegentlich aus 10m im Sturzflug ins Wasser um sich den ein oder anderen Fisch zu schnappen. Das Gepaeck ist nicht geliefert worden.
Sonntag, 2.4
Wir uns in den Bus gesetzt und sind in die Stadt gefahren, aber auch hier haben die meisten Geschaefte am Sonntag geschlossen. Wir wollten eh weiter zum Flughafen und uns um das Gepaeck kuemmern. Als wir dort ankamen, machte uns die Dame am Flughafen die Hoffnung, dass es mit der naechsten Maschine aus Caracas um 13:00 kommen sollte. Also haben wir die 1 1/2 Stunden noch gewartet. Tja, leider war es nicht dabei und die Stimmung wurde dadurch auch nicht besser. Um 15:00 Uhr kam Jens auf einen Cocktail ins Hotel. Er hat ein guenstiges Hotel in der Stadt gefunden. Die Nachricht des Tages war allerdings, dass er sich nun doch entgueltig entschieden hat nach Aruba nach Hause zu fliegen. Die Zeit wird ihm etwas zu lang, die er alleine in Venezuela ueberbruecken muss. Ein bischen Heimweh plagt ihn wohl auch.
Montag, 3.4
Am Montag habe ich Waesche gewaschen. Sie ist trotz der aus Neuseeland und den USA bereits bekannt historischen Modelen erstaunlich sauber geworden. Vielleicht liegt es auch an dem weichen Wasser, was hier aus einer grossen Meerwasserentsalzungsanlage gewonnen wird. Trotz der Telefonate mit der venezuelischen Fluggesellschaft Areopostal, mit der Heike als letztes geflogen ist und das verloren gegangene Gepackstueck tracken muessen und auch mit Lufthansa in Caracas ist das Gepaeck verschwunden. Das gepaart mit dem Gedanken an die suedamerikanischen Muehlen, die langsam mahlen ist die Entaeuschung bei Heike riesengross und der Gedanke, dass es mit allen Sachen entgueltig verschwunden ist macht sich breit.
Dienstag, 4.4
Heute ist eine Tante von DERTour (unser Reiseveranstalter) mal ins Hotel gekommen und doch wieder Hoffnung aufkeimen lassen, als sie sagte, sie kuemmert sich drum. Heute haben wir das Restaurant im Hotel ausprobiert und a la carte gegessen: Shrimps in Cocos-Mantel und Bananen-Currysosse und Thunfischfilet im Pfeffermantel.
Mittwoch, 5.4
Die Insel ist 10x 30km gross, also haben wir uns ein Mietwagen genommen, Jens von seinem Hotel abgeholt und sind zur Rundfahrt gestartet. Zunaechst zum BabyBeach im Osten, hier gibt es ein Schnorchelgebiet und wir mal kurz das Tauchequipment ausprobiert, was wir allinclusive vom Hotel gestellt bekommen haben. Dann ging es weiter entlang der Kueste durch durch eine sehr vielseitige und dicht bewachsene Kakteenlandschaft. Hoehlen gabs auch, wir die genommen, die nichts gekostet hat. An einer Klippe von ca 10 m Hoehe haben wir ein Blowhole entdeckt. Zu einer natural bridge sind wir auch gefahren, aber die ist vor einigen Jahren bei einem Erdbeben eingesturtzt. Aber Bridges und Arches haben wir ja in den US genuege gesehen. Fuer die Fahrt durch den Nationalpark hatten wir selbst mit einem Gelaendewagen unsere Schwierigkeiten gehabt, also haben wir unseren nagelneuen Nissan Sentra geschont und sind zur zu einer Siesta ins Hotel gefahren, wo bei einer Pizza und einem Cocktail (aufs Haus natuerlich) uns auf den naechsten Schnorcheltripp vorbereitet haben. Diesmal ging es Richtung Westen, entlang am Eaglebeach, an dem auch das Hotel liegt und der als einer der 10 schoensten Straende der Welt eingestuft ist. Ganz im Westen haben wir noch eine Runde um den Leuchturm gedreht und zurueck in die Stadt. Dort lagen im Hafen 2 imposante Kreuzfahrtschiffe. Im Hotel California haben wir Jens abgeliefert und noch diverse Reiseutensilien fuer Heike abgestaubt. Jetzt war es dann Zeit fuer den Abschied.
Donnerstag, 6.4
Letzter Tag in Aruba. Nach dem Packen (war ja nur ein Rucksack;-) und auschecken sind wir noch einmal zum Flughafen, um entsprechende Papiere fuer das verlorenen Rucksack zu holen. Hier hiess es dann, der Rucksack ist in Caracas und wir koennen ihn dort bei der Gepaeckausgabe abholen. Neue Hoffung fuer das bereits abgeschriebene Gepaeck flammt auf. Zudem haben wir dann erfahren, dass unser Flug auch um 2 Stunden vorverlegt wurde. Nach einem Abschiedscocktail sind wir am Abend wieder zum Flughafen und das HAllO war gross, denn Jens hat den gleichen Flug und wir koennen in der fast leeren Maschine nach Caracas nebeneinander sitzen.
15 März 2006
USA

Temperatur in San Francisco: 12,6C im März
Flug: NZ006 von Auckland 19:30 nach Los Angeles 10:25
Zeitunterschied: 9 Stunden zurueck (Pacific Time)
Mittwoch, 15.3
Diesen Tag gibt es fuer uns doppelt: Der Flug ueber die Datumsgrenze hat uns 9 Stunden geschenkt. Von +12 sind wir auf -9 Stunden Zeitunterschied zu Euch Daheim-Geblieben gekommen. Das macht einen Zeitgewinn von 9 Stunden, wenn man die 12 Stunden Flugzeit abgezogen hat. So haben wir zwar ein Tag in Los Angeles gewonnen, den aber mit Mietwagen- und Unterkunftsuche nicht sonderlich touristisch verbracht. Die Einreise war trotz aller Formalitaeten kein Problem (bloss nicht von den Visa-Formularen Bange machen lassen), allerdings musste mein Reiseproviant, bestehend aus einer Karotte und einer Banane aus Neuseeland, dekontaminiert werden.
Leider ist die touristische Unterstuetzung nicht so gut wie wir es in Neuseeland gewohnt waren. So haben wir nach viel Telefonieren ein Mietwagen besorgt und nach vielem Suchen eine billige Absteige in Venice Beach gefunden. Ein Strafmandat (30$) fuer zu langes "Gepaeck ausladen" vor dem Hostel hat uns da gerade noch gefehlt.
