03 Februar 2006

 

Neuseeland


Temperatur in Auckland: 19,6 C im Februar
Zeitunterschied: 12h voraus
Flug: SQ171 von Saigon 11:50 nach Singapur
(Singapur haben raus genommen aus Kostengruenden und weil wir keine Lust auf eine weitere Metropole hatten, was auch immer Singapur zu bieten hat)
NZ082 von Singapur 20:25 nach Auckland 11:30+

Samstag, 4.2.
Nach 10 Stunden Flug sind wir in Auckland angekommen. Zunaechst mussten wir durch die biologische Kontrolle. Hier wurden unsere Schuhsohlen auf Fremdsamen untersucht und unsere gesammelten Muscheln aus Vietnam mussten wir auch vorzeigen. Auch die Chilisauce war kein Problem. Am Flughafen haben wir erst einmal uns Informationen eingesammelt und uns entschieden zunaechst mit dem Bus fuer 13 NZ$ zu einem billigen Backpacker zu fahren. Aber es kam anders: Wir haben unseren 1. Job bekommen und man hat uns als "Mietwagentransferfahrer" angeheuert. So sind wir kostenlos zu unserem Backpacker gekommen, indem wir je einen Mietwagen ca. 22km vom Flughafen in die Stadt gefahren haben. Zunaechst etwas ungewohnt, weil in Neuseeland Linksverkehr herrscht und beim Rechtslenkerauto die Schaltung links sitzt und der Blinker rechts, aber dann ok. Als Fussgaenger werde ich beim Ueberqueren der Strasse bestimmt noch ueberfahren, da ich instinktiv zuerst nach rechts schaue, die Autos aber von links kommen.
Mir sind in Neuseeland zuerst aufgefallen, dass di eBuergersteige nicht wild mit Mopeds zugeparkt und jeder Meter anders gepflastert ist wie noch aus Vietnam gewoehnt. Aukland bietet ein Mix aus modernen Gebaeuden und Bauten aus der britischen Kolonialzeit. Alles sehr gepflegt mit viel Gruen. Die Neuseelander sind irgendwie (schlecht) gekleidet wie Touristen und von denen (also auch uns:-) kaum zu unterscheiden. Die Autos sind meist aus Japan und manche aufgepimpt mit riesigen Spoilern und Endrohren. Das Klima ist angenehm: Mitte 20 Grad, leichte Brise, allerdings scheint die Sonne sehr hell.

Sonntag, 5.2
Nach einer unruhigen Nacht im Schlafsaal, manche Leute sind erst um halb 3 gekommen, und unbequemen Haengemattenaehnlichen Matrazen haben wir am Morgen uns einen Mietwagen fuer 5 Wochen ab Dienstag gemietet. Die kleinste und billigste Karre, die auf dem Hof stand fuer 23NZ$ am Tag. Nach reichlicher Kalkulation der Bustickets die guenstigere und flexiblere Alternative. Die Lebensmittel sind hier sehr teuer, besonders entaeuscht haben mich die Kiwi-Preise: 5,99 NZ$ fuer ein Kilo (Macht ca. 0,6 Euro pro Stueck!) Wahrscheinlich werden die aus Holland importiert und ich hatte mich schon gefreut, mich mit Kiwis vollstopfen zu koennen:-( Am Nachmittag sind wir durch den "Englischen Garten" von Auckland, Domain Park spaziert. Hier haben wir einen 1. Eindruck von der Vegitation bekommen mit sehr grossen Baeumen und Farnen. Etwa 5km weiter sind wir auf den Mount Eden gelaufen, einer von ueber 40? Vulkanen in der Stadt, von dem wir eine tolle Aussicht auf das Stadtzentrum mit den Hochhaeusern und den Buchten hat. Am Abend haben wir auf dem Gasgrill im Backpacker ein paar Steaks gegrillt.

Montag, 6.2
Heute sind wir auf den Skytower gefahren, dem hoechsten Gebaeude der suedlichen Hemisfere (nRsr)? Dort konnte man sich auch fuer 200 NZ$ an einem Seil hinunterstuerzen. Wir haben nur die schoene Aussicht genossen. Weiter wollten wir urspruenglich zum Strand, aber das war uns zu weit und zu heiss und wir sind durch den Stadtteil Parnell mit typischen Einfamilienhaeusern und noch einmal durch den Domain Park gegangen, wo gerade ein Festival lief. Die Neuseelaender haben wie im E-Garten gepicknickt. Am Abend haben wir noch einmal die Moeglichkeit genutzt zu grillen. Experiment des Tages: "Marmite", das ist ein typischer Brotaufstrich aus Hefe. Am Abend hat der Wirt ein Kartenspiel fuer alle im Gemeinschaftsraum angeregt, wo es darum ging, aus dem Verhalten der Anderen herauszufinden, wer Killer oder Polizist ist. Eine gute Moeglichkeit Englisch zu sprechen. Allerdings sind heute auch noch einige Deutsche eingetrudelt - eine Gelegenheit auch mal wieder Deutsch zu sprechen.