Experiment des Tages: Carls J.R Burgerladen
Donnerstag, 16.3
Ohne uns laenger in Los Angeles aufzuhalten sind wir auf der Interstate 15 nach Las Vegas gefahren. Die fast 500km lange Strecke verlaeuft zunaechst durch eine Gebirgskette dann durch eine huegelige Wuestenlandschaft, ein Teil gehoert zur Mojave-Wueste). Ausser ein paar Bueschen und Joshuatrees gibt es nicht viel zusehen. Der Ort Baker, durch den wir gefahren sind, besteht nur aus 5 Tankstellen mit 5 Fastfood-Restaurants der jeweiligen Ketten. Da haben wir eigentlich mehr erwatet. Aber dafuer tauchte einige Meilen spaeter dann Las Vegas am Horizont auf und hat unsere Erwartungen erfuellt: hier haben die Amerikaner Venedig, Paris, New York, die Pyramiden nachgebaut und zusaetzlich mit verrueckten Attraktionen versehen, z.B eine Achterbahn auf einem 200m hohen Turm; eine Seeschlacht, bei der ein Piratenschiff in einem grossem Feuerball versinkt, wird.... und das Hofbraeuhaus. Bei einer Mass Bier kommen doch Heimatgefuehle auf, denn es nicht schlecht aufgemacht. Auch die Kapelle kam aus Deutschland und hat richtig Oktoberfest-Lieder gespielt. Das Hofbraeu hat im Vergleich mit Amerikanischen Bieren richtig viel Geschmack, so dass wir gleich 3 davon getrunken haben (auf Manfreds Kosten: vielen Dank). Das Experiment des Tages: ein Fatburger. Unglaublich, dass bei der Low-Fat-Hysterie hier ein Burger so heissen kann, aber der Name stammt wohl aus den 50er und zu der Zeit war Fett wohl richtig was Gutes. Im Luxor, der Pyramide habe ich mein Glueck mal versucht und hatte mir vorgenommen fuer 5$ Roulette zu Spielen. Ich hatte Pech: Minimum an den Tischen 10$. So habe ich nur 25 Cents in den Ein-Armigen-Banditen gesteckt.
Freitag, 17.3
Heute sind wir bis Springdale gefahren. Das ist ein kleiner Ort direkt am Suedeingag des Zion-Nationalparks. In Californien und Nevada gilt noch die Pacific Time. Jetzt in Utah gilt die Mountain Time: macht nur noch 8 Stunden Verzoegerung. Backpacker, die hier Hostels heissen, scheinen in den USA nicht sehr verbreitet zu sein. 2 Opis die wir an einer Tankstelle gefragt haben, wussten gar nicht was Hostels sind. So haben wir nach 50 zusaetzlichen Meilen der Suche ein Motel-Zimmer fuer 50$ genommen. Die Preise werden hier netto angegeben und ca 10% Steuern kommen noch oben drauf. Immerhin gibt es Kingsize-Betten, und nicht mehr Doppelstock-Betten ohne Leiter wie in dem Backpacker in Las Vegas.

Samstag, 18.3
Die 67F (19C) in Las Vegas waren kuehl, aber noch ertraeglich. Jetzt schneit es um die 0 Grad C mit Null Sicht. Trotzdem sind wir die Strasse im Zion Nationalpark (NP)zum Ende gefahren und haben in einer Schauerpause einen kleinen Spaziergang in der sich windenden Schlucht gemacht. Die Felsen sind roetlich und tuermen sich senkrecht ca. 200m links und rechts auf. Nach der Fahrt durch einen Tunnel Richtung Parkausgang sind wir noch durch den Schnee zum einem spektakulaeren Aussichtspunkt gelaufen - leider war keine Aussicht moeglich. So sind wir dann weiter zum Eingang des Bryce Canyon NP gefahren. In dem kleinen Ort Panguitch haben wir uns ein schoenes Motel genommen fuer nur 40$. Wir haben uns alter Tugenden aus Vietnam erinnert: Das Handeln, denn ein paar Prozente gehen immer... Wir sind in Utah, dem Mormonenstaat: aus Langeweile habe ich am Abend angefangen das Buch Mormon zu lesen. Die Mormonen durefen uebrigens mehrere Frauen haben.
Sonntag, 19.3
Das schlechte Wetter hatte sich schon gestern angekuendigt und hat heute seinen Hoehepunkt erreicht: Der Bryce Canyon in Schneegestoeber bei -5C eingehuellt, Sicht gleich Null, die Strasse durch den Park wegen Schnee gesperrt. Das hat unsere Reiseplaene fuer einen Moment so richtig ins Stocken gebracht. Wir haben uns fuer weiterfahren entschieden und einige Meilen weiter hoerte der Schneefall auf und die Strassen waren auch wieder frei. Der Pass ueber die Boulder Mountains ist immerhin 9400 Feet (ueber 3000m) hoch. Hier wird die Luft schon sehr duenn und unser PT Cruiser zog ueber haupt nix mehr von der Roste. Ok, hat er trotz seiner 2,4l Hubraum sonst auch nicht. In Torrey, in der Naehe vom Capitol Reef, haben wir uns wieder ein Motel gesucht. Langsam haben wir unsere Selbstverpflegung umgestellt von "Abends warm kochen" auf "Abends ein labbriges Weissbrot essen".
Montag, 20.3
Im Capitol Reef NP haben wir eine Wanderungen zunaechst durch einen Canyon und rauf zur einem Bogen (Arche) gemacht. Die Gegend ist eine riesige Hochebene, die durch Erosion ihre verschiedenfarbigen Schichten wieder freigibt und so verschiedene Felsformationen entstanden sind. Auf dem Weg nach Blanding haben wir den Glen Canyon mit dem Colorado ueberquert. Haben ein Zwischenstopp bei den Natural Bridges gemacht, anderes als bei den Arches durch die Erosion durch meandernde Fluesse entstanden. In Blanding haben wir 6 Motels abgeklappert, die sich im Preis alle irgendwie abgesprochen haben.
Als Experiment des Tages: Papaburger von AllAmerican - lecker und die Pommes sehr knusprig.
Dienstag, 21.3
Auf der Fahrt in den Arches NP haben wir uns zunaechst in Moab eine Unterkunft gesucht: Hurra - ein Hostel fuer unter 10$. Im NP haben wir eine tolle 3 Stunden Wanderung mit kleinen Klettereinlagen in einer imposanten Felslandschaft gemacht, die aussieht wie eine ueberdimensionale Plattensammlung, heisst aber "Devils Garden".
Experiment des Tages: Texas Beans - Ergebnisse stehen noch aus..
Mittwoch, 22.3
Heute sind wir von Moab zum Canyonlands NP gemacht. Dies ist mehr ein Park durch den man mit dem Auto durchfahrt und dann am Rand in die Schluchten schauen kann, die der Colorado und der Green River in die Hochebene eingewaschen hat. Kurz nach dem Hinweisschild auf der Zufahrtsstrasse, dass es in der Region, keine Essen, keine Haustiere, und vorallem kein Sprit gibt, ging unsere Reserveleuchte an. Schon ging die Rechnerei los: 56 Meilen muessen wir noch fahren x 2 Gallonen Sprit haben wir noch drin x Verbrauch? = koennte knapp werden in einer absolut einsamen Gegend. Da hat sich Jens seiner Lupo-Spritsparfahrkuenste erinnert und hat uns locker noch zur naechsten Tankstelle gebracht. Das Normal-Benzin hat hier nur 85 Oktan. Der 91-Oktan-Sprit heisst hier Premium oder bei Shell V-Power. Kein Wunder, das der PT Cruiser nicht aus dem Quark kommt, denn wir tanken natuerlich nur das Billigste.
Donnerstag, 23.3
Heute sind frueh los, eine weite Strecke durch endlose Weiten von trockenem Land liegt vor uns. Nur durch das Monument Valley wirds etwas abwechselungsreicher. Kein Wunder, dass das Land an die Navajo-Indiander zurueckgegeben wurde - das wollte sonst wohl keiner haben. Bei Page habe ich den GlennCanyonDamm, der den Lake Powell aufstaut, besichtigt. Die 50-Minuetige Tour hat nix gekostet. Durch den Grand Canyon NP sind wir bis Valle gefahren und uns dort in das einzige Motel einquartiert. Nach einem Watte-Weissbrot und nix in den 100 Fernsehkanaelen sind wir frueh ins Bett.
Freitag, 24.3
Am Grand Canyon sind wir 12km entlang dem Abgrund (The Abyss)gewandert. Bei teilweise Schnee und Matsch nur 1 Meter entlang der 1300m tiefen Schlucht ein mulmiges Unterfangen. Der Suedrand liegt auf etwa 2100m Hoehe, der Colorado fliesst auf ca. 700m. Ansonsten ist der Canyon ein Higlight fuer die ueberwiegend amerikanischen Touristen. Nach der Wanderung machte sich Hunger breit, so haben wir bei Dennys ein Stopp eingelegt. Man kann nicht von FastFood sprechen: ist mit Bedienung und entsprechend teurer. Auf dem Weg nach Kingman sind wir ein Stueck auf der legendaeren Route 66 gefahren. Sie ist aber mehr Legende und unterscheidet sich von einer Landstrasse in der Oede nicht. Der Hauptverkehr laeuft ueber die Interstate 40. Trotz der guten Truckstopp-Infrastruktur war das Motel doch teurer als gedacht.
Samstag, 25.3
Auf dem Weg nach Las Vegas ist das einzige Highlight der HooverDamm. Fuer mich allerdings wegen den ganzen Ausflueglern. Zunaechst mussten wir durch eine Strassenkontrolle - wir haetten ja mit unserem geladenen Sprengstoff den Damm in die Luft sprengen koennen, dann in den Stau eingereit und gluecklicherweise den letzten kostenlosen Parkplatz genommen (ansonsten 7$). Die Tour habe ich mir gespart: 11$. Dafuer sind die Klotueren aber auch vergoldet ( Fotobeweise liegen vor). Wie schon der Lake Powell ist der hier aufgestaute Lake Mead ziemlich leer. Dann weiter in Las Vegas die wieder zunaechst optimistische Hotelsuche. Wir dachten bei dem Angebot gibt es sicher guenstige Hotelzimmer, aber: es ist Wochenende, vieles ausgebucht oder zu speziellen Wochenendraten. So sind wir doch wieder in dem herruntergekommenen Hostel gelandet. Erfreulich ist aber das Buffet im CircusCircus, eines der grossen Casinohotels, fuer 10.99$ gewesen. Sehr ueppig, so wie der Leibesumfang der meisten Gaeste hier. Unglaubich, wie fett die amerikanische Nation ist.
Sonntag, 26.3
Heute sind wir durch das Death Valley, gefahren. Ausser einem Salzsee, Sandduenen und verschiedenfarbenen Gesteinsschichten hat das Tal des Todes nicht viel zu bieten. An der tiefsten Stelle ist es 86m unter Meeresspiegel. Auf dem Weg in die Sierra Nevada haben wir noch 2 Gebirgsketten mit Passhoehen ueber 5000 Feet und 2 weitere Taeler, die aehnlich oede aussehen, durchquert. Da schwanken die Temperaturen schon mal zwischen 82F und 56F (Viel Spass beim umrechnen, ich bin zu faul). Uebernachtet haben wir am Lake Isabella.
Montag, 27.3
Aus den Bergen sind wir durch Almlandschaften (mit Eichen besetzte Weiden mit Langhornrindern) in die Ebene runter. Hier gibt es Orangen, Oliven, Wein, etc. Von hier sind wir zum Sequoia NP wieder in entlosen Serpentinen in die Sierra Nevada wieder rauf. Hier stehen riesige Nadelbaueme, die trotz der Schneehoehe von ueber einem Meter, noch ueber 6om herausragen. Der groesste Baum der Welt hat ueber 83m. Wieder sind wir in entlosen Serpentinen herunter bis nach Tulare gefahren. Es hat angefangen zu regnen und wir sind dekandet die 100m mit dem Auto zum Burger King gefahren.
Dienstag, 28.3
In stroemenden Regen geht es weiter nach Los Angeles zureck. Noch dem ueblichen Verkehrstau sind wir wieder in dem billigen ( im Sinne von "heruntergekommen") Hostel in Venice Beach gelandet nachdem unsere Favoriten viel zu teuer oder ausgebucht waren. Es hat geregnet, dass die Kanalisation voellig ueberlasstet war und die Strassen in Hollywood, Beverly Hills, BelAir, St Monica mehr an die Kanaele in Venedig erinnert haben (Vielleicht daher auch "Venice" Beach). Also haben wir uns gegenueber vom Hostel ins Cafe bei Kaffee und Muffins gesetzt, beobachtet wie draussen die Sonnenschirme durch die Luft flogen und sind dann spaeter langsam vom Kaffe zum Bier uebergegangen.

Mittwoch, 29.3
Die Sonne scheint wieder. Sachen packen, die Vorraete, die wir eigentlich zur Selbstverpflegung gedacht und mangels Kueche nicht verbraucht hatten den Pennern neben die Muelltonne gestellt und sind dann gegen 11:00 den PT Cruiser bei Thrifty am Flughafen abgeben. Trotz der 2873 Meilen, gutem Fahrwerk und genauso schlappen Motor wie der Toyota Raclette hatten wir ihn nicht so lieb. Also jetzt nur noch fast 12 Stunden auf den Abflug warten. So haben wir bei In'n'Out-Burger noch Flugzeuge beobachtet, die nur 50 m ueber unsere Fritten gedonnert sind. Am Flughafen haben wir die besonders strengen Sicherheitskontrollen ueber uns ergehen lassen muessen. Ein Wunder, dass das Sprengstoffanalysegeraet bei dem Abstrich von Jensis stinkenden Turnschuhe nicht getilt hat.
Donnerstag, 30.3
Der Flug mit US Airways ist servicemaessig eine Katastrophe. Ein Wunder, dass die noch in der StarAlliance mitmachen duerfen. Ausser ein paar Knabberbretzeln gabs auf dem 4-stuendigen Flug nach Charlotte, N.C. nichts. Bier, Wein, Spirituosen kosten extra. Mit 3 Stunden Zeitumstellung sind wir dann um kurz nach 6 gelandet. Also wieder 5 Stunden warten. Wir haben uns dann die BUde mit dem billigsten Kaffee gesucht: sogar mit kostenlosem Refill. Weiterflug fuer 4 weitere Stunden nach Aruba wieder mit US Airways: jetzt gab es sogar ein trockenes Broetchen mit Kartoffelchips und ein Keks!
03 Februar 2006
Neuseeland

Temperatur in Auckland: 19,6 C im Februar
Zeitunterschied: 12h voraus
Flug: SQ171 von Saigon 11:50 nach Singapur
(Singapur haben raus genommen aus Kostengruenden und weil wir keine Lust auf eine weitere Metropole hatten, was auch immer Singapur zu bieten hat)
NZ082 von Singapur 20:25 nach Auckland 11:30+
Samstag, 4.2.