Dienstag, 7.2
Am Morgen haben wir unser Auto abgeholt und sind Richtung Coromandel Halbinsel gefahren mit Ziel Hahei. Es ist eine sehr beeindruckende Landschaft, leicht huegelig, mit Waeldern und sehr gruenen Weiden. In Hahei sind wir zum HotWaterBeach gefahren. Allerdings war gerade Flut. Bei Ebbe haette man Loecher buddeln koennen, die sich dann mit heissem Vulkanischen Wasser fuellen. Auch ohne heisses Wasser ist der Strand schoen breit und mit hohen Wellen zum Wellenreiten.

Mittwoch, 8.2
In dem Backpacker in Hahei war eine Verlaengerung nicht moeglich. So haben wir unsere Sachen ins Auto gepackt und haben noch eine kleine Wanderung entlang der Kueste zur Cathedral Cove gemacht. Auf dem Rueckweg bin ich zum Abkuehlen ins Wasser gesprungen. Dann sind wir ca. 100km weiter nach Thames gefahren. Am Nachmittag hat es etwas geregnet. Eine gute Gelegenheit einzukaufen und das Auto mal zu checken: Reifendruck, Oelstand alles i.O. Der Backpacker ist sehr gemuetlich und in einem typischen Wohnhaus. Bis auf einen Franzosen waren wir alleine. Am Abend haben wir aus der Haus-Videothek das "Texas Chainsaw Massacre" angeschaut.

Donnerstag, 9.2
Heute stand die Testwanderung duch das "Kauaeranga Valley" zur Pinnacle. Eine 5 Stunden Wanderung um unsere Kondition zu ueberpruefen. Es ging zunaechst steil bergauf durch einen Wald, der mich an Jurassic Park erinnert hat. Hoeher gelegen war die Vegitation eher Buschland. Anhand riesiger Baumstuempfe konnte man aber erahnen, dass hier frueher riesige Kauri-Baeume gestanden haben, die aber abgeholzt worden sind. Am den "Holzwegen" konnten wir bequem wandern. Am Nachmittag sind wir ueber Te Puke( dem Kiwiland), wo ich von einer Kiwiplantage 4 Kiwis gepflueckt habe, nach Roturua gefahren. Es regnet in Stroemen und stinkt nach faulen Eiern.

Freitag, 10.2
Es regnet immer noch in Rotorua (dem Vulkanland). Deshalb sind wir zunaechst in unserem Toyota Starlet in der Umgebung umher gefahren: zum Lake Tarawera, Blue Lake und Green Lake, die aber bei der Witterung eher grau waren. Im Regen sind wir dann doch noch durch den "Whakarewarewa Forest" gelaufen. Die Ponchos aus Vietnam sind dicht! Der Wald ist im letzten Jahrundert ein Experiment gewesen, um zu testen, mit welchen Baeumen man die abgehoelzten Waelder wieder am schnellsten aufforsten kann. Von einem Huegel hatten wir einen schoenen Blick auf das vulkanische Gebiet bei Roturua mit den dampfenden Tuempeln und Geysiren. Am Abend stand Relaxen im Thermalbad an. Im Regen mit Blick auf den Lake Rotorua in schwefligen und Radium-verstrahlten heissen Pools von 42C. Ob das so gesund ist?
Zum Abendbrot gabs 3 Minutensteaks und als Experiment ein Sqwellish, eine Art gelbe Zucchini, zum Nachtisch Vanillepudding mit Banane und Kiwi.

Samstag, 11.2
Das Wetter ist besser und wir sind etwa 30km suedlich nach Wai-o-tapu gefahren, wo ein vulkanisches Gebiet mit Geysiren und verschiedenfarbenen, dampfenden Tuempeln und blubbernden Schlammloechern zu besichtigen ist. Weiter im Sueden gabs den Huka Fall, der sich mit imposanten Wassermassen ca. 15m in die Tiefe stuerzt. Weitere 100km suedlich sind wir zum Tongariro National Park gekommen. Hier gibt es aktive (letzter Ausbruch 1996) bis zu 2800m hohe Vulkane. In der Heide-Landschaft um das Dorf Whakapaka sind die "Modor"Szenen von "Herr der Ringe" gedreht worden. Ein Skigebiet gibt es hier auch. Die Vulkanspitzen lagen allerdings in Wolken. Wir haben uns in dem 460-Seelen-Nest "National Park" einquartiert. Hier gibt es ausser einer Tankstelle im Umkreis von 40km nur "nichts", aber es is ein guter Ausgangspunkt fuer Wanderungen.