Nach 10 Stunden Flug sind wir in Auckland angekommen. Zunaechst mussten wir durch die biologische Kontrolle. Hier wurden unsere Schuhsohlen auf Fremdsamen untersucht und unsere gesammelten Muscheln aus Vietnam mussten wir auch vorzeigen. Auch die Chilisauce war kein Problem. Am Flughafen haben wir erst einmal uns Informationen eingesammelt und uns entschieden zunaechst mit dem Bus fuer 13 NZ$ zu einem billigen Backpacker zu fahren. Aber es kam anders: Wir haben unseren 1. Job bekommen und man hat uns als "Mietwagentransferfahrer" angeheuert. So sind wir kostenlos zu unserem Backpacker gekommen, indem wir je einen Mietwagen ca. 22km vom Flughafen in die Stadt gefahren haben. Zunaechst etwas ungewohnt, weil in Neuseeland Linksverkehr herrscht und beim Rechtslenkerauto die Schaltung links sitzt und der Blinker rechts, aber dann ok. Als Fussgaenger werde ich beim Ueberqueren der Strasse bestimmt noch ueberfahren, da ich instinktiv zuerst nach rechts schaue, die Autos aber von links kommen.
Mir sind in Neuseeland zuerst aufgefallen, dass di eBuergersteige nicht wild mit Mopeds zugeparkt und jeder Meter anders gepflastert ist wie noch aus Vietnam gewoehnt. Aukland bietet ein Mix aus modernen Gebaeuden und Bauten aus der britischen Kolonialzeit. Alles sehr gepflegt mit viel Gruen. Die Neuseelander sind irgendwie (schlecht) gekleidet wie Touristen und von denen (also auch uns:-) kaum zu unterscheiden. Die Autos sind meist aus Japan und manche aufgepimpt mit riesigen Spoilern und Endrohren. Das Klima ist angenehm: Mitte 20 Grad, leichte Brise, allerdings scheint die Sonne sehr hell.
Sonntag, 5.2
Nach einer unruhigen Nacht im Schlafsaal, manche Leute sind erst um halb 3 gekommen, und unbequemen Haengemattenaehnlichen Matrazen haben wir am Morgen uns einen Mietwagen fuer 5 Wochen ab Dienstag gemietet. Die kleinste und billigste Karre, die auf dem Hof stand fuer 23NZ$ am Tag. Nach reichlicher Kalkulation der Bustickets die guenstigere und flexiblere Alternative. Die Lebensmittel sind hier sehr teuer, besonders entaeuscht haben mich die Kiwi-Preise: 5,99 NZ$ fuer ein Kilo (Macht ca. 0,6 Euro pro Stueck!) Wahrscheinlich werden die aus Holland importiert und ich hatte mich schon gefreut, mich mit Kiwis vollstopfen zu koennen:-( Am Nachmittag sind wir durch den "Englischen Garten" von Auckland, Domain Park spaziert. Hier haben wir einen 1. Eindruck von der Vegitation bekommen mit sehr grossen Baeumen und Farnen. Etwa 5km weiter sind wir auf den Mount Eden gelaufen, einer von ueber 40? Vulkanen in der Stadt, von dem wir eine tolle Aussicht auf das Stadtzentrum mit den Hochhaeusern und den Buchten hat. Am Abend haben wir auf dem Gasgrill im Backpacker ein paar Steaks gegrillt.
Montag, 6.2
Heute sind wir auf den Skytower gefahren, dem hoechsten Gebaeude der suedlichen Hemisfere (nRsr)? Dort konnte man sich auch fuer 200 NZ$ an einem Seil hinunterstuerzen. Wir haben nur die schoene Aussicht genossen. Weiter wollten wir urspruenglich zum Strand, aber das war uns zu weit und zu heiss und wir sind durch den Stadtteil Parnell mit typischen Einfamilienhaeusern und noch einmal durch den Domain Park gegangen, wo gerade ein Festival lief. Die Neuseelaender haben wie im E-Garten gepicknickt. Am Abend haben wir noch einmal die Moeglichkeit genutzt zu grillen. Experiment des Tages: "Marmite", das ist ein typischer Brotaufstrich aus Hefe. Am Abend hat der Wirt ein Kartenspiel fuer alle im Gemeinschaftsraum angeregt, wo es darum ging, aus dem Verhalten der Anderen herauszufinden, wer Killer oder Polizist ist. Eine gute Moeglichkeit Englisch zu sprechen. Allerdings sind heute auch noch einige Deutsche eingetrudelt - eine Gelegenheit auch mal wieder Deutsch zu sprechen.
Dienstag, 7.2
Am Morgen haben wir unser Auto abgeholt und sind Richtung Coromandel Halbinsel gefahren mit Ziel Hahei. Es ist eine sehr beeindruckende Landschaft, leicht huegelig, mit Waeldern und sehr gruenen Weiden. In Hahei sind wir zum HotWaterBeach gefahren. Allerdings war gerade Flut. Bei Ebbe haette man Loecher buddeln koennen, die sich dann mit heissem Vulkanischen Wasser fuellen. Auch ohne heisses Wasser ist der Strand schoen breit und mit hohen Wellen zum Wellenreiten.
Mittwoch, 8.2
In dem Backpacker in Hahei war eine Verlaengerung nicht moeglich. So haben wir unsere Sachen ins Auto gepackt und haben noch eine kleine Wanderung entlang der Kueste zur Cathedral Cove gemacht. Auf dem Rueckweg bin ich zum Abkuehlen ins Wasser gesprungen. Dann sind wir ca. 100km weiter nach Thames gefahren. Am Nachmittag hat es etwas geregnet. Eine gute Gelegenheit einzukaufen und das Auto mal zu checken: Reifendruck, Oelstand alles i.O. Der Backpacker ist sehr gemuetlich und in einem typischen Wohnhaus. Bis auf einen Franzosen waren wir alleine. Am Abend haben wir aus der Haus-Videothek das "Texas Chainsaw Massacre" angeschaut.
Donnerstag, 9.2
Heute stand die Testwanderung duch das "Kauaeranga Valley" zur Pinnacle. Eine 5 Stunden Wanderung um unsere Kondition zu ueberpruefen. Es ging zunaechst steil bergauf durch einen Wald, der mich an Jurassic Park erinnert hat. Hoeher gelegen war die Vegitation eher Buschland. Anhand riesiger Baumstuempfe konnte man aber erahnen, dass hier frueher riesige Kauri-Baeume gestanden haben, die aber abgeholzt worden sind. Am den "Holzwegen" konnten wir bequem wandern. Am Nachmittag sind wir ueber Te Puke( dem Kiwiland), wo ich von einer Kiwiplantage 4 Kiwis gepflueckt habe, nach Roturua gefahren. Es regnet in Stroemen und stinkt nach faulen Eiern.
Freitag, 10.2
Es regnet immer noch in Rotorua (dem Vulkanland). Deshalb sind wir zunaechst in unserem Toyota Starlet in der Umgebung umher gefahren: zum Lake Tarawera, Blue Lake und Green Lake, die aber bei der Witterung eher grau waren. Im Regen sind wir dann doch noch durch den "Whakarewarewa Forest" gelaufen. Die Ponchos aus Vietnam sind dicht! Der Wald ist im letzten Jahrundert ein Experiment gewesen, um zu testen, mit welchen Baeumen man die abgehoelzten Waelder wieder am schnellsten aufforsten kann. Von einem Huegel hatten wir einen schoenen Blick auf das vulkanische Gebiet bei Roturua mit den dampfenden Tuempeln und Geysiren. Am Abend stand Relaxen im Thermalbad an. Im Regen mit Blick auf den Lake Rotorua in schwefligen und Radium-verstrahlten heissen Pools von 42C. Ob das so gesund ist?
Zum Abendbrot gabs 3 Minutensteaks und als Experiment ein Sqwellish, eine Art gelbe Zucchini, zum Nachtisch Vanillepudding mit Banane und Kiwi.

Samstag, 11.2
Das Wetter ist besser und wir sind etwa 30km suedlich nach Wai-o-tapu gefahren, wo ein vulkanisches Gebiet mit Geysiren und verschiedenfarbenen, dampfenden Tuempeln und blubbernden Schlammloechern zu besichtigen ist. Weiter im Sueden gabs den Huka Fall, der sich mit imposanten Wassermassen ca. 15m in die Tiefe stuerzt. Weitere 100km suedlich sind wir zum Tongariro National Park gekommen. Hier gibt es aktive (letzter Ausbruch 1996) bis zu 2800m hohe Vulkane. In der Heide-Landschaft um das Dorf Whakapaka sind die "Modor"Szenen von "Herr der Ringe" gedreht worden. Ein Skigebiet gibt es hier auch. Die Vulkanspitzen lagen allerdings in Wolken. Wir haben uns in dem 460-Seelen-Nest "National Park" einquartiert. Hier gibt es ausser einer Tankstelle im Umkreis von 40km nur "nichts", aber es is ein guter Ausgangspunkt fuer Wanderungen.
Sonntag, 12.2
Optimistisch sind wir am Morgen noch los zum "hinteren" Einstieg vom "Tongariro Crossing". Zunaechst ging es unter der Wolkendecke durch einen Fabelwald mit Moosen, Farnen und Flechten, so dicht, das man nicht erkennen kann, welches Blatt und welcher Ast zu welchem Baum gehoert. Wir steigen hoeher ueber die Baumgrenze und in die Wolken. An einer Huette machen wir Rast. Da es nun in Stroemen regnet und langsam die Wanderer eintrudeln, die von der anderen Seite gestartet sind, und berichten, dass man oben nichts sieht, haben wir beschlossen umzukehren. So haben wir noch am Nachmittag Zeit unsere Waesche mal wieder zu waschen...
Montag, 13.2
Der Schnarcher in unserem Raum hat sicher zur Abholzung von Neuseelands Waeldern beigetragen. Ein Zimmergenosse aus den USA ist sogar in der Nacht deshalb in den Aufenthaltsraum aufs Sofa umgezogen.
Heute ist bestes Wanderwetter und die Vulkanspitzen zeigen sich auch durch die Wolkenluecken. Gut, dass wir fuer die angeblich schoenste 1-Tages-Wanderung doch 2 Tage in Nationalpark eingeplant hatten. Nicht nur um den Transport zum Start- und Endpunkt zu sparen (1 Tag die eine Haelfte und zurueck - am naechsten Tag die andere Haelfte und zueruck), sondern auch dem Wetter noch eine Chance zu geben. So snd wir ueber den Suedkrater, am Red Crater um den Hauptkrater rum bis auf die Spitze gewandert. Den Abstieg haben wir Abseits der Touristenhauptroute in einer Schleife gemacht.
Dienstag, 14.2
6:00 aufstehen. Heute steht die Fahrt nach Wellington und die Ueberfahrt auf die Suedinsel an. Die Fahere legt um 13:00 ab und braucht gute 3 Stunden durch den engen Sund bis Picton. Hier haben wir uns einen Backpacker gesucht, der sogar 28er (!) Zimmer anbietet. Wir sind fuer einen kleinen Aufpreis in das 12er Zimmer gezogen. Es regnet mal wieder.
Mittwoch, 15.2
Experiment des Tages zum Fruehstueck: Uncle Tobys Oats - warmer Haferschleim in verschiedenen Geschmacksrichtungen
Das Wetter ist nach dem Schauer von gestern wieder kaiserlich. Ein guter Tag um unseren Toyota Model "Raclette" (weil unser Kaese bei laengerer Fahrt anfaengt sich selbst zu ueberbacken) auf den kurvenreiche Strassen der Marlborough-Sounds auszufuehren. Wir sind bis Portage an dem Kenepura Sund entlang und haben ein klitzekleines Stueck des Queen-Charlotte-Walks gemacht. Die Natur ist so ueppig, dass sich der Blick auf die schoene Fjordlandschaft versperrt. Fuer fuer eine Aussicht mussten wir auf die Baeume steigen.
Bis Motueka an der Tasmanischen Bucht sind wir weitergefahren, ein Ort mit 6600 Einwohner und hervoragender Ausgangspunkt fuer den Abel-Tasman-Nationalpark.
Donnerstag, 16.2
An der Kueste entlang fuehrt der Abel Tasman Costal Track- eine 4-Tages Tour, die wir wie beim Tongarioro-Crossing von beiden Seiten angehen wollten. Da der hintere Startpunkt nur bei Ebbe zu erreichen ist, und die zur Zeit bei 6:15 anliegt, haben wir zunaechst mit dem suedlichen Teil angefangen. Wir sind an wunderschoenen, urwaldumrahmten Buchten, mit blauem Wasser gefuellten Lagunen und an Wasserfaellen vorbei mit Namen wie "Cleopatras Pool" heissen. Letztendlich sind wir bis zur Torrent Bay gelaufen. Trotz der einsetzenden Ebbe am Nachmittag, durch die wir die Bucht um eine Stunde abkuerzen konnten, waren wir 9 Stunden unterwegs. Zeit fuer ein Ranfurly - ein billiges, aber traditionsreiches Bier seit 1987 in einem Backpacker, der etwas ausserhalb liegt - wenn man bei dem kleinen Dorf ueberhaupt von "ausserhalb" sprechen kann.
Freitag, 17.2
Nach einem Restefruehstueck sind wir durch die Berge mit einem Abstecher zum Rotora-See zur Westkueste gefahren. 1. Ziel: Cape Foulwind, wo wir Seehunde beobachtet (und natuerlich fotografiert) haben, wie sie gut getarnt bei schwerer Brandung auf den Felsen liegen. Allerdings liessen sie sich nicht streicheln. Nach dem wir unsere Vorraete inklusive Sprit (Tanken ist wichtig: keine Tankstelle fuer 90km und das bei einem 30-Litertank) in Westport aufgefuellt haben, sind wir weiter nach Charlston, ein 300 Seelen-Kaff. Der Backpacker befand sich gerade im Aufbau (oder Abbruch - jenachdem von welcher Seite man das sieht). Die santitaeren Anlagen waren abenteurlcih: zum Duschen musste man erst eine Campinggasflasche aufdrehen, dann den Wasserschlauch, und dann ein Pumpe anschalten, die das Wasser durch einen selbstgebastelten Durchlauferhitzer in den Duschkopf pumpt. Dafuer hatten wir die alte Villa fuer uns ganz alleine. Fast - nur noch Magret, eine Neuseelaenderin (Mitte 50), die den hiesigen Campingfuehrer updatet, dementsprechend rumgekommen ist und uns noch einige Tipps geben konnte.
Experiment des Tages: Greenshell-Muscheln. Spezialitaet der Marlborough-Sounds und billiger als ein Stueck Fleisch.