Sonntag, 12.2
Optimistisch sind wir am Morgen noch los zum "hinteren" Einstieg vom "Tongariro Crossing". Zunaechst ging es unter der Wolkendecke durch einen Fabelwald mit Moosen, Farnen und Flechten, so dicht, das man nicht erkennen kann, welches Blatt und welcher Ast zu welchem Baum gehoert. Wir steigen hoeher ueber die Baumgrenze und in die Wolken. An einer Huette machen wir Rast. Da es nun in Stroemen regnet und langsam die Wanderer eintrudeln, die von der anderen Seite gestartet sind, und berichten, dass man oben nichts sieht, haben wir beschlossen umzukehren. So haben wir noch am Nachmittag Zeit unsere Waesche mal wieder zu waschen...

Montag, 13.2
Der Schnarcher in unserem Raum hat sicher zur Abholzung von Neuseelands Waeldern beigetragen. Ein Zimmergenosse aus den USA ist sogar in der Nacht deshalb in den Aufenthaltsraum aufs Sofa umgezogen.
Heute ist bestes Wanderwetter und die Vulkanspitzen zeigen sich auch durch die Wolkenluecken. Gut, dass wir fuer die angeblich schoenste 1-Tages-Wanderung doch 2 Tage in Nationalpark eingeplant hatten. Nicht nur um den Transport zum Start- und Endpunkt zu sparen (1 Tag die eine Haelfte und zurueck - am naechsten Tag die andere Haelfte und zueruck), sondern auch dem Wetter noch eine Chance zu geben. So snd wir ueber den Suedkrater, am Red Crater um den Hauptkrater rum bis auf die Spitze gewandert. Den Abstieg haben wir Abseits der Touristenhauptroute in einer Schleife gemacht.

Dienstag, 14.2
6:00 aufstehen. Heute steht die Fahrt nach Wellington und die Ueberfahrt auf die Suedinsel an. Die Fahere legt um 13:00 ab und braucht gute 3 Stunden durch den engen Sund bis Picton. Hier haben wir uns einen Backpacker gesucht, der sogar 28er (!) Zimmer anbietet. Wir sind fuer einen kleinen Aufpreis in das 12er Zimmer gezogen. Es regnet mal wieder.

Mittwoch, 15.2
Experiment des Tages zum Fruehstueck: Uncle Tobys Oats - warmer Haferschleim in verschiedenen Geschmacksrichtungen
Das Wetter ist nach dem Schauer von gestern wieder kaiserlich. Ein guter Tag um unseren Toyota Model "Raclette" (weil unser Kaese bei laengerer Fahrt anfaengt sich selbst zu ueberbacken) auf den kurvenreiche Strassen der Marlborough-Sounds auszufuehren. Wir sind bis Portage an dem Kenepura Sund entlang und haben ein klitzekleines Stueck des Queen-Charlotte-Walks gemacht. Die Natur ist so ueppig, dass sich der Blick auf die schoene Fjordlandschaft versperrt. Fuer fuer eine Aussicht mussten wir auf die Baeume steigen.
Bis Motueka an der Tasmanischen Bucht sind wir weitergefahren, ein Ort mit 6600 Einwohner und hervoragender Ausgangspunkt fuer den Abel-Tasman-Nationalpark.

Donnerstag, 16.2
An der Kueste entlang fuehrt der Abel Tasman Costal Track- eine 4-Tages Tour, die wir wie beim Tongarioro-Crossing von beiden Seiten angehen wollten. Da der hintere Startpunkt nur bei Ebbe zu erreichen ist, und die zur Zeit bei 6:15 anliegt, haben wir zunaechst mit dem suedlichen Teil angefangen. Wir sind an wunderschoenen, urwaldumrahmten Buchten, mit blauem Wasser gefuellten Lagunen und an Wasserfaellen vorbei mit Namen wie "Cleopatras Pool" heissen. Letztendlich sind wir bis zur Torrent Bay gelaufen. Trotz der einsetzenden Ebbe am Nachmittag, durch die wir die Bucht um eine Stunde abkuerzen konnten, waren wir 9 Stunden unterwegs. Zeit fuer ein Ranfurly - ein billiges, aber traditionsreiches Bier seit 1987 in einem Backpacker, der etwas ausserhalb liegt - wenn man bei dem kleinen Dorf ueberhaupt von "ausserhalb" sprechen kann.