Eigentlich dachten wir der Tag waere beendet, doch zum Sonnenuntergang hin wollten wir noch das Nile-River-Flusstal rauffahren, solange die Strasse fuehrt. Wir sind dann auf eine kleine Eisenbahnstrecke gestossen, die frueher wohl Golderz und heute Touristen faehrt. Wir sind die Bahngleise entlang gelaufen durch das sehr wilde, urwuechsige, von hohem Karst-Gestein eingeschlossenem Tal rauf und auf eine Hoehle gestossen. An dieser Stelle wird Jens jetzt ein goldenes Sternchen verliehen: Er hatte seine Taschenlampe dabei. Wir so weit vorgedrungen bis uns ein Gitter den Weg versperrt hat. In einem Teil der Hoehle dachte ich fuer einen kurzen Augenblick, es fehlt die Decke und der Sternenhimmel ist zu sehen. Es waren aber Gluehwuermer - laengliche, schleimige Wesen, die in einem Gespinnst eingewoben waren und einen Leuchtpunkt im 2ten Drittel hatten.
Samstag, 18.2
Wir sind die Kuestenstrasse weiter Richtung Sueden gefahren. An den Pancakerocks haben wir einen Zwischenstopp eingelegt. Die Mittagspause haben wir in einer alten Goldgraeberstadt gemacht. Dann sind wir von der Hauptstrasse abgebogen und etwa 10km zu einer abgelegenen Siedlung gefahren - Okarito mit 30 Einwohnern - wunderschoen an einer Lagune zu den Fuessen der Gletscher gelegen. Aber: alle Betten belegt. So sind wir auf den Campingplatz ausgewichen und das ohne Campingausruestung. Da ist Improvisation gefragt und die Dose Ravioli wird im Lagerfeuer heiss gemacht. Am Abend haben wir noch eine Wanderung durch das naheliegende Kiwihabitat gemacht. Gesehen haben wir keine - aber die Kiwis vielleicht uns.

Sonntag, 19.2
Die sternklare Nacht habe ich im Auto verbracht. Falsch - etwa ein Drittel habe ich auch am Lagerfeuer gesessen, denn es war kalt. Dementsprechend war ich am Morgen auch verraeuchert. Zu Warmwerden haben wir einen Morgenspaziergang gemacht und sind dann weiter zum Franz-Josef-Gletscher gefahren. Hurra, endlich wieder etwas Zivilisation, dass ich mich sogar ueber den Bus mit fotografierenden Japanern gefreut habe. Und Betten waren hier auch frei. Am Nachmittag sind wir zum Fuss des Gletschers gefahren. Aber ohne Ausruestung konnte man nicht weiter bzw. auf den Gletscher rauf. Deshalb habe ich fuer den naechsten Tag noch eine Gletscherwanderung gebucht. Jens hat sich aus Kostengruenden fuer eine schoene ALternativwanderung in den Bergen entlang des Gletschers entschieden.

Montag, 20.2
Heute geht es auf den Gletscher. Eine gefuehrte Tour bei der man die Ausruestung wie Schuhe Steigeisen und Jacke gestellt bekommt. Die imposanten Eisbloecke ging es hinauf auf einer Route die ganz neu angelegt worden ist und der fuehrer immer wieder neue Stufen und Trittmoeglichkeiten hinzufuegen musste. Die Gruppe war mit 11 Leute relativ gros, aber einigermassen fit. Bis auf 2 amerikanische Ehepaare, die mit kurzen Hosen wohl gedacht haben es ist ein Ausflug ins Disneyland. 2 hatten schon blutende Wunden am Knie bevor wir das Eis ueberhaupt beruehrt hatten.
Dienstag, 21.2
Im Regen sind wir morgens aus Franz-Josef weggefahren. Ueber den Haast-Pass geht es weiter nach Sueden an dem Lake Hawea und dem Lake Wanaka vorbei. Nach dem Pass wird das Land wesentlich trockener und die Wolken deuten auf einen starken Foen-Effekt hin. Der Backpacker in Wanaka hat vom Speiseraum direkten Seeblick. Am Abend haben wir noch einen kleinen Rundgang ueben den "Ortshuegel" Mount Iron gemacht. Heute steht zudem die Bewertung fuer die bisher von uns besuchten Backpacker an und wir muessen einen Fragebogen ausfuellen, auch was uns nicht an Neuseeland gefaellt: das labrige Toastbrot, die klapprigen Fenster und Tueren z.B.
Mittwoch, 22.2
Weiter gehts ueber Arrowtown, einer alten Goldgraebersiedlung und Queenstown, wo wir "die" Bungee-Bruecke ueber den Kawarau-Fluess besichtigt haben, nach Glenorchy am Ende vom Lake Wakatipu. Hier ist unser Ausgangspunkt fuer unsere Wanderung auf dem Routeburn-Track. Auf einem Campingplatz sind wir in einem Schlafraum untergekommen. Die Kueche hatte leiter keine Geschirr, so habe ich meine Steaks mit dem alten Bundeswehrmesser gegessen. Am Abend haben wir noch einen Spaziergang um eine Lagune gemacht. Es war schon sehr windig und kalt, aber das hat die schwarzen Schwaene auf dem See nicht gestoert. So abgelegen bleibt nichts anderes uebrig als frueh ins Bett zu gehen.
Donnerstag, 23.2
Heute ist ein schoener Tag, aber ueber Nacht hat es bis auf 800m runter geschneit. Die Berge rundherum sind leicht angezuckert. Zum Routeburn-Track muessen wir zunaechst noch 28km fahren, 13 davon auf einer Schotterpiste. Zunaechst ging es durch einen, ueber und ueber mit Moss bewachsenen Wald aus Suedbuchen. Ab der Baumgrenze wurde die Vegitation flach und alpin, aber genauso ueppig. Bis zum Lake Harris auf 1500m sind wir aufgestiegen bei strahlendem Sonnenschein vorbei an Wasserfaellen und sprudelnden Gebirgsbaechen, ueber wackelde Haengebruecken. 7 Stunden haben wir insgesamt gebraucht. Am Abend haben wir noch mit den Campingplatz-Hunden gespielt. Einer von ihnen hatte nur noch 3 Beine, war aber trotzdem sehr schnell unterwegs.

Freitag, 24.2
Heute sind wir ca. 220km weiter durch Grassteppenland nach Manapouri gefahren. Wieder sind wir auf einem Campingplatz gelandet. Dieser hatte aber kleine niedliche Haeuschen und eines davon haben wir bezogen. Eine Heizung und Kochgeschirr gabs auch dazu... Am Abend hat es gewindet, dass wir dachten die Huette fliegt weg.

Samstag, 25.2
Heute sind wir die 140km zum Milford-Sound gefahren. Eine der schoensten Strassen der Welt. Es geht an spiegelglatten Bergseen vorbei, durch moosbewachsene Waelder und ueber goldene Grassteppen in der Talsohle und Eisfeldern auf den imposanten Bergen drumherum. Den Milford-Sound haben wir mit dem letzten Ausflugsboot am Nachmittag um 16:30 durchfahren. Zu der beeindrueckenden Landschaft gesellen sich noch Seehunde und Delfine in der Meeresbucht. Die schoene Strecke durften wir auch wieder zurueckfahren.