Freitag, 17.2
Nach einem Restefruehstueck sind wir durch die Berge mit einem Abstecher zum Rotora-See zur Westkueste gefahren. 1. Ziel: Cape Foulwind, wo wir Seehunde beobachtet (und natuerlich fotografiert) haben, wie sie gut getarnt bei schwerer Brandung auf den Felsen liegen. Allerdings liessen sie sich nicht streicheln. Nach dem wir unsere Vorraete inklusive Sprit (Tanken ist wichtig: keine Tankstelle fuer 90km und das bei einem 30-Litertank) in Westport aufgefuellt haben, sind wir weiter nach Charlston, ein 300 Seelen-Kaff. Der Backpacker befand sich gerade im Aufbau (oder Abbruch - jenachdem von welcher Seite man das sieht). Die santitaeren Anlagen waren abenteurlcih: zum Duschen musste man erst eine Campinggasflasche aufdrehen, dann den Wasserschlauch, und dann ein Pumpe anschalten, die das Wasser durch einen selbstgebastelten Durchlauferhitzer in den Duschkopf pumpt. Dafuer hatten wir die alte Villa fuer uns ganz alleine. Fast - nur noch Magret, eine Neuseelaenderin (Mitte 50), die den hiesigen Campingfuehrer updatet, dementsprechend rumgekommen ist und uns noch einige Tipps geben konnte.
Experiment des Tages: Greenshell-Muscheln. Spezialitaet der Marlborough-Sounds und billiger als ein Stueck Fleisch.
Eigentlich dachten wir der Tag waere beendet, doch zum Sonnenuntergang hin wollten wir noch das Nile-River-Flusstal rauffahren, solange die Strasse fuehrt. Wir sind dann auf eine kleine Eisenbahnstrecke gestossen, die frueher wohl Golderz und heute Touristen faehrt. Wir sind die Bahngleise entlang gelaufen durch das sehr wilde, urwuechsige, von hohem Karst-Gestein eingeschlossenem Tal rauf und auf eine Hoehle gestossen. An dieser Stelle wird Jens jetzt ein goldenes Sternchen verliehen: Er hatte seine Taschenlampe dabei. Wir so weit vorgedrungen bis uns ein Gitter den Weg versperrt hat. In einem Teil der Hoehle dachte ich fuer einen kurzen Augenblick, es fehlt die Decke und der Sternenhimmel ist zu sehen. Es waren aber Gluehwuermer - laengliche, schleimige Wesen, die in einem Gespinnst eingewoben waren und einen Leuchtpunkt im 2ten Drittel hatten.

Samstag, 18.2
Wir sind die Kuestenstrasse weiter Richtung Sueden gefahren. An den Pancakerocks haben wir einen Zwischenstopp eingelegt. Die Mittagspause haben wir in einer alten Goldgraeberstadt gemacht. Dann sind wir von der Hauptstrasse abgebogen und etwa 10km zu einer abgelegenen Siedlung gefahren - Okarito mit 30 Einwohnern - wunderschoen an einer Lagune zu den Fuessen der Gletscher gelegen. Aber: alle Betten belegt. So sind wir auf den Campingplatz ausgewichen und das ohne Campingausruestung. Da ist Improvisation gefragt und die Dose Ravioli wird im Lagerfeuer heiss gemacht. Am Abend haben wir noch eine Wanderung durch das naheliegende Kiwihabitat gemacht. Gesehen haben wir keine - aber die Kiwis vielleicht uns.

Sonntag, 19.2
Die sternklare Nacht habe ich im Auto verbracht. Falsch - etwa ein Drittel habe ich auch am Lagerfeuer gesessen, denn es war kalt. Dementsprechend war ich am Morgen auch verraeuchert. Zu Warmwerden haben wir einen Morgenspaziergang gemacht und sind dann weiter zum Franz-Josef-Gletscher gefahren. Hurra, endlich wieder etwas Zivilisation, dass ich mich sogar ueber den Bus mit fotografierenden Japanern gefreut habe. Und Betten waren hier auch frei. Am Nachmittag sind wir zum Fuss des Gletschers gefahren. Aber ohne Ausruestung konnte man nicht weiter bzw. auf den Gletscher rauf. Deshalb habe ich fuer den naechsten Tag noch eine Gletscherwanderung gebucht. Jens hat sich aus Kostengruenden fuer eine schoene ALternativwanderung in den Bergen entlang des Gletschers entschieden.

Montag, 20.2
Heute geht es auf den Gletscher. Eine gefuehrte Tour bei der man die Ausruestung wie Schuhe Steigeisen und Jacke gestellt bekommt. Die imposanten Eisbloecke ging es hinauf auf einer Route die ganz neu angelegt worden ist und der fuehrer immer wieder neue Stufen und Trittmoeglichkeiten hinzufuegen musste. Die Gruppe war mit 11 Leute relativ gros, aber einigermassen fit. Bis auf 2 amerikanische Ehepaare, die mit kurzen Hosen wohl gedacht haben es ist ein Ausflug ins Disneyland. 2 hatten schon blutende Wunden am Knie bevor wir das Eis ueberhaupt beruehrt hatten.

Dienstag, 21.2
Im Regen sind wir morgens aus Franz-Josef weggefahren. Ueber den Haast-Pass geht es weiter nach Sueden an dem Lake Hawea und dem Lake Wanaka vorbei. Nach dem Pass wird das Land wesentlich trockener und die Wolken deuten auf einen starken Foen-Effekt hin. Der Backpacker in Wanaka hat vom Speiseraum direkten Seeblick. Am Abend haben wir noch einen kleinen Rundgang ueben den "Ortshuegel" Mount Iron gemacht. Heute steht zudem die Bewertung fuer die bisher von uns besuchten Backpacker an und wir muessen einen Fragebogen ausfuellen, auch was uns nicht an Neuseeland gefaellt: das labrige Toastbrot, die klapprigen Fenster und Tueren z.B.

Mittwoch, 22.2
Weiter gehts ueber Arrowtown, einer alten Goldgraebersiedlung und Queenstown, wo wir "die" Bungee-Bruecke ueber den Kawarau-Fluess besichtigt haben, nach Glenorchy am Ende vom Lake Wakatipu. Hier ist unser Ausgangspunkt fuer unsere Wanderung auf dem Routeburn-Track. Auf einem Campingplatz sind wir in einem Schlafraum untergekommen. Die Kueche hatte leiter keine Geschirr, so habe ich meine Steaks mit dem alten Bundeswehrmesser gegessen. Am Abend haben wir noch einen Spaziergang um eine Lagune gemacht. Es war schon sehr windig und kalt, aber das hat die schwarzen Schwaene auf dem See nicht gestoert. So abgelegen bleibt nichts anderes uebrig als frueh ins Bett zu gehen.
Donnerstag, 23.2
Heute ist ein schoener Tag, aber ueber Nacht hat es bis auf 800m runter geschneit. Die Berge rundherum sind leicht angezuckert. Zum Routeburn-Track muessen wir zunaechst noch 28km fahren, 13 davon auf einer Schotterpiste. Zunaechst ging es durch einen, ueber und ueber mit Moss bewachsenen Wald aus Suedbuchen. Ab der Baumgrenze wurde die Vegitation flach und alpin, aber genauso ueppig. Bis zum Lake Harris auf 1500m sind wir aufgestiegen bei strahlendem Sonnenschein vorbei an Wasserfaellen und sprudelnden Gebirgsbaechen, ueber wackelde Haengebruecken. 7 Stunden haben wir insgesamt gebraucht. Am Abend haben wir noch mit den Campingplatz-Hunden gespielt. Einer von ihnen hatte nur noch 3 Beine, war aber trotzdem sehr schnell unterwegs.

Freitag, 24.2
Heute sind wir ca. 220km weiter durch Grassteppenland nach Manapouri gefahren. Wieder sind wir auf einem Campingplatz gelandet. Dieser hatte aber kleine niedliche Haeuschen und eines davon haben wir bezogen. Eine Heizung und Kochgeschirr gabs auch dazu... Am Abend hat es gewindet, dass wir dachten die Huette fliegt weg.


Samstag, 25.2
Heute sind wir die 140km zum Milford-Sound gefahren. Eine der schoensten Strassen der Welt. Es geht an spiegelglatten Bergseen vorbei, durch moosbewachsene Waelder und ueber goldene Grassteppen in der Talsohle und Eisfeldern auf den imposanten Bergen drumherum. Den Milford-Sound haben wir mit dem letzten Ausflugsboot am Nachmittag um 16:30 durchfahren. Zu der beeindrueckenden Landschaft gesellen sich noch Seehunde und Delfine in der Meeresbucht. Die schoene Strecke durften wir auch wieder zurueckfahren.

Sonntag, 26.2
Heute sind wir an unseren suedlichsten Punkt gefahren: Curio-Bay. Wir mussten zu dem Backpacker zwar 14km ueber eine Schotterpiste fahren, aber der Weg hat sich gelohnt: Ein neues, kleines Haus mit Veranda direkt am Strand an dem ein Seeloewe lag. Ich dachte erst, er waere tot, aber er hat sich wohl nur ausgeruht. In der Naehe der Bucht gab es bei Ebbe einen versteinerten Wald am Meeresgrund zu sehen. Die Baumstuempfe waren deutlich zu erkennen, wie sie vor 160 Millionen Jahren wohl von einer fluessigen Lavasuppe ueberflutet wurden. Beeindruckend ist auch der Seetang - nicht versteinert - zaeh wie Leder, elastisch wie Gummi: komische Pflanzen.