Sonntag, 26.2
Heute sind wir an unseren suedlichsten Punkt gefahren: Curio-Bay. Wir mussten zu dem Backpacker zwar 14km ueber eine Schotterpiste fahren, aber der Weg hat sich gelohnt: Ein neues, kleines Haus mit Veranda direkt am Strand an dem ein Seeloewe lag. Ich dachte erst, er waere tot, aber er hat sich wohl nur ausgeruht. In der Naehe der Bucht gab es bei Ebbe einen versteinerten Wald am Meeresgrund zu sehen. Die Baumstuempfe waren deutlich zu erkennen, wie sie vor 160 Millionen Jahren wohl von einer fluessigen Lavasuppe ueberflutet wurden. Beeindruckend ist auch der Seetang - nicht versteinert - zaeh wie Leder, elastisch wie Gummi: komische Pflanzen.
Montag, 27.2
Es ist nebelig am Morgen ueber der Bucht. Trotzdem konnten wir bei einer Tasse Kaffee auf dem Sofa Bottlenose-Delfine sehen - oder zumindest die Rueckenflosse.
Auf der Fahrt nach Oamaru haben wir eine Stopps eingelegt u.a. bei ca. 2-3m grossen Steinkugeln am Strand. Oamaru ist mit seinen klassizistischen Gebaeuden fuer Neuseelaendische Verhaeltnisse richtig historisch. Auch unser Backpacker ist in einem alten Hotel untergebracht. Am Abend haben wir eine Wanderung an die Kueste gemacht um Pinguine zu beobachten. Es waren auch 4 Stueck da, die sich bereit erklaert haben, sich der wartenden Touristenschar zu zeigen. Auf dem Rueckweg taten wir einem Australischen Ehepaar leid und sie haben uns mit in die Stadt zurueck genommen. Es war schon sehr ungemuetlich und kurz danach hat es angefangen zu regnen.
Dienstag, 28.2
Heute geht es weiter nach Christchurch die Fahrt war eher langweilig duch die Ebene von Canterbury. Am Abend haben wir einen kleinen Stadtrundgang gemacht. Es ist eine gepflegte Stadt mit aelteren Gebaueden, Parks und Gaerten. Fuer eine Grossstadt ist sie aber sehr ruhig - nach Geschaeftsschluss um 17:30 ist ausser ein paar versprengeten Touristen ist niemand mehr auf der Strasse.
Mittwoch, 1.3
Mit unserem Toyota sind wir heute um die Akaroa Halbinsel gefahren. Zunaechst ging es nach Lyttelton, dem Hafen von Christchurch. Hier gibt es einen Timeball - ein Ball, der an einem Mast um Punkt 1 Uhr herunterfaellt, so dass die Schiffe ihre Uhren danach stellen koennen. Ueber ganz verwundene Bergstrasse in Schotterausfuehrung hat Jens den Wagen um die einzelnen Buchten der Halbinsel gelenkt. In Akaroa selbst, einem Fischerdorf, gab es ganz kleine Holzhaeuschen zu sehen, die von den franzoesichen Siedlern stammen sollten - allerdings war es schwierig hier einen franzoesischen Stil zu erkennen.
Donnerstag, 2.3
Ueber eine Nebenstrecke durchs Inland sind wir weiter nach Kaikoura. Mit dem letzten Tropfen Benzin haben wir dort angekommen erstmal nach einer Tankstelle gefragt. Und schwups - da schwammen sie schon vorbei: die Dusky-Delfine. Bei einer Kuestenwanderung haben wir versucht noch einmal welche zu beoachten, aber wenn man drauf wartet, dann kommt keiner. Aber dafuer sind wir am Strand ueber Seehunde gestolpert. Sie hinterlassen an den Stellen, wo sie auf den weissen Kalkfelsen liegen, braune, stinkende Fettflecken - auch ohne dass wir draufgetreten sind. Die Neuseelaender trennen auch den Muell, noch extremer als in Deutschland: z.B. den Kompost in Wurmfutter und Nicht-Wurmfutter.

Freitag, 3.3
Heute ist es sehr windig. Die Boote zum Wale-Watching fahren nicht, da die See zu unruhig ist. Jens hat dafuer eine Chesna gemietet, um die Wale aus der Luft zu beobachten. Etwas mulmig wurde mir schon, als ich von der Besucherplattform der Luftaufsichtsbaracke beobachten konnte wie der sehr junge Pilot den Motor erst beim 3. Versuch starten konnte. Jens ist heile wieder gelandet, aber Wale hat er trotz des hohen technischen Einsatzes nicht gesehen. Am Nachmittag wurde der Wind noch staerker und peitschte die See richtig auf - da haben saemtliche Tiere ihren touristischen Dienst eingestellt.
Samstag, 4.3
Heute ging es nur 120km Richtung Norden nach Blenheim im Herzen des neuseelaendischen Weinlands Marlborough. Hier werden wir die Sauvigons, Merlots, Shiraz, Rieslings, Chardonnays, Pinots, Gewuerztraminer, Malbecs und Syrahs mal durchprobieren. Fangen wir erst mal mit den Roten an, obwohl die mehr im Norden in der Hawks Bay wachsen:
-Merlot Caernet 2003 aus Matakana von Goldridge Estate
-Merlot 2003 aus Marlborough von Dryland
-Merlot 2003 aus Marlborough von Montana Reserve
-Merlot Malbec 2004 aus Marlborough von Mount Riley
Sonntag, 5.3
Jens hat Kopfschmerzen und hat sich bereit erklaert mich zu den Weinguetern zu fahren:
So muss ich heute die Weissweine, vor allem Sauvignon Blanc und Riesling, alleine testen auf den Guetern von:
-Cellier Le Brun
-Framingam
-Forrest Estate
-Fromm
Montag, 6.3
5:30 Uhr Aufstehen - der Gedanke dabei leise zu sein war unbegruendet. Die asiatischen Fruitpicker stehehn auch um diese Zeit auf. Die 30km Fahrt nach Picton und das Einchecken im Drive Thru war schnell erledigt. Die Fahrt durch den Sound war sehr ruhig bis zur Cook-Strait bis Wellington wurde es sehr Windig: deshalb auch der Beinamen "The Windy City". Am Nachmittag waren wir in dem Te Papa Museum. Sehr gut gemacht bei freiem Eintritt. Interaktiv kann man etwas zur Geologie, Natur, Bevoelkerung und Geschichte Neuseelands erfahren. Interessant fand ich den Erdbebensimulator, der ein kleines Haus zum Wackeln gebracht hat. Auch ein Seismograf hat aktuelle Erdstoesse angezeigt: z.B. war am 5.3 um ca 8 Uhr ein Beben der Staerke 4,8 auf der Nordinsel. (Gut, dass wir auf der Suedinsel waren, obwohl das wohl kein starkes Beben war) Die Backpacker waren voll, so sind wir in die Jugendherberge gegangen mit ueber 300 Betten, aber sehr gut ausgestattet und mit grosszuegigen Raeumlichkeiten. Allerdings sollte sich das Jugendherbergswerk bald mal in Seniorenherbergswerk umbenennen, denn irgendwie gehoeren wir zu den Juengeren. Als Experiment nicht gedacht, aber doch als solches einzuordnen: Tsatsiki, als Dip fuer eine Kartoffel gedacht, aber dann mit Minze als Kraeuter-Beimischung.