Montag, 27.2
Es ist nebelig am Morgen ueber der Bucht. Trotzdem konnten wir bei einer Tasse Kaffee auf dem Sofa Bottlenose-Delfine sehen - oder zumindest die Rueckenflosse.
Auf der Fahrt nach Oamaru haben wir eine Stopps eingelegt u.a. bei ca. 2-3m grossen Steinkugeln am Strand. Oamaru ist mit seinen klassizistischen Gebaeuden fuer Neuseelaendische Verhaeltnisse richtig historisch. Auch unser Backpacker ist in einem alten Hotel untergebracht. Am Abend haben wir eine Wanderung an die Kueste gemacht um Pinguine zu beobachten. Es waren auch 4 Stueck da, die sich bereit erklaert haben, sich der wartenden Touristenschar zu zeigen. Auf dem Rueckweg taten wir einem Australischen Ehepaar leid und sie haben uns mit in die Stadt zurueck genommen. Es war schon sehr ungemuetlich und kurz danach hat es angefangen zu regnen.

Dienstag, 28.2
Heute geht es weiter nach Christchurch die Fahrt war eher langweilig duch die Ebene von Canterbury. Am Abend haben wir einen kleinen Stadtrundgang gemacht. Es ist eine gepflegte Stadt mit aelteren Gebaueden, Parks und Gaerten. Fuer eine Grossstadt ist sie aber sehr ruhig - nach Geschaeftsschluss um 17:30 ist ausser ein paar versprengeten Touristen ist niemand mehr auf der Strasse.

Mittwoch, 1.3
Mit unserem Toyota sind wir heute um die Akaroa Halbinsel gefahren. Zunaechst ging es nach Lyttelton, dem Hafen von Christchurch. Hier gibt es einen Timeball - ein Ball, der an einem Mast um Punkt 1 Uhr herunterfaellt, so dass die Schiffe ihre Uhren danach stellen koennen. Ueber ganz verwundene Bergstrasse in Schotterausfuehrung hat Jens den Wagen um die einzelnen Buchten der Halbinsel gelenkt. In Akaroa selbst, einem Fischerdorf, gab es ganz kleine Holzhaeuschen zu sehen, die von den franzoesichen Siedlern stammen sollten - allerdings war es schwierig hier einen franzoesischen Stil zu erkennen.

Donnerstag, 2.3
Ueber eine Nebenstrecke durchs Inland sind wir weiter nach Kaikoura. Mit dem letzten Tropfen Benzin haben wir dort angekommen erstmal nach einer Tankstelle gefragt. Und schwups - da schwammen sie schon vorbei: die Dusky-Delfine. Bei einer Kuestenwanderung haben wir versucht noch einmal welche zu beoachten, aber wenn man drauf wartet, dann kommt keiner. Aber dafuer sind wir am Strand ueber Seehunde gestolpert. Sie hinterlassen an den Stellen, wo sie auf den weissen Kalkfelsen liegen, braune, stinkende Fettflecken - auch ohne dass wir draufgetreten sind. Die Neuseelaender trennen auch den Muell, noch extremer als in Deutschland: z.B. den Kompost in Wurmfutter und Nicht-Wurmfutter.

Freitag, 3.3
Heute ist es sehr windig. Die Boote zum Wale-Watching fahren nicht, da die See zu unruhig ist. Jens hat dafuer eine Chesna gemietet, um die Wale aus der Luft zu beobachten. Etwas mulmig wurde mir schon, als ich von der Besucherplattform der Luftaufsichtsbaracke beobachten konnte wie der sehr junge Pilot den Motor erst beim 3. Versuch starten konnte. Jens ist heile wieder gelandet, aber Wale hat er trotz des hohen technischen Einsatzes nicht gesehen. Am Nachmittag wurde der Wind noch staerker und peitschte die See richtig auf - da haben saemtliche Tiere ihren touristischen Dienst eingestellt.

Samstag, 4.3
Heute ging es nur 120km Richtung Norden nach Blenheim im Herzen des neuseelaendischen Weinlands Marlborough. Hier werden wir die Sauvigons, Merlots, Shiraz, Rieslings, Chardonnays, Pinots, Gewuerztraminer, Malbecs und Syrahs mal durchprobieren. Fangen wir erst mal mit den Roten an, obwohl die mehr im Norden in der Hawks Bay wachsen:
-Merlot Caernet 2003 aus Matakana von Goldridge Estate
-Merlot 2003 aus Marlborough von Dryland
-Merlot 2003 aus Marlborough von Montana Reserve
-Merlot Malbec 2004 aus Marlborough von Mount Riley