Dienstag, 7.3
Bei Hawera sind wir irgendwo im Nirgendwo (15km ausserhalb und dann noch 1km abseits der Strasse) auf einer Farm gelandet - mit Kuehen, Schweinen, Schafen und Pferden. Gary, der Farmer hat 900 Kueh und nebei 2 Haeuser mit sehr gemuetlichen Unterkuenften auf seinem Land. Am Abend haben wir ein Rundgang durch sein Land gemacht, durch Weiden ueber einige Zaehne drueber - richtig sportliche Aktivitaet.
Mittwoch, 8.3
Heute wollen wir an dem perfekten Vulkan (Mt. Egmund) wandern. Aber ueber der Spitze haengen Wolken und kurz nachdem wir von dem Parkplatz losgewandert sind, haben wir auch gewusst, warum der Wald ueber und ueber mit Moos und Flechten besetzt ist und auch das Land so gruen und hauptsaechlich als Weideland genutzt wird: Es regnet. Wir werden fast mehr von unten nass, wegen den nassen Farnen und Graesern als von oben: Baeume mit Flechten lassen kaum einen Tropfen durch. Es war aber trotztem eine schoene 4h Stunden-Wanderung. Das Haus mussten wir heute nur mit einem hollaendischen Ehepaar teilen, das vor 25 Jahren nach Neuseeland ausgewandert sind.
Am Abend gabs zur Beschaeftigung nur Klatschmagazine wie "Womens Weekly" aus dem letzten Jahr zu lesen...
Donnerstag, 9.3
Heute haben wir uns noch einmal ein Touri-Programm gegoennt: die Waitomo-Caves. Trotzdem sein Geld durch aus wert. Die Hoehle ist riesengross wie eine Kirche aus weissem Kalkstein. Mit einem Boot wird man auf einem Fluss in einen stockdunklen Teil der Hoehle gefahren - halt, stimmt nicht - dunkel war es nicht: an der Decke hingen Gluehwuermer mehr als Sterne am Himmel, die die Hoehle in ein mattes Licht tauchen. Jens ist am Nachmittag noch schnell in ein Kiwi-Haus gegangen, welches nur 100m von unserer Unterkunft entfernt war. Allerdings hat sich der Kiwi laut seiner Aussage kaum von den Ausgestopften, die wir bisher gesehen haben, unterschieden: hinter Glas und bewegt hat er sich auch nicht. Streicheln und fotografieren verboten. ABer er war wohl lebendig. Zum Abschluss des Tages gab es auf Video "Herr der Ringe Teil 1". Der Backpacker ist eher unterdurchschnittlich und das Wasser schmeckt nach Erde.
Freitag, 10.3
Heute steht der Mammut-Ritt gen Norden von 400km bis zum Waipoua-Forest, wo noch Kauri-Baeume stehen. Den Toyota Raclette haben wir als Waeschetrockner missbraucht, weil die Waesche an der Waescheleine ueber Nacht nicht trocken geworden ist - 400km und die Waesche war trocken. Wieder sind auf einer einsamen Farm gelandet und sind mit dem Farmhund ein Runde Gassi gegangen.
Samstag, 11.3
Heute sind wir in den Wald gegangen, wo die Riesenbaeume stehen. Und wir waren auf den ersten Metern schon beeindruckt. Dieser Baum muss doch der groesste sein. Doch der naechste war noch groesser und wir folgten der Beschilderung. Dann standen wir ploetzlich davor: einem Holzberg mitten im Wald - so gross, dass man zunaechst nicht erkennen konnte, das es sich um einen Baum handelt. 240 Kubikmeter Holz im Stamm hat der groesste Baum Neuseelands. Auf dem Weg weiter in den Norden gibt es bei Omapere eine grosse Sandduene, die es mit der Dune de Pilat in Frankreich locker aufnehmen kann. Unser Tagesziel war die Bay of Islands. In dem Touristenzentrum Paiha gab es keine Unterkuenfte mehr, so sind wir nach Kerikeri ausgewichen: Ein schoener "Campingplatz" am Fluss gelegen, der uns guenstig in 2er-Zimmer gesteckt hat.
Sonntag, 12.3
Den fruehen Sonntag Morgen haben wir genutzt, um kostenlos mit Kajaks den Fluss rauf zu paddeln. Der ansonsten sehr ruhige Fluss hat an einigen Stellen doch kleine Stufen drin. An der 2. Stromschnelle sind wir Kajak-Laien dann gescheitert und sind zurueckgefahren. Mit einer Autofaehre sind wird dann ueber die Bucht Richtung Russel uebergesetzt und die sehr kurvenreiche Strasse an der Kueste entlang Richtung Sueden (Auckland) gefahren. In der schmalen Bucht haben einige Segelboote versucht gegen den Wind herauszusegeln. Beinahe haette die Autofaehre eins gerammt. Die Landschaft ist sehr huegelig und setzt sich bis ins Meer fort, so das aus den Huegeln dann Inseln entstehen: daher "Bay of Islands". Am Nachmittag haben wir in unserem "alten" Backpacker in Auckland eingecheckt und noch das Auto entruempelt.
Montag, 13.3
Noch vor 8 Uhr haben wir den Toyota Raclette bei der Autovermietung gegenueber abgegeben. Nach 6.780km haben wir die kleine Kiste ein bischen lieb gewonnen. Heute ist ein Haarschnitt faellig. Der letzte Haarschnitt war zwar sehr kurz, aber noch vor Weihnachten gewesen. Ich Sparfuchs habe jetzt einen umsonst bekommen! Das hat Jens mit seiner Haarschneidemaschine zwar auch, dafuer hat er hinterher auch eine Frisur wie bei ALF. Im Mr. Barber Trainingscenter hat mich ein Lehrling zunaechst geschnitten unter Aufsicht eines Meisters. Am Schluss hat dann der Obermeister noch einmal Hand angelegt und allen drumherum noch ein paar Tricks und Techniken gezeigt. Am Nachmittag habe ich noch einen Spaziergang zur grossen Auckland Bruecke. Leider ist sie fuer Fussgaenger gesperrt. Dafuer habe ich eine Regatta mit Segelbooten beobachet. Die Stadt heisst auch "City of Sails" und war Gastgeber des Americas Cup 2003.
Dienstag, 14.3
Nach dem Ausschlafen haben wir noch einen Gang zum Hafen gemacht, haben die luxurioesen Yachten bestaunt und waren auch auf dem Fischmarkt, der aber eher an einen Uni-Hoersaal erinnert und nichts mit dem in Tokyo gemeinsam hat. Am Nachmittag haben wir noch einmal eine Waschmaschine angeschmissen - die Hausgeraete in Neuseeland sind steinzeitlich: eine Trommel, die sich um eine vertikale Achse dreht und die Waesche eher Karussel faehrt als waescht. Zum meinem Geburtstag gabs von Jens eine Flasche Merlot aus der Hawks Bay: Die wird zur Feier des Tages erstmal gekoepft.
Mittwoch, 15.3
Dies ist ein Reisetag. Der Flug geht erst am Abend, so haben wir das Gepaeck zunaechst im Backpacker untergestellt und Jens hat sich in den nahen Domainpark gelegt. Ich bin noch weiter durch den Newmarket Stadtteil geschlendert. Dann haben wir den Bus zum Flughafen genommen und haben problemlos, trotz einer langen Warteschlange ziemlich als Letzte eingecheckt - denn: wer spaeter kommt , muss kuerzer warten!