Sonntag, 5.3
Jens hat Kopfschmerzen und hat sich bereit erklaert mich zu den Weinguetern zu fahren:
So muss ich heute die Weissweine, vor allem Sauvignon Blanc und Riesling, alleine testen auf den Guetern von:
-Cellier Le Brun
-Framingam
-Forrest Estate
-Fromm

Montag, 6.3
5:30 Uhr Aufstehen - der Gedanke dabei leise zu sein war unbegruendet. Die asiatischen Fruitpicker stehehn auch um diese Zeit auf. Die 30km Fahrt nach Picton und das Einchecken im Drive Thru war schnell erledigt. Die Fahrt durch den Sound war sehr ruhig bis zur Cook-Strait bis Wellington wurde es sehr Windig: deshalb auch der Beinamen "The Windy City". Am Nachmittag waren wir in dem Te Papa Museum. Sehr gut gemacht bei freiem Eintritt. Interaktiv kann man etwas zur Geologie, Natur, Bevoelkerung und Geschichte Neuseelands erfahren. Interessant fand ich den Erdbebensimulator, der ein kleines Haus zum Wackeln gebracht hat. Auch ein Seismograf hat aktuelle Erdstoesse angezeigt: z.B. war am 5.3 um ca 8 Uhr ein Beben der Staerke 4,8 auf der Nordinsel. (Gut, dass wir auf der Suedinsel waren, obwohl das wohl kein starkes Beben war) Die Backpacker waren voll, so sind wir in die Jugendherberge gegangen mit ueber 300 Betten, aber sehr gut ausgestattet und mit grosszuegigen Raeumlichkeiten. Allerdings sollte sich das Jugendherbergswerk bald mal in Seniorenherbergswerk umbenennen, denn irgendwie gehoeren wir zu den Juengeren. Als Experiment nicht gedacht, aber doch als solches einzuordnen: Tsatsiki, als Dip fuer eine Kartoffel gedacht, aber dann mit Minze als Kraeuter-Beimischung.

Dienstag, 7.3
Bei Hawera sind wir irgendwo im Nirgendwo (15km ausserhalb und dann noch 1km abseits der Strasse) auf einer Farm gelandet - mit Kuehen, Schweinen, Schafen und Pferden. Gary, der Farmer hat 900 Kueh und nebei 2 Haeuser mit sehr gemuetlichen Unterkuenften auf seinem Land. Am Abend haben wir ein Rundgang durch sein Land gemacht, durch Weiden ueber einige Zaehne drueber - richtig sportliche Aktivitaet.

Mittwoch, 8.3
Heute wollen wir an dem perfekten Vulkan (Mt. Egmund) wandern. Aber ueber der Spitze haengen Wolken und kurz nachdem wir von dem Parkplatz losgewandert sind, haben wir auch gewusst, warum der Wald ueber und ueber mit Moos und Flechten besetzt ist und auch das Land so gruen und hauptsaechlich als Weideland genutzt wird: Es regnet. Wir werden fast mehr von unten nass, wegen den nassen Farnen und Graesern als von oben: Baeume mit Flechten lassen kaum einen Tropfen durch. Es war aber trotztem eine schoene 4h Stunden-Wanderung. Das Haus mussten wir heute nur mit einem hollaendischen Ehepaar teilen, das vor 25 Jahren nach Neuseeland ausgewandert sind.
Am Abend gabs zur Beschaeftigung nur Klatschmagazine wie "Womens Weekly" aus dem letzten Jahr zu lesen...

Donnerstag, 9.3
Heute haben wir uns noch einmal ein Touri-Programm gegoennt: die Waitomo-Caves. Trotzdem sein Geld durch aus wert. Die Hoehle ist riesengross wie eine Kirche aus weissem Kalkstein. Mit einem Boot wird man auf einem Fluss in einen stockdunklen Teil der Hoehle gefahren - halt, stimmt nicht - dunkel war es nicht: an der Decke hingen Gluehwuermer mehr als Sterne am Himmel, die die Hoehle in ein mattes Licht tauchen. Jens ist am Nachmittag noch schnell in ein Kiwi-Haus gegangen, welches nur 100m von unserer Unterkunft entfernt war. Allerdings hat sich der Kiwi laut seiner Aussage kaum von den Ausgestopften, die wir bisher gesehen haben, unterschieden: hinter Glas und bewegt hat er sich auch nicht. Streicheln und fotografieren verboten. ABer er war wohl lebendig. Zum Abschluss des Tages gab es auf Video "Herr der Ringe Teil 1". Der Backpacker ist eher unterdurchschnittlich und das Wasser schmeckt nach Erde.

Freitag, 10.3
Heute steht der Mammut-Ritt gen Norden von 400km bis zum Waipoua-Forest, wo noch Kauri-Baeume stehen. Den Toyota Raclette haben wir als Waeschetrockner missbraucht, weil die Waesche an der Waescheleine ueber Nacht nicht trocken geworden ist - 400km und die Waesche war trocken. Wieder sind auf einer einsamen Farm gelandet und sind mit dem Farmhund ein Runde Gassi gegangen.

Samstag, 11.3
Heute sind wir in den Wald gegangen, wo die Riesenbaeume stehen. Und wir waren auf den ersten Metern schon beeindruckt. Dieser Baum muss doch der groesste sein. Doch der naechste war noch groesser und wir folgten der Beschilderung. Dann standen wir ploetzlich davor: einem Holzberg mitten im Wald - so gross, dass man zunaechst nicht erkennen konnte, das es sich um einen Baum handelt. 240 Kubikmeter Holz im Stamm hat der groesste Baum Neuseelands. Auf dem Weg weiter in den Norden gibt es bei Omapere eine grosse Sandduene, die es mit der Dune de Pilat in Frankreich locker aufnehmen kann. Unser Tagesziel war die Bay of Islands. In dem Touristenzentrum Paiha gab es keine Unterkuenfte mehr, so sind wir nach Kerikeri ausgewichen: Ein schoener "Campingplatz" am Fluss gelegen, der uns guenstig in 2er-Zimmer gesteckt hat.

Sonntag, 12.3
Den fruehen Sonntag Morgen haben wir genutzt, um kostenlos mit Kajaks den Fluss rauf zu paddeln. Der ansonsten sehr ruhige Fluss hat an einigen Stellen doch kleine Stufen drin. An der 2. Stromschnelle sind wir Kajak-Laien dann gescheitert und sind zurueckgefahren. Mit einer Autofaehre sind wird dann ueber die Bucht Richtung Russel uebergesetzt und die sehr kurvenreiche Strasse an der Kueste entlang Richtung Sueden (Auckland) gefahren. In der schmalen Bucht haben einige Segelboote versucht gegen den Wind herauszusegeln. Beinahe haette die Autofaehre eins gerammt. Die Landschaft ist sehr huegelig und setzt sich bis ins Meer fort, so das aus den Huegeln dann Inseln entstehen: daher "Bay of Islands". Am Nachmittag haben wir in unserem "alten" Backpacker in Auckland eingecheckt und noch das Auto entruempelt.

Montag, 13.3
Noch vor 8 Uhr haben wir den Toyota Raclette bei der Autovermietung gegenueber abgegeben. Nach 6.780km haben wir die kleine Kiste ein bischen lieb gewonnen. Heute ist ein Haarschnitt faellig. Der letzte Haarschnitt war zwar sehr kurz, aber noch vor Weihnachten gewesen. Ich Sparfuchs habe jetzt einen umsonst bekommen! Das hat Jens mit seiner Haarschneidemaschine zwar auch, dafuer hat er hinterher auch eine Frisur wie bei ALF. Im Mr. Barber Trainingscenter hat mich ein Lehrling zunaechst geschnitten unter Aufsicht eines Meisters. Am Schluss hat dann der Obermeister noch einmal Hand angelegt und allen drumherum noch ein paar Tricks und Techniken gezeigt. Am Nachmittag habe ich noch einen Spaziergang zur grossen Auckland Bruecke. Leider ist sie fuer Fussgaenger gesperrt. Dafuer habe ich eine Regatta mit Segelbooten beobachet. Die Stadt heisst auch "City of Sails" und war Gastgeber des Americas Cup 2003.

Dienstag, 14.3
Nach dem Ausschlafen haben wir noch einen Gang zum Hafen gemacht, haben die luxurioesen Yachten bestaunt und waren auch auf dem Fischmarkt, der aber eher an einen Uni-Hoersaal erinnert und nichts mit dem in Tokyo gemeinsam hat. Am Nachmittag haben wir noch einmal eine Waschmaschine angeschmissen - die Hausgeraete in Neuseeland sind steinzeitlich: eine Trommel, die sich um eine vertikale Achse dreht und die Waesche eher Karussel faehrt als waescht. Zum meinem Geburtstag gabs von Jens eine Flasche Merlot aus der Hawks Bay: Die wird zur Feier des Tages erstmal gekoepft.

Mittwoch, 15.3
Dies ist ein Reisetag. Der Flug geht erst am Abend, so haben wir das Gepaeck zunaechst im Backpacker untergestellt und Jens hat sich in den nahen Domainpark gelegt. Ich bin noch weiter durch den Newmarket Stadtteil geschlendert. Dann haben wir den Bus zum Flughafen genommen und haben problemlos, trotz einer langen Warteschlange ziemlich als Letzte eingecheckt - denn: wer spaeter kommt , muss kuerzer warten!

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